Freifahrtschein. Mila Roth
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Название: Freifahrtschein

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110265

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СКАЧАТЬ und schüttelte ihr langes, schwarzes Haar. »Tja, auch Spitzenagenten haben eben keine Sonderrechte.«

      »Haha.« Markus warf ihr einen finsteren Blick zu.

      In diesem Moment öffnete sich die Glastür erneut und eine weitere Agentin kam herein. Markus verdrehte die Augen, widmete sich aber gleich wieder seiner Schreibarbeit und tat, als habe er sie nicht bemerkt.

      Alexa Baumgartz trat an seinen Schreibtisch, stützte sich mit beiden Händen darauf und beugte sich so weit vor, dass er, als er doch den Kopf hob, direkt in ihr üppiges Dekolleté blickte. Sie lächelte ihm zu. »Ich hoffe, du bist allmählich fertig mit den Berichten. Es ist schon fast halb fünf und unser Tisch im Chez Manuel ist doch für sieben Uhr reserviert, nicht wahr?«

      »Hm, ja, Alexa, ist er.« Markus riss seinen Blick von den tiefen Einblicken los, die ihr eng anliegendes silbernes Shirt mit V-Ausschnitt ihm gewährte. »Keine Sorge, ich hab’s nicht vergessen. Aber wenigstens dieser Bericht hier«, er deutete auf das Formular, das er gerade ausfüllte, »muss gleich noch in die Abteilung für interne Angelegenheiten. Ich hole dich wie vereinbart um halb sieben ab.«

      »Okay, dann bis später.« Alexa hauchte ihm einen Luftkuss zu, warf ihr welliges honigblondes Haar grazil über die Schulter und stolzierte davon. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Ich freue mich schon auf den Abend«, säuselte sie.

      Melanie runzelte die Stirn. »Ihr geht wieder miteinander?«

      »Aus«, antwortete Markus, der sich bereits erneut dem Formular zugewandt hatte.

      »Was?« Fragend hob Melanie die Augenbrauen.

      »Wir gehen aus«, sagte er. »Nur aus.«

      »Ach.« Es war deutlich, dass Melanie ihm nicht glaubte.

      Markus stöhnte genervt. »Ich habe es ihr in einer unachtsamen Sekunde versprochen. Du kennst sie doch. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann sie schrecklich lästig werden.«

      »Also bitte – lästig?« Melanie lachte. »Warum sagst du ihr nicht einfach, dass sie das Weite suchen soll? Wenn du doch immer wieder mit ihr ausgehst, kommt sie nie über dich hinweg.« Sie hielt kurz inne und zwinkerte ihm zu. »Bei mir hat es schließlich auch funktioniert.«

      »Das ist was anderes.« Er grinste.

      »Ist es das? Na, wenn du meinst. Aber du solltest ihr trotzdem keine Hoffnungen machen. Es sei denn, du hast mehr für sie übrig, als du zugibst ...« Bedeutungsvoll klimperte Melanie mit ihren langen getuschten Wimpern.

      Markus schüttelte den Kopf. »Würdest du mich jetzt bitte hier weitermachen lassen? Ich habe nämlich keine Lust, nachher in diesem Aufzug«, er deutete auf seine Bluejeans und das weinrote, auf der Brust mit einem weißen Buchstabenmuster bedruckte Freizeithemd, »im Chez Manuel auflaufen zu müssen, nur weil ich hier nicht fertig geworden bin.«

      »Schätzchen, in den Sachen lassen sie dich gar nicht erst über die Schwelle zu dem Nobelschuppen.«

      »Eben.«

      3

      Bonn-Beuel

      Pützchens Markt

      Samstag, 10. September, 16:45 Uhr

      »Ach, was habe ich mich gefreut, dich wiederzusehen!« Die nur 1,60 m große, etwas stämmige Senta Rath drückte Janna fest an sich und trat dann einen Schritt zurück. »Tut mir leid, dass ich nicht mehr Zeit für dich habe, aber Peter ist vorhin los, um ein Ersatzteil für den Computer zu besorgen. Und mein Vater sitzt nicht gerne so lange an der Kasse, seit er den dritten Bandscheibenvorfall hatte.« Sie lächelte. »Er kümmert sich lieber um David. Inzwischen hat er sich zum regelrechten Musteropa gemausert.«

