Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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      Mike Rander mußte sich allerdings noch ein paar Minuten gedulden, bis in seiner Wohnung das Telefon läutete.

      Weisungsgemäß brachte Parker seiner Herrin die gewünschten Stärkungsmittel ins Obergeschoß, bevor er sich den friedlich schlummernden Hadsch Brahim auf die Schulter lud und in einem der Gästezimmer sicher verwahrte.

      Erst dann lenkte er seine Schritte in die Diele und griff zum Hörer.

      *

      Mike Rander schien neben dem Telefon gewartet zu haben. Schon nach dem ersten Klingeln wurde der Hörer abgenommen.

      »Gut, daß Sie anrufen, Parker«, war die Stimme des Anwalts zu hören. »Jane ist entführt!«

      »Dieser beklagenswerte Umstand ist meiner Wenigkeit durchaus bekannt, falls der Hinweis erlaubt ist, Sir.«

      »Wir haben ein paar Minuten zu lange gezögert, Parker. Als Kathy und ich zum Geschäftsführer der Diskothek vordrangen, war das Mädchen schon nicht mehr im Haus.«

      »Inzwischen dürfte Miß Auckhill jedoch wieder an den genannten Ort zurückgekehrt sein, falls man sich nicht gründlich täuscht, Sir.«

      »Sind Sie sicher, Parker?«

      »Zumindest dürfte die Annahme einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit beanspruchen, Sir«, meinte der Butler. Anschließend setzte er den Anwalt über den Besuch bei Achmed Abdullah Hadsch Brahim ins Bild.

      »Hätte ich doch nur nicht den blödsinnigen Vorschlag gemacht, Jane als Lockvogel einzusetzen«, machte Rander sich selbst Vorwürfe. »Wir müssen sofort aufbrechen, um das Mädchen zu befreien.«

      »Diesen Vorschlag wollte meine Wenigkeit auch soeben unterbreiten, Sir«, sagte Parker.

      »Holen Sie mich ab, Parker?« fragte der Anwalt. »Ich warte vor meiner Kanzlei auf Sie.«

      Als Parker kurz darauf an der nahegelegenen Curzon Street eintraf, stand nicht nur der Anwalt am Straßenrand, sondern auch Kathy Porter. Beide machten recht betretene Gesichter.

      »Hoffentlich ist es nicht schon zu spät«, meinte die junge Dame. »Wenn ich daran denke, daß wir Janes Eltern unser Wort gegeben haben, daß dem Mädchen nichts passiert.«

      »Man wird nichts unversucht lassen, Miß Porter, um Miß Auckhill aus den Händen der Gangster zu befreien«, versuchte der Butler die junge Dame zu beruhigen.

      »Kann ich nicht mitfahren?« bat Kathy Porter. »Wenn ich hier untätig herumsitze und warte, werde ich noch verrückt.«

      »Eine Entwicklung, die es zweifellos zu verhindern gilt, Miß Porter«, zeigte Parker Verständnis für ihr Anliegen. »Dennoch würde man es unter den obwaltenden Umständen begrüßen, wenn Sie sich bereitfinden könnten, eine andere Aufgabe zu übernehmen.«

      »Welche denn, Mister Parker?«

      »Unmittelbar nach der hoffentlich erfolgreichen Befreiung von Miß Auckhill plant Mylady, Mister Omar Ben Abbas ihre Aufwartung zu machen«, gab der Butler Auskunft.

      »Das ist der Bursche, bei dem angeblich die anderen zwölf Mädchen untergebracht sind?« vergewisserte sich die junge Dame.

      »So ist es, Miß Porter«, bestätigte Parker.

      »Und das soll noch in dieser Nacht ablaufen?«

      »Gewisse Anzeichen scheinen darauf hinzudeuten, daß das Schiff mit den jungen Damen an Bord vorzeitig auslaufen könnte, Miß Porter.«

      »Dann ist wirklich Eile geboten«, meinte die attraktive Kathy. »Und was macht Lady Simpson im Moment, Mister Parker?«

      »Mylady widmet sich der Pflege ihres Kreislaufs«, ließ der Butler verlauten.

