Heißes Blut. Un-su Kim
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Читать онлайн книгу Heißes Blut - Un-su Kim страница 13

Название: Heißes Blut

Автор: Un-su Kim

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958903425

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СКАЧАТЬ dann hier, die Arbeitskosten: neunhundertdreißig plus tausendzweihundert plus achthundert, geht’s nicht noch komplizierter?«

      »Unsere Jungs kriegen dreihunderttausend pro Nase. Es sind einunddreißig, das macht neun Millionen dreihunderttausend. Für die mittleren Kader aus Ami-dong, die mit ihren Jungs kommen, muss man drei Millionen pro Nase rechnen, und für die aus Guam zwei Millionen.«

      »Warum eigentlich dreihunderttausend? Bis vor Kurzem waren es noch zweihunderttausend.«

      »Wer macht so einen Job heutzutage noch für zweihunderttausend? Da kann man ja gleich auf dem Bau schuften.«

      »Und die Kerle aus Ami-dong haben tatsächlich drei Millionen verlangt?«

      »Die sind nicht von hier, ja, da musst du mindestens drei Millionen einkalkulieren …«

      »Was für Ärsche! Die hängen nur in den Vans rum und wollen drei Millionen haben? Verdammt, dann eben nicht!«

      Huisu wischte wütend den Zettel vom Tisch. Sofort hob Danka ihn wieder auf und fing an, wie ein Wilder auf dem Taschenrechner herumzutippen. Schließlich hielt er Huisu das Ergebnis unter die Nase, genau hundertundeine Million.

      »Hier, allein die Kosten machen genau hundertundeine Million aus. Da lässt sich kein Fitzelchen mehr rausrechnen. Ich müsste mindestens fünfzig Millionen mehr kriegen, aber okay, ich verlange nur dreißig Millionen von dir. Um uns wenigstens ein bisschen zu motivieren. Bei so einem Job sind nach allem, was ich gehört habe, normalerweise mindestens zwei Riesen fällig.«

      »Ich schwöre, ich habe nur neunzig Millionen bekommen. Der Alte hat zehn Millionen verschwinden lassen.«

      »Nimmt er sich bei solchen Geschäften sonst auch seinen Teil?«

      »Er hat zehn Millionen abgezweigt, weil er seinen alten, müden Körper bis nach Chungcheong-do schaffen musste, um den Auftrag an Land zu ziehen. Du siehst doch selbst, dass ich keine Wahl hatte.«

      »Der übertreibt, bei dem vielen Geld, das er hat.«

      »Danka, das ist so lächerlich, dass ich es dir eigentlich gar nicht sagen wollte, aber für dieses Ding nehme ich selbst nur drei Millionen. Deshalb die Pauschale von siebenundachtzig Millionen, da sind meine drei Millionen abgezogen. Husik hat uns um diesen Scheiß gebeten, er hat keine Ruhe gegeben und gemeint, wenigstens diesen Gefallen könnten wir ihm ja wohl tun. Du siehst doch, dass ich auch nichts davon habe. Es tut mir leid für dich, aber dieses Mal ist es besser, wenn es so läuft. Außerdem ist dein Großer Bruder im Moment ein bisschen klamm.«

      »Dann sollen wir das also dieses Mal hinnehmen, willst du das damit sagen? Und beim nächsten Mal geht das Ganze wieder von vorn los. Ich hab die Schnauze voll! Glaubst du, wir sind Volontäre von UNICEF? Unsere Jungs sind diejenigen, die hier schuften und die Prügel beziehen. Wenn was passiert, müssen sie dafür bezahlen und sonst niemand … Nein, vergiss es, nicht mit mir, ich steige aus.«

      »Du alte Ratte, komm schon, ich überlass dir diesen Sommer auch einen Satz Sonnenschirme, versprochen.«

      »Du meinst einen Zwölfer-Satz?«

      »Einen Achter.«

      »Wo? An der Hängebrücke?«

      »Wo genau, das sehen wir dann. Aber für diesen Sommer bekommst du die Schirme – wenn du dich jetzt um diesen Job kümmerst. Wenn nicht, dann eben nicht, dann frage ich Kröte.«

