Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ unter. In der Vorfreude hatte die resolute Dame schon ihren Glücksbringer kreisen lassen, ohne auf das Teegeschirr aus chinesischem Porzellan zu achten.

      »Haben Sie sich schon eine bestimmte Falle ausgedacht, Mylady?« wollte Kathy Porter wissen, während Parker wortlos die Scherben zusammenkehrte und hinaustrug.

      »Ich kann mich doch nicht um alles kümmern, Kindchen«, empörte sich die Hausherrin. »Für derartige Details ist Mister Parker zuständig.«

      »Vielleicht sollte man eine Art Lockvogel in die Diskothek einschleusen«, schlug Rander vor. »Einen Köder, der dem Burschen Appetit macht und ihm dann im Hals stecken bleibt.«

      »Und wer soll der Lockvogel sein, Mike?« fragte Kathy Porter mißtrauisch. »Ich vielleicht?«

      »Ich bin sicher, daß du mit dem Kerl fertig wirst«, antwortete der Anwalt. Er wußte natürlich, daß sich die anschmiegsame Kathy blitzschnell in eine wilde Pantherkatze verwandeln konnte, wenn zudringliche Gegner dies herausforderten. Nicht umsonst hatte die zierliche Frau jahrelang die Techniken fernöstlicher Selbstverteidigung studiert.

      »Unter keinen Umständen werde ich zulassen, daß Kathy dem Mörder als Köder vorgeworfen wird«, protestierte Agatha Simpson.

      »War ja auch nicht ernst gemeint, Mylady«, wiegelte Rander ab. »Kathy wäre sowieso kein Lockvogel nach seinem Geschmack. Haar- und Augenfarbe, Teint und Figur – nichts stimmt mit den bisherigen Opfern überein.«

      »Dennoch sollte man Ihrem Vorschlag, den Gangstern durch einen Köder aus der Reserve zu locken, durchaus nähertreten, Sir«, schaltete Parker sich wieder in das Gespräch ein.

      »Dann werde ich eben diese Aufgabe übernehmen«, entschied Mylady, ohne das Entsetzen auf den Gesichtern ihrer Besucher zur Kenntnis zu nehmen. »Für jeden anderen wäre dieses Unternehmen zu gefährlich.«

      »Aber Sie müssen doch den Einsatz leiten, Mylady«, kam Rander der rettende Gedanke. »Da werden Sie kaum Zeit haben, als Lockvogel Detailarbeit zu leisten,«

      »Daran wollte ich auch gerade erinnern, mein lieber Junge«, entgegnete Agatha Simpson geschmeichelt. »Die Verantwortung für den Einsatz kann mir niemand abnehmen.«

      »Dann haben wir also keinen Lockvogel«, stellte Myladys Gesellschafterin resignierend fest.

      »Wir können doch das Mädchen von gestern abend ... Wie hieß sie noch, Mister Parker?« warf Lady Agatha ein.

      »Darf man vermuten, daß Mylady Miß Linda Blooming meinen?« erkundigte sich der Butler.

      »Richtig«, nickte die ältere Dame. »Linda Mooning. Warum nicht? Was soll dem Kind schon passieren, wenn ich in der Nähe bin?«

      »Fraglos haben Mylady bedacht, daß Miß Blooming den Gangstern bereits bekannt ist«, wandte der Butler ein. »Darüber hinaus dürfte die junge Dame aufgrund ihrer beklagenswerten Erfahrungen kaum in der Lage sein, mit der nötigen Unbefangenheit aufzutreten.«

      »Selbstverständlich habe ich auch das bedacht, Mister Parker«, gab Lady Simpson unwirsch zurück. »Also werde ich mich doch der doppelten Aufgabe stellen müssen ...«

      »Halt!« unterbrach Rander. »Ich habe eine Idee.«

      »Da bin ich aber gespannt«, stichelte Kathy Porter. »Womöglich willst du dich selbst als Mädchen verkleiden, Mike?«

      »Das fehlte noch«, lachte der Anwalt. »Nein, ich habe gerade an Jane Auckhill gedacht.«

      »Jane Auckhill?« überlegte Kathy Porter. »Irgendwo habe ich den Namen schon gehört.«

      »Natürlich, du kennst sie«, sagte Rander. »Jane Auckhill ist die Tochter eines Kollegen, mit dem ich seit Jahren Tennis spiele. Sie ist knapp achtzehn und britische Jugendmeisterin im Karate.«

      »Ein ausgezeichneter Vorschlag, mein Junge«, lobte die Detektivin. »Was verstehe ich unter Karate, Mister Parker?«

      »Mylady verwenden den Begriff ›Karate‹ als Bezeichnung für eine asiatische Kampfsportart, falls der Hinweis gestattet ist«, half der Butler aus.

