Freifahrtschein. Mila Roth
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Название: Freifahrtschein

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110265

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СКАЧАТЬ sie zu und beäugte Markus dabei neugierig. »Wen hast du denn da mitgebracht? Bist du nicht mehr mit Sander zusammen?«

      »Senta ...« Janna räusperte sich entsetzt und suchte verzweifelt nach einer Ausrede.

      Doch Markus hatte schon ein breites Lächeln aufgesetzt und streckte Senta seine rechte Hand hin, die diese sogleich ergriff. »Guten Tag. Ich bin Markus Neumann, ein Kollege von Janna. Wir sind uns eben zufällig hier begegnet und ein paar Schritte zusammen über den Markt gegangen.«

      »Ach so, Entschuldigung.« Senta schüttelte seine Hand; gleichzeitig runzelte sie die Stirn. »Kollege? Ich dachte, du wärest selbstständig?« Fragend blickte sie Janna an und wieder antwortete Markus, bevor sie reagieren konnte.

      »Sie hilft uns ab und zu im Institut aus.« Er warf ihr einen kurzen, aber durchdringenden Blick zu und sprach weiter. »Das Institut für Europäische Meinungsforschung, wissen Sie? Wir führen Umfragen und statistische Erhebungen zu allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens durch.«

      »Na, so was.« Senta war sichtlich überrascht. »Davon hast du ja noch nie was erzählt, Janna. Das ist doch bestimmt spannend.«

      »Na ja, es ist nur ... ein kleiner Nebenjob«, antwortete Janna etwas unbehaglich.

      »Und ihr geht zusammen ein bisschen über den Markt? Wo sind denn deine Eltern und die Kinder? Oder hast du die einfach nach Hause geschickt?« Sie lachte erheitert und zwinkerte ihr zu.

      Janna lächelte. »Nein, meine Eltern sind mit den Zwillingen Pizza essen gefahren.«

      Da in diesem Augenblick das Baby zu greinen begann, hob Senta die Hand zum Gruß. »Tut mir leid, aber wir waren gerade auf dem Weg in den Wohnwagen. David braucht eine neue Windel. Ich wünsche euch noch viel Spaß. Und vielleicht macht ihr ja mal eine Umfrage zum Thema Schaustellerleben. Da wäre ich sofort dabei.«

      Markus lächelte ihr zu. »Vielleicht machen wir das wirklich. Dann komme ich auf Ihr Angebot gerne zurück. Auf Wiedersehen!«

      »Tschüss!« Senta winkte noch einmal und verschwand eilig mit dem weinenden David im Wohnwagen.

      »Gut.« Markus grinste zufrieden.

      »Was meinen Sie?« Überrascht sah Janna ihn an. »Ich dachte schon, mich trifft der Schlag, als Senta plötzlich aufgetaucht ist.«

      »Warum? Das ist doch ausgezeichnet gelaufen. Wir haben die perfekte Cover-Story.«

      »Die perfekte was?«

      »Tarnung«, erklärte er, noch immer mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck. »Morgen kommen wir wieder her und führen eine Umfrage durch. Eine bessere Gelegenheit, mit den Angestellten der Firma Rath zu sprechen, werden wir so leicht nicht mehr bekommen. Auch bei den anderen Schaustellern werden wir auf diese Weise mehr Glück haben. Und das Beste daran ist, dass es nicht mal unsere Idee war, sondern dass Ihre Freundin uns auf den Gedanken gebracht hat. Einfach ideal.«

      Janna starrte ihn verblüfft an. »Sie meinen, wir sollen so tun, als wären wir ...«

      »… tatsächlich an der Umfrage unter Schaustellern interessiert«, vervollständigte er den Satz. »Jawohl. Die Details lasse ich von unseren Leuten ausarbeiten. Morgen Vormittag kommen wir wieder her und können Fragen stellen, ohne Verdacht zu erregen.«

