Название: Bestrafung | Erotische SM-Geschichten
Автор: Johanna Söllner
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783964773555
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Es handelt sich um ein Paar. Er dürfte etwa fünfzig Jahre alt sein. Elegant angezogen. Kantiges Gesicht. Was mir sofort auffällt, sind seine buschigen Augenbrauen. Er fixiert mich mit einem stechenden Blick. Ich fühle mich auf Anhieb unwohl. Seine Begleiterin ist deutlich jünger als er. Vielleicht dreißig, maximal fünfunddreißig. Sie trägt schwarz. Ein schwarzes T-Shirt, das ihre weiblichen Formen schön betont.
Dann fällt es mir auf. Es sticht mir ins Auge. Um den Hals trägt sie ein schwarzes Lederhalsband mit einem Ring aus Metall. So ist sie als Sklavin markiert. Jeder Insider weiß es. Sie hält auch den Blick gesenkt, sieht mich nicht an. Was hat das zu bedeuten? Fürs Erste nur, dass ich mich an ihn halten muss.
Ich trete an den Tisch heran. »Mein Name ist Susanna. Wie kann ich Ihnen helfen? Ich bin hier zuständig für Beschwerden.«
Im Augenwinkel kann ich sehen, wie Herr B. hinter mir Aufstellung genommen hat und mich streng beobachtet. Was ich sage, wie ich mich verhalte.
Der Mann am Tisch schweigt mich an. Sein durchdringender Blick lässt mich frösteln.
Ich fahre fort, mein Sprüchlein aufzusagen, das man mir vor Dienstantritt eingetrichtert hat. »Es ist unser Bestreben, dass wir hier in unserem Haus nur zufriedene Gäste haben. Wenn etwas nicht in Ordnung war, dann bürge ich persönlich dafür, es in Ordnung zu bringen. Es ist mein Bestreben, es ist unser aller Bestreben, dass Sie unser Haus als zufriedener Gast verlassen.«
»So … Sie bürgen also dafür? Persönlich?«
Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Was soll diese Frage? Ich muss erst mal herausfinden, was denn los war. Und so klappe ich mein Buch auf. Das mit dem Lederumschlag. Das Kuvert habe ich zwischen den ersten Seiten eingeklemmt.
»Darf ich mich nach Ihrem Namen erkundigen? Und auch, was im Detail nicht wunschgemäß gelaufen ist?«
Seine Stimme hat eine gewisse Schärfe angenommen, als er mir die gewünschten Auskünfte erteilt. Er musste scheinbar zu lange auf seine Bestellung warten. Ich spüre, dass er ungeduldig wird wegen diesem Gehampel. Aber was soll ich denn machen? So lauten nun mal meine Instruktionen.
Jetzt reiche ich ihm das Kuvert. »Im Auftrag der Geschäftsleitung möchte ich Ihnen dieses Entschuldigungsschreiben überreichen.«
Er reißt den Umschlag auf … Zieht den Brief heraus. Beginnt zu lesen. Ich bin unsicher. Was soll ich tun? Abwarten, bis er fertig ist? Hmmmm … »Ich möchte mich im Namen unseres Restaurants und auch ganz persönlich für die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen. Bitte glauben Sie mir, dass ich mich augenblicklich darum kümmern werde.«
»So, Sie kümmern sich also persönlich darum?«
Wieder diese äußerst unangenehme Schärfe in seiner Stimme. Wenn mein Herr, wenn ER diesen Ton mir gegenüber anschlägt, dann wird es unangenehm. Sehr unangenehm …
»Selbstverständlich, mein Herr. Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass unsere Gäste nicht mehr so lange warten müssen. Ich werde umgehend mit dem Service sprechen.«
»Und das ist jetzt alles?«
Ich bin einen Augenblick sprachlos. Was denn? Ich hab mich doch entschuldigt. Habe zugesichert, dass ich mich umgehend mit dem zuständigen Servicemitarbeiter unterhalten werde. Was will dieser Knilch denn noch von mir? »Entschuldigen Sie … Aber ich verstehe nicht.«
Er lächelt mich an. Es ist kein freundliches Lächeln. Es ist irgendwie böswillig, hinterhältig. Ich kann es nicht deuten.
