Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ keine Dummheiten machst, darfst du jetzt noch mal eine ordentliche Prise Chloroform nehmen«, fuhr der Diskotheken-Besitzer fort.

      Jane Auckhill zerrte an ihren Fesseln und wollte von der Bettkante hochspringen, als Marbert auf sie zutrat und die Gefangene grob auf das Lager zurückstieß. Anschließend zog er den Stöpsel aus der braunen Arzneiflasche und schüttete etwas von der klaren Flüssigkeit auf einen Wattebausch.

      Der Ganove kam jedoch nicht mehr dazu, sein Vorhaben auszuführen. Plötzlich stand Parker hinter ihm, faßte die Hand mit dem chloroformgetränkten Wattebausch und drückte sie unwiderstehlich gegen Marberts Nase.

      »Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, pflegt der Volksmund in seiner manchmal recht treffenden Art zu sagen«, bemerkte der Butler gelassen, während Marbert ohne weiteren Kommentar in sich zusammensackte und auf dem Boden eine bequeme Lage einnahm.

      Sekunden später war Jane Auckhill von ihren Fesseln befreit. Überglücklich schloß sie den Butler in die Arme. In ausgesprochen würdevoller Haltung ließ Josuah Parker den Sturm der Freude über sich hinwegfegen. In seinem glatten, undurchdringlichen Pokergesicht regte sich nicht der kleinste Muskel. Nur die steife, schwarze Melone rutschte ihm aufs linke Ohr.

      »Darf man die Hoffnung äußern, daß Sie Ihre Gefangenschaft körperlich unversehrt überstanden haben, Miß Auckhill?« erkundigte er sich in seiner höflichen Art.

      »Danke, es geht, Mister Parker«, entgegnete das Mädchen. »Aber wie haben Sie mich denn gefunden?«

      »Darüber wird man Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt berichten, sofern es genehm ist«, gab der Butler zurück und schob seine Kopfbedeckung wieder in die vorgeschriebene Position. »Im Augenblick drängt die Zeit. Mylady bleiben nur noch knapp zwei Stunden, um die zwölf jungen Damen zu befreien, die Ihr Schicksal teilen.«

      Ehe Parker mit Jane Auckhill das Zimmer verließ, schritt er noch mal ans offene Fenster und blickte in den Hof hinunter.

      Gerade trat Marberts Besucher aus der Tür und schlug die Richtung zu dem schwarzen Daimler ein. Sein wehender, weißer Burnus war auch in der Dunkelheit deutlich zu erkennen.

      Mike Rander hielt sich noch im tiefen Schatten neben der Tür. Er ließ den Mann an sich vorbeischreiten, um sicher zu sein, daß kein zweiter folgte.

      »Es geht los!« war die Stimme mit dem orientalischen Akzent zu hören, während Marberts Besucher mit den Knöcheln gegen die Heckscheibe des Wagens pochte. Doch nichts rührte sich.

      »Seid ihr schon wieder eingedöst, verdammte Schlafmützen?« fluchte der Araber. Wütend umrundete er das Fahrzeug und riß mit einem Ruck die Fahrertür auf »Feuern werde ich euch!« drohte er, als sein Blick auf die leeren Sitzpolster fiel. »Was sind das für Leibwächter, die sich herumtreiben, wenn man sie braucht?«

      Knurrend kehrte er zum Heck des Wagens zurück und schloß den Kofferraum auf. Als der Mann sich hineinbeugte und an einer schweren Last zu zerren begann, hielt Mike Rander den Zeitpunkt zum Eingreifen für gekommen.

      Der Araber stöhnte leise, als der Anwalt seinen Nacken mit einem präzisen Handkantenschlag bedachte. Der Mann wollte sich aufrichten. Doch bei dieser reflexartigen Bewegung kam sein Hinterkopf auf unsanfte Weise mit der halboffenen Haube in Berührung. Postwendend knickte er in den Knien ein, kippte wieder vornüber und blieb wie ein nasses Handtuch über dem Rand des Kofferraumes hängen.

      Als Josuah Parker und Jane Auckhill sich hinzugesellten, hatte der Anwalt schon den schweren Jutesack geöffnet, der im Kofferraum des Daimler lag. Vorsichtig zog er eines der vielen Päckchen heraus, die in weißes Leinen eingeschlagen waren, und hielt es dem Butler entgegen.