      »Aber ...« Janna schüttelte den Kopf. »Morgen ist Sonntag.«

      »Und?«

      »Ich habe eine Familie, die erwartet, dass ich sonntags für sie da bin.«

      »Diesen Sonntag eben mal nicht.« Markus zuckte die Schultern. Als er ihr empörtes Gesicht sah, seufzte er. »Hören Sie, Frau Berg, es ist wichtig, dass Sie mit dabei sind. Frau Rath kennt Sie und vertraut Ihnen. Sind Sie anwesend, wird sie sich kooperativer zeigen – und ihre Mitarbeiter wahrscheinlich ebenfalls. Außerdem waren Sie es, die Alim und Abida zuerst gesehen haben. Wir müssen herausfinden, ob es sich wirklich um die beiden handelt, und das geht nur, wenn Sie dabei sind, nicht wahr?«

      Janna verzog unbehaglich die Lippen. »Ja, schon. Aber was soll ich meinen Eltern erzählen, wenn ich ihnen einfach morgen die Kinder aufs Auge drücke? Das ist sonst nicht meine Art.«

      »Was ist denn mit Ihrem Freund, diesem Sandro?«

      »Sander«, verbesserte sie. »Er ist bis Montagabend auf einem Zahnärzte-Kongress.«

      »Und Ihre Schwester? Könnte die nicht aushelfen?«

      Sie runzelte die Stirn. »Sie kennen meine Familie ja mittlerweile ganz gut, was?«

      »Das ist mein Job. Außerdem war das nicht schwierig. Sie haben Ihre Familie ja ständig um sich.«

      »Sie nicht?«

      »Ich habe keine Familie.«

      »Gar keine?« Neugierig musterte sie ihn. Markus’ Gesicht war eine Maske aus Gleichmut.

      Er schüttelte den Kopf. »Hatte ich das nicht schon mal erwähnt?«

      »Aber ... etwas Familie hat doch jeder«, gab Janna zu bedenken. »Eltern?«

      »Vorhanden«, brummte er.

      »Haben Sie keinen Kontakt zu ihnen?«

      »Kaum. Und glauben Sie mir«, er lächelte kühl, »das ist auch besser so.«

      Janna ließ ihren Blick forschend über sein Gesicht gleiten, konnte jedoch nicht feststellen, was genau er damit meinte. Er verstand es, seine Gefühle und Gedanken vollständig vor ihr zu verbergen. Lediglich die Farbe seiner Augen schien sich ein wenig verändert zu haben. Die grauen und grünen Einsprengsel in der braunen Iris traten deutlicher hervor. Dieses Phänomen hatte sie schon früher bei ihm erlebt, kannte ihn aber nicht gut genug, um einschätzen zu können, ob das etwas zu bedeuten hatte.

      »Geschwister?«, hakte sie weiter nach.

      »Keine.«

      »Tanten, Onkel, Großeltern? Ich meine ...«

      »Janna, hören Sie auf!« Er schnaubte unwillig und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die Haare. »Mein Familienstand tut doch hier nichts zur Sache. Sind Sie nun morgen mit von der Partie – ja oder nein?«

      Janna verschränkte die Arme vor dem Bauch. »Entschuldigen Sie, dass ich gefragt habe. Aber ich finde, wenn Sie schon so gut wie alles über mich wissen, wäre es nur höflich, wenn Sie mir wenigstens auch ein paar Kleinigkeiten über sich erzählen würden. Ich arbeite nicht gerne mit Fremden zusammen.«

      »Wir arbeiten nicht zu...« Er stockte und fluchte tonlos. »Also gut, wir arbeiten ausnahmsweise zusammen«, schränkte er ein. »Deshalb brauchen Sie doch keinen Lebenslauf von mir, oder?«

      »Das nicht, aber ich weiß rein gar nichts über Sie. Wenn ich nicht wenigstens wüsste, dass Sie ein«, sie senkte die Stimme ein wenig, »Agent sind«, nun sprach sie wieder in normaler Lautstärke weiter, »dann könnten Sie genauso gut auch ein Kettensägenmörder sein.«

      »Ein Kettensägenwas?« Verständnislos blickte er auf sie herab.

      Sie ärgerte sich, dass seine СКАЧАТЬ