Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag. Britta Ullrich
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Название: Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag

Автор: Britta Ullrich

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: MM-Wandern

isbn: 9783966850162

isbn:

СКАЧАТЬ href="#ulink_f289dee9-ea5f-5f10-be57-5ae74e25c763">2, 4, 5, 6 und 20) und Mittelge­birgen (Touren 3, 8, 10, 12, 16, 18, 19, 21, 22, 25, 30 und 32) trifft man hauptsächlich auf einen festen Untergrund aus Fels, meist Kalk­stein, und den daraufliegenden Humus. Auf Letzterem lässt es sich angenehm gehen, aber oft schaut das blanke Gestein heraus - mal eben, mal als grober und feiner Schotter, mal aufgerichtet und hinder­lich, mal als Geröllfeld (Tour 4). Kalksteine werden bei Nässe extrem rutschig. In den Randgebieten besonders der Mittelgebirge trifft man häufig auf Sandstein, der leicht erodiert, den Füßen aber auch bei Nässe Halt bietet.

      Der stillliegende Vulkan Monte Amiata ist zwar mit großen Felsbro­cken übersät, aber die Wege verlaufen über Waldboden, wenn auch manchmal steil (Touren 27 bis 30).

      Die Hügellandschaften (Touren 11, 13, 14, 17, 23, 26 und 31) und Ebe­nen (Touren 24 und 34) der Toscana sind fast ausschließlich von ton­haltigem Lehmboden bedeckt, der bei Nässe extrem klebrig wird und die Feuchtigkeit lange speichert. Die breiteren Wege, die auch vom Ver­kehr genutzt werden, sind fast immer geschottert. Ist der Bo­den wie­der abgetrocknet, kommt man auf dem Schotter jedoch leicht ins Rutschen.

      An den Stränden (Touren 33 und 35) ist der Sand zwar recht grob, aber mit Wanderschuhen empfiehlt es sich doch, nahe der Wasser­kante zu laufen.

      So unterschiedlich und ab­wechs­lungs­reich wie die Landschaft der Tos­cana ist auch ihre Pflan­zen­welt. Der große Artenreichtum macht sie zu einem Bindeglied zwischen den nördlichen und den süd­lichen Re­gionen Europas. Als weiterführende Lektüre während der Wanderun­gen empfiehlt sich ein kleiner Pflanzenführer im Rucksack.

      Weißdornfrüchte

       Wald, Macchia und Garrigue: Etwa 44 % der Toscana sind von Wald bedeckt. In den Höhenlagen ab 1.000 m wachsen Buchen, Fich­ten und Tannen, und fast könnte man meinen, im heimischen Wald un­terwegs zu sein, wenn nicht immer wieder typisch toscanische Aus­blicke diesen Eindruck berichtigen würden. Unterhalb dieser Höhen wei­chen die Buchen den Esskastanien (Castanea sativa) und den Zerrei­chen (Quercus cerris) sowie Flaumeichen (Quercus pubescens) und Traubeneichen (Quercus petraea). Auch Wacholder (Juniperus com­munis) und Stechpalmen (Ilex aquifolium) bestimmen hier das Bild. Im Apen­nin und den Apuanischen Al­pen (Tour 4) findet man eine en­demische Form des Ahorns, den Italieni­schen Ahorn (Acer nea­politanum).

      Kontrolliertes Pilzesammeln

      Im Herbst beginnt die Zeit der Pil­ze. Das Sammeln ist jedoch nur mit einem Pilzsammelschein er­laubt, den man bei der Regions­ver­wal­tung der Toscana be­kommt. Er kostet 15 €/Tag, 40 €/Woche oder 100 €/Jahr. Auf der Post tätigt man eine Einzahlung auf das Postkonto Nr. 6750946 der Amministrazione re­gio­nale (Italienischkenntnisse hilf­reich; Verwendungszweck: „rac­col­ta funghi“, gewünschtes Datum und persönliche Daten) und nimmt den Zahlungsbeleg zum Sammeln mit. Erlaubt sind pro Person und Tag 3 kg. Da aber die Pilze je nach Standort sehr unter­schiedlich aus­se­hen können, sollte man sie vor dem Genuss kontrollie­ren lassen. Das kann man in fast je­der grö­ße­ren Ort­schaft bei der ASL (Azienda Sanitaria Locale).

      Alte Esskastanie

      Stamm des Erdbeerbaums

      Unter 500 m beginnt der me­di­ter­rane Wald, die Macchia, die bis auf Meereshöhe vor­kommt. Je nach Untergrund, Licht­einfall und Nie­der­schlags­menge kann die glei­che Pflanze andere Wuchs­for­men aufwei­sen. Typisch sind Hart­laubgewächse wie die im­mer­grü­nen Eichen mit ihren le­dri­gen Blät­tern: die Steineiche (Quer­cus ilex), deren junge Blät­ter am Fuß des Baums mit Sta­cheln bewehrt sind wie bei der Stech­palme, und die Korkeiche (Quer­cus suber) mit ihrer wei­chen und warmen Rin­de, die in kleinen Beständen auch heute noch genutzt wird. Au­ßer­dem wachsen in der Mac­chia Mastixsträucher (Pistacia len­tiscus), deren Saft u. a. Schau­spie­ler zum Ankleben der Bärte verwen­den, Myrte (Myrtus com­mu­nis), Blumen-Eschen (Fra­xi­nus or­nus), übermannshohe Baum­heide (Eri­ca arborea), Mäu­se­dorn (Rus­cus acu­leatus) und ver­schie­dene Gins­ter (Spartium junceum; Saro­tham­nus scoparius; Ulex europaeus).