      »Haben Sie eine Ahnung, was das sein kann?« wollte er wissen.

      »Allem Anschein dürfte es sich um Haschisch handeln, Sir«, meinte der Butler, nachdem er die Verpackung aufgerissen hatte. »Farbe und Konsistenz scheinen darauf hinzudeuten, daß es sich um die begehrte Sorte ›Roter Libanon‹ handelt, falls man sich nicht gründlich täuscht.«

      »Eine beachtliche Menge«, staunte der Anwalt. »McWarden wird seine Freude haben an diesem Fund.«

      »Bei einem geschätzten Gewicht von fünfzig Kilogramm dürfte die Droge einen Wert von rund fünfzigtausend Pfund repräsentieren. Ein Vielfaches dieser Menge dürfte Mister Marbert bereits als Gegenwert für die entführten jungen Damen erhalten haben«, kommentierte Parker.

      »Alle Achtung«, meinte Rander und pfiff leise durch die Zähne. »Mit kleinen Geschäften scheint dieser Marbert sich nicht abzugeben.«

      Während der Anwalt Jane Auckhill zu ihrer Befreiung gratulierte, durchsuchte Parker rasch den bewußtlosen Araber. Waffen fanden sich – abgesehen von einem kostbar ziselierten Dolch – keine. Dafür aber einen Reisepaß.

      »Omar Ben Abbas«, las der Butler im Schein seiner kleinen Bleistiftlampe. Seine Vermutung, daß es sich bei dem Mann im Burnus um Hadsch Brahims Freund und Komplizen handelte, war nun Gewißheit. Auch die Anschrift, die Hadsch Brahim genannt hatte, stimmte mit den Angaben im Paß überein.

      Gemeinsam mit Rander hievte Parker den Orientalen in den geräumigen Kofferraum des Daimler. Anschließend begaben sich die Männer noch mal ins Haus, um Fred Marbert zu holen, der bisher keine Anstalten machte, aus seiner tiefen Betäubung zu erwachen. Auch für den Diskothekenbesitzer reichte der Platz im Kofferraum des Daimler noch aus.

      Sorgfältig schloß Parker die Haube ab, ehe das Trio mit eiligen Schritten den Hof verließ und die Richtung zum hochbeinigen Monstrum einschlug.

      *

      »Jane!« rief Kathy Porter erleichtert aus, als sie den drei Einlaßbegehrenden die Tür öffnete. »Mir fällt ein Stein vom Herzen.«

      »So ging es mir, als Mister Parker plötzlich durchs Fenster stieg«, gab Jane lächelnd zurück. »Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben.«

      »Habt ihr denn auch etwas über die anderen Mädchen herausbekommen, Mike?« wandte sich Kathy Porter an den Anwalt.

      »Immerhin haben wir bei Marbert den Typ angetroffen, der die Mädchen aufnahm, als Hadsch Brahim die Sache zu heiß wurde«, gab Rander Auskunft. »Jetzt schlummert er mit Marbert im Kofferraum seines Wagens.«

      »Der Polizei wird es eine Freude sein, die Kerle befreien zu dürfen«, vermutete Lady Simpsons Gesellschafterin.

      »Noch mehr wird die Polizei sich freuen, wenn sie entdeckt, auf was für einer Matratze die beiden Herren ruhen«, setzte Rander hinzu.

      »Wieso, Mike?«

      »Fred Marbert und Omar Ben Abbas liegen auf einem Sack mit rund fünfzig Kilogramm Haschisch.«

      »Haschisch?«

      »Die Abmachung zwischen Marbert und seinen arabischen Geschäftspartnern lief offenbar darauf hinaus, daß die entführten Mädchen in rotem Libanon aufgewogen wurden«, erläuterte der Anwalt. »Ein ausgesprochen einträgliches Geschäft für beide Seiten.«

      »Und was ist mit den Mädchen?« kam Kathy Porter zum Thema zurück, während man in der weitläufigen Wohnhalle Platz nahm.

      »Das Schiff, auf dem sie in den Orient gebracht werden sollen, läuft in schätzungsweise zwei Stunden aus«, teilte der Anwalt mit.

      »In СКАЧАТЬ