Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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      Der Volvo war in die Albany Street eingebogen und fuhr in scharfem Tempo in Richtung Camden Town. Parker machte den Schwenk mit, hielt aber auf Distanz. Der Volvofahrer sollte sich unbeobachtet fühlen.

      »Wodurch bin ich auf das verdächtige Fahrzeug aufmerksam geworden, Mister Parker?« wollte die Detektivin wissen.

      Die Herren kamen aus der Hofeinfahrt der Diskothek ›Flashlight‹, Mylady«, informierte der Butler seine Herrin. »In den beiden Insassen glaubten Mylady die Gangster zu erkennen, die gestern abend Miß Linda Blooming in einem schwarzen Rover zu entführen versuchten ...«

      »Natürlich habe ich mir die Visagen der Lümmel eingeprägt, Mister Parker«, behauptete Agatha Simpson postwendend. »Diesmal werden mir die Rüpel nicht entgehen.«

      »Überdies schöpften Mylady Verdacht, da ein Stück rosefarbenen Stoffes unter der Kofferraumhaube des fraglichen Fahrzeuges eingeklemmt ist«, fuhr Parker fort.

      »Rosefarbener Stoff?« wunderte sich die ältere Dame.

      »Miß Auckhill, die in Myladys Auftrag den Entführer in eine Falle locken sollte, trug ein Kleid in der genannten Farbe«, half der Butler dem Gedächtnis seiner Herrin nach.

      »Dann haben die Schurken das Mädchen entführt, Mister Parker«, schloß Lady Agatha messerscharf. »Warum stelle ich die Kerle nicht endlich, um ihnen ihr Opfer zu entreißen?«

      »Falls man Myladys Anordnungen richtig verstanden hat, wünschten Mylady, die Herren diskret zu observieren, um Aufschluß über das Ziel der Fahrt zu gewinnen«, wich Parker aus.

      »Richtig, Mister Parker«, bestätigte Agatha Simpson. »So steht es auch in meinem taktischen Einsatzkonzept.«

      Der dunkelgrüne Volvo rollte durch eine gepflegte Wohnstraße. Links und rechts erstreckten sich parkähnliche Grundstücke mit Villen im Stil der Gründerjahre. Hier herrschte kaum noch Fahrzeugverkehr. Parker hielt deshalb so weit Abstand, daß er die roten Punkte der Rücklichter gerade noch im Blick behielt.

      Gleich darauf bog die dunkelgrüne Limousine durch eine Toreinfahrt und verschwand in der Tiefe eines großzügig angelegten Parks.

      Gemächlich ließ der Butler seinen schwarzen Kasten an der Einfahrt vorbeirollen und stoppte ein Stück weiter am Straßenrand. Zwischen den Baumstämmen waren die erleuchteten Fenster einer Villa auszumachen.

      »Falls Mylady gestatten, wird man das Gelände einer kurzen Inspektion unterziehen«, kündigte Parker an und verließ das Fahrzeug.

      *

      »Jane bleibt verdächtig lange. Jetzt sind es schon fast zehn Minuten«, stellte Kathy Porter zur selben Zeit fest. Sie warf dem Anwalt einen besorgten Blick zu.

      »Okay, gehen wir«, entschied Rander.

      Niemand beachtete die beiden, als sie ohne Eile den Raum durchquerten. Niemand nahm Notiz von Ihnen, als sie die Tür öffneten, hinter der Jane Auckhill verschwunden war.

      Gleich darauf stand das Paar in einem düsteren Vorflur, der in eine weitere Tür mündete.

      »Nichts zu hören«, meldete Kathy Porter, die ihr Ohr an die Tür gelegt hatte und angestrengt lauschte.

      »Und nichts zu sehen«, ergänzte Mike Rander. Er war in die Hocke gegangen, um durch das Schlüsselloch zu spähen. Das Zylinderschloß ließ jedoch keinen Durchblick zu.

      »Alles klar?« vergewisserte sich der Anwalt. Kathy Porter nickte.