      Auch mehrere Baumsorten, die frü­her als Obstbäume genutzt wur­den, fin­den sich in der Mac­chia: darunter der Speierling (Sor­bus do­mestica) - vom Baum ge­pflückt, ist die Frucht sehr sauer, aber als Mar­melade eine feine Sache -, die Mispel (Mespilus germanica) und nicht zuletzt der Erdbeerbaum (Arbutus unedo), dessen Früchte den Wan­derer im späten Herbst erfreuen.

      Besondere Aufmerksamkeit ver­dient die Garrigue, ein häufig vorkom­men­der mediterraner Biotop, bestehend aus einer steinigen, trocke­nen und sonnenbeschienenen Fläche mit niedrigem Strauch­be­wuchs. Neben dem Besenginster (Sarothamnus scoparius) und dem giftigen Stech­wacholder (Juniperus oxycedrus L.) findet man auf die­sen Tro­cken­flächen viele aromatische Pflanzen wie Thymian (Thymus prae­cox), Oregano (Origanum vulgare) und den verwandten Majoran (Ori­ganum majorana), die gelb blühende Mittelmeer-Strohblume (He­lichrysum italicum), auch Currykraut, die wegen ihres intensiven Curry­geruchs früher in den Häusern als Duftstrauch aufgehängt wur­de, und die Zistrose (Cistus salvifolius).

      Längs der Küste wächst in erster Linie die Mittelmeer-Kiefer (Pinus pi­nea), die nicht nur die Küste vor Erosion schützt, sondern auch die le­ckeren Pinienkerne liefert. Auch die Seestrand-Kiefer (Pinus pinas­ter) ist weit verbreitet, während man die Aleppo-Kiefer (Pinus hale­pen­sis) nur an felsigen Küstenstreifen abenteuerlich über dem Meer hän­gend findet.

      Der bekannteste Baum der Toscana, die Zypresse (Cupressus sem­per­vi­rens), ist ein Einwanderer. Sie wurde wahrscheinlich von den Etrus­kern oder den Phöniziern aus dem Vorderen Orient mitgebracht und ist der wichtigste Zierbaum. Im Chianti-Gebiet zwischen Castel­lina in Chianti, Poggibonsi und San Donato in Poggio gibt es einen aus­ge­dehn­ten Zypressenwald.

       Blumen: Die Welt der Wildblumen ist in der Toscana dank des weit­gehenden Verzichts auf Unkrautvernichtungsmittel noch recht in­takt, auch wenn sich die Situation langsam verschlechtert. Im Winter blü­hen zunächst die Grüne Nies­wurz (Helleborus viridis) und die Stin­ken­de Nieswurz (Helleborus foetidus). Im Frühjahr belebt sich der Wald­boden u. a. mit Alpenveil­chen (Cyclamen purpurascens) und März­veilchen (Viola odorata), die Wiesen mit Krokus (Crocus albiflo­rus) und blaulila blühendem Bal­kan-Windröschen (Anemone blanda). Die jungen Triebe des wil­den Spargels (Asparagus acutifo­lius) sind ein beliebter Leckerbissen aus dem Wald, der im April von den Ein­hei­mi­schen gesucht wird.

      Sobald es gegen Mitte April wärmer wird, explodiert die Natur: Lungen­kraut (Pulmonaria officinalis) und Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) stehen am Wegrand. Klatschmohn (Papaver rhoeas) setzt rote, Weißdorn (Cra­taegus mono­gyna) weiße Tup­fen in die Land­schaft. Es zeigen sich Italieni­scher Aron­stab (Arum italicum) und Rin­gel­blume (Calendula officina­lis). Im Halbschatten steht Doldi­ger Milch­stern (Ornithoga­lum um­bel­latum), und mit zu­neh­men­der Wär­me kann man Flo­cken­blume (Centaurea scabiosa), Was­serdost (Eupatorium can­na­binum) und die prächtige Feuer-Lilie (Lilium cro­ceum) be­wun­dern. Ganz ba­nal am Straßenrand ste­hen die langen Ris­pen der Sumpf-Gladiole (Gla­diolus pa­lus­tris) und so manch sel­tene Or­chi­deenart wie das Kna­benkraut (Or­chis mas­cula). Auf hellen Wald­flächen wachsen Sten­del­wurz (Epipactis hel­le­bo­ri­ne), Ro­tes Wald­vöglein (Ce­pha­lan­thera ru­bra) und Bie­nen-Rag­wurz СКАЧАТЬ