»Nun gut … Sie scheinen neu hier zu sein. Lassen Sie es mich Ihnen erklären. Ich erwarte Satisfaktion. Nicht nur Geschwafel. Ich erwarte, dass Sie mir zeigen, dass Sie die Beschwerde eines Gastes ernst nehmen. Ich erwarte, dass Sie mir mit vollem Einsatz Genugtuung erweisen.«
Dann reicht er mir das Schreiben der Geschäftsleitung. Darin werde ich als das »Complaint Girl« vorgestellt. Dass ich persönlich für etwaige Verfehlungen des Restaurants geradestehe. Und dass ich mich jeglicher Strafe zu unterwerfen habe, die zwischen dem Gast und dem Complaint Girl als Genugtuung vereinbart wird. Und unter Strafe ist eine körperliche Bestrafung gemeint. Ich muss zweimal hinsehen, bis ich das wirklich kapiert habe.
Geschockt reiche ich dem Gast das Schreiben zurück. Meine Aufgabe besteht also darin, dem Gast Genugtuung anzubieten. Eine körperliche Strafe. Nimmt er sie an, dann wird sie unverzüglich vollzogen. Allerdings gibt es auch den Hinweis, dass der Gast jederzeit die Geschäftsleitung einschalten kann, wenn er den Eindruck hat, dass sich das Complaint Girl schonen möchte und absichtlich eine zu niedrige Strafe anbietet. In diesem Fall kann die Geschäftsleitung die Strafe anpassen. Wenn der Gast mit der Bestrafung zufrieden ist, trägt er das in mein Arbeitsbuch ein und bestätigt es mit seiner Unterschrift.
Laut Brief hat das Complaint Girl die Wahl zwischen den folgenden drei Strafen:
1. Zwei Hiebe mit der Peitsche auf die Brüste
2. Vier Hiebe mit einer Gerte auf die Handflächen
3. Fünf Hiebe mit dem Rohrstock auf den nackten Arsch
Ich schlucke. Was soll ich machen? Was soll ich anbieten?
»Nun, dein Angebot?«
Meine Gedanken rasen. Die Brüste schließe ich von vornherein aus. Erstens mag ich es nicht, wenn man meine Titten quält, und zweitens könnte schnell der Eindruck entstehen, ich wollte mich schonen. Weil es nur zwei Schläge sind. Bleibt also der Arsch und die Handflächen. Angenehm ist keines von beiden. Nachdem ich jetzt langsam erkenne, worum es bei meiner Arbeit geht, beginne ich zu ahnen, dass in den anderen Kuverts noch schlimmere Bestrafungen zu finden sein werden. Ich denke, man will mich nicht bereits zu Beginn des Abends verschleißen.
Lieber nicht den Arsch. Nein, lieber nicht. Bleibt also Möglichkeit zwei … »Herr … Ich biete Ihnen an, dieses Versäumnis unseres Hauses mit vier Hieben mit der Gerte auf meine Handflächen aus der Welt zu schaffen.«
Er überlegt … Dann stimmt er zu und bittet um mein Arbeitsbuch. In säuberlicher Schrift trägt er die Art der Bestrafung ein. Er steht auf und nickt Herrn B. zu, der einige Schritte hinter uns die Verhandlungen verfolgt hat. »Wir haben uns geeinigt.«
Herr B. wendet sich an mich. »Gut … Nach einer Einigung kommst du mit dem Gast ans Management Desk und legst mir das Arbeitsbuch vor. Dort händige ich dem Gast auch das Werkzeug aus. Das wirst du künftig alles selbstständig machen. Die Bestrafung erfolgt nackt. Du wirst deine Kleider vollständig ablegen und bei mir hinterlegen. Solltest du für deine Aufgabe festgebunden werden müssen, dann wird das ebenfalls von dort aus organisiert. Du und dein Gast werden ein Zeichen erhalten, wenn alles bereit ist. Dann wird unser DJ einen speziellen Song auflegen: Conquest of Paradise. Bei dieser Musik wirst du dich mit dem Gast auf die Bestrafungsfläche begeben. Ich erwarte von dir, dass du die Strafe mit Würde erträgst. Also kein lautes Winseln oder Flennen. Dein Herr hat dich als äußerst schmerzgeile Sklavin beschrieben. Also erweise dich dieses Lobes auch würdig. Ansonsten müsste ich ihm eine schlechte Beurteilung über dich ausstellen.«
Na klasse! Äußerst schmerzgeil … Wie kommt mein Herr nur dazu? Ich bin keine Extrem-Masochistin. Ich ertrage Schmerzen, wenn es sein muss. Für ihn, für meinen Herrn. Wenn ER es für notwendig erachtet. Aber jetzt? Das verspricht ja ein heiterer Abend zu werden. Und wenn ich die zu erwartenden Schmerzen nicht klaglos ertrage, dann verpetzt er mich auch noch bei meinem Herrn. Was dann unweigerlich eine Fortsetzung der Strafe bedeutet.
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