      Mit einem Ruck riß Rander die Tür auf.

      Das komfortable eingerichtete Büro war hell erleuchtet, aber leer – bis auf einen schätzungsweise vierzigjährigen Mann mit modischer Nickelbrille und akkurat gestutztem Spitzbart.

      Der Unbekannte thronte hinter einem eindrucksvollen Schreibtisch aus edelstem Rio-Palisander und hatte gerade ein Telefongespräch beendet. Verdutzt blickte er den Ankömmlingen entgegen, während er den Hörer in die Gabel fallen ließ.

      »Platzen Sie überall so herein – ohne anzuklopfen?« erkundigte er sich unwirsch.

      »Nur, wenn es nötig ist«, gab Rander gelassen zurück. »Sie sind der Geschäftsführer dieses Lokals?«

      »Und der Inhaber«, setzte sein Gegenüber hinzu. »Marbert ist mein Name, Fred Marbert. Aber was soll das heißen: Wenn es nötig ist?«

      »Wir suchen eine junge Dame, die vor zehn Minuten Ihr Büro betreten haben muß, Mister Marbert«, gab der Anwalt Auskunft.

      »Was für eine junge Dame?« Entweder war Marbert ein glänzender Schauspieler, oder er war wirklich ahnungslos.

      »Ein blondes, auffallend hübsches Mädchen von achtzehn Jahren in einem rosefarbenen Kleid«, wurde Rander deutlicher.

      »Die müßte mir aufgefallen sein«, gab Marbert grinsend zurück. »Ich habe die ganze Zeit hier gesessen und telefoniert.«

      »Wir haben gesehen, wie ein Kellner das Mädchen bis zu Ihrer Tür geleitete«, schaltete Kathy Porter sich ein.

      »Sie müssen sich getäuscht haben«, behauptete der Spitzbärtige. »Sie sehen doch, daß ich allein bin. War das Mädchen eine Freundin von Ihnen?«

      »Eine Nichte«, schwindelte Rander. Er hatte inzwischen registriert, daß Marberts Büro über einen Hinterausgang verfügte.

      »Ich werde Ihnen helfen, die Kleine zu finden«, bot Marbert an und erhob sich. »Am besten fragen wir den Kellner, der das Mädchen angeblich zu mir gebracht hat.«

      Zwischen Mike Rander und Kathy Porter hindurch wollte Marbert zur Tür, aber so weit kam er nicht mehr.

      Der untersetzte Mann im schicken Nadelstreifenanzug stieß einen unverständlichen Blubberlaut aus, als Mike Randers Faust seine Magengrube massierte. Kathy Porter steuerte einen blitzschnellen Fußtritt bei, der Marbert in der Kniekehle traf.

      Stöhnend knickte der Mann gleichzeitig in der Hüfte und in den Knien ein. Die etwas unsanfte Bauchlandung wurde durch den üppigen Teppichboden gedämpft. Der unverhoffte Sturzflug sorgte jedoch dafür, daß sich die kurzläufige Pistole in Marberts Schulterhalfter selbständig machte und Rander vor die Füße fiel.

      »Verdammt!« knurrte Marbert mit dem Gesicht im Teppichflor. »Was soll der Unsinn?«

      Mühsam hob er den Kopf und warf dem Anwalt einen haßerfüllten Blick zu. Sein sonnengebräunter Teint nahm die Farbe einer frisch gekalkten Wand an, als er in die Mündung der Pistole blickte, die Rander sofort an sich genommen hatte.

      Ächzend raffte sich der Disko-Chef vom Boden, während der Anwalt zwei Schritte zurücktrat und demonstrativ die Waffe entsicherte.

      »Ich werde die Polizei rufen«, drohte Marbert und streckte seine Hand in Richtung Telefon.

      »Das werden Sie nicht tun«, entgegnete Rander seelenruhig. »Sie würden mich zu einem Vorgehen zwingen, das ich im Grund verabscheue.«

      »Okay, was wollen Sie von mir?« signalisierte der Spitzbärtige Verhandlungsbereitschaft.

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