      »Und Sie befürchten, daß Mylady diese Pflege so gründlich betreiben könnte, daß sie im entscheidenden Moment nicht einsatzbereit ist, Mister Parker?«

      »So könnte man die Bedenken, die meine Wenigkeit hegt, in der Tat umschreiben, Miß Porter.«

      »Also soll ich Mylady wecken?«

      »Wer anders als du könnte diese heikle Aufgabe übernehmen?« warf Rander spöttisch ein.

      »Immer ich«, maulte Kathy Porter. »Bin ich denn Myladys Babysitter?«

      »Du siehst das einfach zu eng, Kathy«, hielt der Anwalt entgegen. »Die Aufgabe erfordert eben ein Maß an Fingerspitzengefühl, das Männer nicht aufbringen.«

      »Ich geh’ ja schon«, schickte Myladys Gesellschafterin sich ins Unvermeidliche und steuerte ihren Mini-Cooper an, der ein paar Schritte weiter am Straßenrand parkte.

      *

      »Schon geschlossen«, bemerkte Rander, als der Butler wenig später sein hochbeiniges Monstrum an der Diskothek »Flashlight« vorbeirollen ließ. Die Leuchtreklame über dem Eingang war verloschen. Das Gebäude machte einen verlassenen Eindruck.

      Hinter der nächsten Straßenecke stellte Parker sein altertümliches Gefährt ab. Niemand begegnete den Männern, als sie sich zu Fuß der Hofeinfahrt näherten. Randers Armbanduhr zeigte inzwischen kurz nach zwei.

      Schon von der Straße aus war zu erkennen, daß im rückwärtigen Teil des Hauses noch Licht brannte.

      »Am besten würden wir wohl von der Hofseite her eindringen, Parker«, schlug Rander vor. »Dort gibt es einen Nebeneingang, durch den man direkt zu Marberts Büro und zu seiner Wohnung gelangt.«

      »Auch meine bescheidene Wenigkeit würde den Weg über den Hof vorziehen, falls die Anmerkung erlaubt ist, Sir«, willigte Parker ein. »Allerdings sollte man unbedingt damit rechnen, daß Mister Marbert Wachposten aufgestellt hat.«

      Der Hof selbst war von der Straße aus nicht einzusehen. Auf leisen Sohlen pirschten Rander und Parker durch die Toreinfahrt und spähten um die Ecke.

      Die gepflasterte Fläche war unbeleuchtet. Im schwachen Lichtschein, der aus zwei beleuchteten Fenstern fiel, waren zwei parkende Autos zu erkennen.

      »Doch keine Wache an der Tür«, flüsterte Rander und wollte schon weitergehen, aber der Butler hielt ihn am Arm zurück.

      Wortlos deutete Parker auf einen der beiden Wagen, einen schwarzen Daimler. Sekunden später sah auch der Anwalt, wie in dem Fahrzeug ein rotes Fünkchen aufglomm und wieder verlosch.

      Die Männer brauchten keine Worte, um sich zu verständigen. Parker bückte sich, hob einen Kieselstein vom Boden, drückte ihn Rander in die Hand und zeigte auf die Batterie von Mülltonnen an der gegenüberliegenden Hofseite.

      Der Anwalt nickte und sah dem Butler nach, wie er lautlos von Mauervorsprung zu Mauervorsprung auf den Daimler zuglitt. Die Insassen saugten derweil ahnungslos an ihren Zigaretten. Selbst wenn sie in Parkers Richtung geblickt hätten, wären sie nicht aufmerksam geworden. Tiefe Schlagschatten verschluckten die schwarzgekleidete Gestalt des Butlers.

      Bis auf wenige Schritte hatte Parker sich dem Wagen genähert, als Rander den kleinen Stein schleuderte. Klappernd hüpfte der Kiesel über die Deckel mehrerer Tonnen, СКАЧАТЬ