      »Du kannst glücklich sein, dass du ihn hast«, stimmte Janna zu. »Wie geht es denn deiner Mutter? Kommt sie bald aus dem Krankenhaus?«

      »Ja.« Senta nickte. »Sie kriegt so eine Schiene, die muss sie mindestens sechs Wochen tragen. Ich sage dir, sie wird es hassen! Sie hat sich derart aufgeregt, dass sie sich den Knöchel so unglücklich angebrochen hat ... Aber was soll’s. Sie wird es überleben. Und wir sind froh, wenn sie wenigstens stundenweise wieder mithelfen kann. Wir brauchen derzeit jede Hand. Es ist verdammt schwierig, heute noch zuverlässiges Personal zu bekommen.« Senta winkte ab. »Das soll deine Sorge nicht sein. Hier.« Sie griff in ihre Hosentasche und förderte eine Handvoll Fahrchips für den Autoscooter zutage. »Für deine zwei Rabauken.«

      »O nein, du hast ihnen doch bereits Chips geschenkt«, wehrte Janna ab. »Das können wir unmöglich annehmen!«

      »Ach was, nun nimm sie schon.« Senta grinste, schob ihre silbern gerahmte Brille ein Stückchen auf dem Nasenrücken hoch und ordnete ihr kurzes blondes Haar. »Ich weiß schließlich, wie wild die beiden auf den Autoscooter sind. Fast so schlimm wie du und Betty damals ...« Sie stockte. »Sorry, ich hätte nicht ...«

      »Ach was, schon gut.« Janna winkte ab. »Ist doch so lange her.«

      »Wirklich, es macht dir nichts aus?« Prüfend blickte sie Janna ins Gesicht.

      Janna zögerte. »Ich habe Bettina seit ... der ... Sache nicht mehr gesehen.«

      »Du weißt also nicht, wie es ihr geht?«

      »Nein. Du?«

      Senta schüttelte den Kopf. »Ich habe sie noch viel länger nicht gesprochen und weiß nicht mal, wo sie heute lebt.«

      »Ich auch nicht.« Janna seufzte. »Ist wohl besser so.«

      »Ich wollte dir nicht die Laune verderben.« Besorgt legte Senta ihr eine Hand auf den Arm. »Tut mir leid.«

      »Das hast du nicht.« Janna rang sich ein Lächeln ab. »Aber ich will dich jetzt nicht mehr länger von deinen Pflichten abhalten.«

      »Komm ruhig wieder vorbei, falls du in den nächsten Tagen noch mal hier bist. Ich freue mich immer, dich zu sehen.«

      Die beiden Frauen umarmten einander ein zweites Mal, dann verließen sie gemeinsam den großen Wohnwagen, in dem Senta mit ihrer Familie während der Jahrmarktsaison lebte. Senta eilte sogleich zum Kassenhäuschen des Autoscooters. Janna ging etwas langsamer in Richtung des Zuschauerbereichs, wo ihre Eltern inmitten einer Gruppe von Teenagern standen und den Zwillingen zusahen, die in ihrem grellgrünen Wagen eine Runde um die andere über die Fläche drehten.

      Sie wusste nicht, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte – eine Bewegung im Bereich hinter dem Autoscooter? Als ihr Blick dorthin wanderte, erschrak sie so heftig, dass sie beinahe ein kleines Mädchen umgerempelt hätte, das an der Hand seiner Mutter an ihr vorbeiging. Hastig entschuldigte sie sich und blickte erneut zur Absperrung, die die Jahrmarktgäste daran hindern sollte, zwischen den Wohnwagen herumzulaufen oder sich womöglich an den oftmals abenteuerlich wirkenden technischen Konstruktionen auf der Unter- und Rückseite der Karussells zu verletzen.

      Jannas Herz klopfte hart gegen ihre Rippen. Sie hatte sich nicht getäuscht! Den dunkelhaarigen Mann mit dem Vollbart und die ebenso schwarzhaarige Frau hatte sie doch damals in der Wohnung von Axel Wolhagen angetroffen! Jenes Geheimagenten, von dem sie wenig später erfahren hatte, dass er ermordet worden war. Jannas Hände begannen zu zittern. Als das südländische Pärchen in ihre Richtung blickte, brachte sie СКАЧАТЬ