      »Kröte? Der kann doch gar nichts, außer in Zeitlupe zwinkern!«

      Danka wirkte nachdenklich. Auch bei siebenundachtzig Millionen war jemand wie er durchaus in der Lage, einen Gewinn von zwanzig Millionen einzustreichen. Er musste rechnen. Im Sommer würden also die Sonnenschirme dazukommen … Die Sache wurde interessant. »Anstatt mir, wie du sagst, Schirme zu geben, lass mich lieber Brathähnchen machen. Die Schirme bedeuten viel Arbeit, und im Sommer werden Meeresfrüchte schnell schlecht. Wenn sich die Monsunzeit ein bisschen hinzieht, sind die Produktkosten und die Lohnkosten der Verkäuferinnen schwer in den Griff zu kriegen. Also, Hähnchen sind besser. Da muss man nur einen großen Kessel mieten, Öl reingießen und die Dinger braten.«

      »Bei den Hähnchen ist schon alles vergeben.«

      »Wie, alles vergeben? An den Stränden warten Millionen von Touristen darauf, Brathähnchen zu essen.«

      »Wenn sich jeder mit Hähnchen den Bauch vollschlägt, wer soll dann noch Sashimi essen? Oder Meeresfrüchte? Die Typen von den Sashimi-Restaurants und den Verkaufsständen an der Mole haben so rumgemotzt, dass wir eine Hähnchenquote einführen mussten.«

      »Scheiße, die Schirme sind Kacke.«

      Danka nörgelte, also hatte er mit anderen Worten die siebenundachtzig Millionen akzeptiert.

      »Nehmt aber keine Eisenstangen mit«, sagte Huisu. »Nehmt Stöcke.«

      »Wie bitte? Denkst du, ein Stock ist weniger gefährlich, Großer Bruder? So läuft das vor Ort aber nicht, Eisenstangen sind sicherer. Ein Kerl, der sich mit einer Eisenstange vor dir aufbaut, ist ja wohl beeindruckender als einer mit ’nem Stück Holz in der Hand. Das beugt Ausschreitungen vor.«

      »Verstehe. Deshalb habt ihr wohl letztes Mal zwei Leuten den Schädel eingeschlagen. Nach Übernahme der Krankenhausrechnungen und aller Schlichtungskosten waren wir blank, du Arsch! Wenn du mir noch so einen Unfall aufdrückst, regnet die Scheiße auch auf dich, kapiert?«

      »Ich sorge dafür, dass alles gut läuft. Ich liefere gute Arbeit, verstehst du? Aber dafür kriege ich auch einen guten Platz für meine Schirme, okay?«

      »Okay.«

      »Und …«

      »Was noch?«

      »Meine anderen Geschäfte hast du nicht vergessen, oder?«

      »Wovon redest du? Willst du immer noch anderen dein Zeug unterschieben? Wir haben mit den Leuten vom Zoll schon alles geklärt. Wenn du was durchschleusen willst, was bei denen auf der verschärften Kontrollliste steht, und wir werden erwischt, fliegt der ganze Container in die Luft.«

      »Ich hab dir doch gesagt, so was ist es nicht.«

      »Jaja … Also diesmal keine gefälschten Rolex aus China?«

      »Nein, diesmal sind es Tigerknochen.«

      Ein zufriedenes Lächeln huschte über Dankas Gesicht.

      »Tigerknochen? Wozu das?«

      »In ganz Asien sind die Apotheken scharf drauf. Normalerweise müssen es ganze Tigerknochen sein, die bringen ein Vermögen. Aber das Risiko ist zu groß. Also musste ich die Tränen runterschlucken und alles zermahlen lassen. Das Pulver wurde in Kosmetiktiegel gefüllt, das Risiko, damit erwischt zu werden, ist gleich null. Außerdem scheinen sogar die Zollhunde Angst vor Tigern zu haben und machen einen Bogen um die Ware.«

      »Na, super.«

      »Du darfst mich nicht verachten, Großer Bruder. Ich bin nur ein Straßenhändler, aber du wirst sehen, irgendwann macht auch der kleine Danka ein fettes Geschäft und fährt Mercedes.«

      Er holte seine СКАЧАТЬ