      »Sehr gut«, stellte Agatha Simpson händereibend fest. »Und welche Qualitäten bringt die junge Dame sonst noch mit?«

      »Alle, die wir brauchen«, Mylady«, entgegnete der Anwalt. »Sie hat das richtige Alter und die passende Figur. Sie ist blond und verteufelt hübsch.«

      »Du scheinst dir das Mädchen ja sehr genau angesehen zu haben«, schmunzelte Kathy Porter und drohte Rander scherzhaft mit dem Finger.

      »Außerdem ist sie intelligent und geistesgegenwärtig«, fuhr der Anwalt unbeirrt fort, als hätte er den Einwurf nicht gehört.

      »Glaubst du denn wirklich, wir könnten das Mädchen einer derartigen Gefahr aussetzen, Mike?« gab Kathy Porter zu bedenken. »Meinst du, sie macht überhaupt mit? Und was werden ihre Eltern dazu sagen?«

      »Natürlich muß ich mit Jane und ihren Eltern erst mal reden«, bekannte der Anwalt. »Aber ich könnte mir schon vorstellen, daß es klappt.«

      »Gegebenenfalls sollte man damit rechnen, daß die Eltern der jungen Dame eine Sicherheitsgarantie für ihre Tochter fordern werden, Sir«, wandte Parker ein. »Ein solches Ansinnen dürfte als durchaus gerechtfertigt gelten, falls die Anmerkung erlaubt ist.«

      »Terence und Rose Auckhill wären schlechte Eltern, wenn sie nicht um Janes Sicherheit besorgt wären«, gab Rander dem Butler recht. »Deshalb werde ich ihnen vorschlagen, daß Kathy und ich das Mädchen begleiten. Unauffällig natürlich, damit niemand merkt, daß wir zusammengehören.«

      »Ihre Idee ist so vernünftig, mein lieber Junge, daß sie fast von mir stammen könnte«, mischte die Hausherrin sich wieder ein. »Genauer gesagt, wollte ich gerade denselben Vorschlag unterbreiten.«

      »Dann brechen wir am besten gleich auf«, meinte Rander mit einladendem Seitenblick auf seine Begleiterin. »So etwas kann man nicht am Telefon regeln. Deshalb sollten wir bei den Auckhills vorbeifahren und in aller Offenheit mit ihnen über die Sache sprechen.«

      Die Besucher erhoben sich und verabschiedeten sich von der Gastgeberin.

      »Sobald ich etwas Endgültiges weiß, rufe ich hier an«, versprach der Anwalt.

      »Und ich werde die Zeit nutzen, um noch ein wenig an meinem taktischen Konzept zu feilen, Mister Parker«, kündigte die Hausherrin an, nachdem der Butler die Gäste zur Tür gebracht hatte.

      Weisungsgemäß trug Parker seiner Herrin die gewünschten Stärkungsmittel ins Studio hinauf und begab sich dann wieder in den Salon, um den Teetisch abzuräumen.

      Wenig später ließen wohlvertraute Geräusche aus dem Obergeschoß die jahrhundertealten Eichenbalken des Hauses erbeben. Myladys Meditation hatte ihren Höhepunkt erreicht ...

      *

      Lady Simpson war auf einen längeren Aufenthalt eingerichtet. Vor der Abfahrt hatte sie darauf bestanden, daß Parker einen wohlgefüllten Picknickkorb auf dem Rücksitz seines hochbeinigen Monstrums plazierte.

      Inzwischen hatte der Butler sein schwarzes, eckiges Gefährt schräg gegenüber dem Eingang der Diskothek »Flashlight« СКАЧАТЬ