Wilderer und Jäger Staffel 2. M. Bachmann
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Название: Wilderer und Jäger Staffel 2

Автор: M. Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wilderer und Jäger Staffel

isbn: 9783740936990

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СКАЧАТЬ redest du nur«, beschwichtigte Marthl, die seine Erregung spürte. »Mir geht’s net um den Hof. Ich gehorche allein meinem Herzen, und das sagt ›ja‹ zu dir, immer wieder ja!«

      Ihre Lippen suchten die seinen, um ihn an weiteren Worten zu hindern, die ihr doch so töricht erschienen. Als ob sie sich Gedanken über Geld und Gut machte, wenn doch das Herz seine Entscheidung längst gefällt hatte!

      »Wir können im Jägerhaus wohnen«, sprach Johann unbeirrt weiter. »Fürs erste ist es groß genug, und auch mein Gehalt langt für uns zwei. Freilich, wenn einmal Kinder kommen, wird es eng im alten Jagerhäusl, und mit dem Geld wird es knapp werden.«

      »Wo die Liebe wohnt, ist allweil genug da zum Leben«, erklärte Marthl voller Zuversicht. »Da wird halt zusammengerückt.«

      »Ich kann was dazuverdienen, ich weiß auch schon wie!« meinte Johann mehr zu sich selbst.

      Da zuckte Marthl zurück wie unter einem Peitschenhieb. Also hatte Sepp doch recht gehabt!

      »Das darfst du net tun!« stammelte sie. »Sag, daß das net wahr ist!«

      »Aber warum denn? Schließlich tun das viele, und es ist doch nix dabei!« gab er verwundert zurück.

      »Nix dabei!« schrie Marthl auf. »Hast du denn gar kein Gewissen? Also stimmt es doch. Oh, ich hab’s net glauben wollen, hab’ dir vertraut!«

      »Aber, Marthl, ich versteh dich net!« Johann war ratlos über die plötzliche Verwandlung, die mit Marthl vor sich gegangen war.

      »Du verstehst recht gut. Geh, ich will dich nimmer sehen! Mit so einem will ich nix zu tun haben!«

      Johann trat auf sie zu und wollte sie begütigend in die Arme nehmen. Es konnte sich doch alles nur um ein Mißverständnis handeln!

      Aber Marthl wich vor ihm bis zur Hauswand zurück. Ablehnung stand in ihren Augen und Verachtung.

      »Rühr mich net an!« fuhr sie ihn an. »Und geh jetzt!«

      Da ließ Johann die Schultern hängen. Was sollte er tun?

      »Ich weiß net, was ich dir getan hab’«, murmelte er. »Wenn ich dich irgendwie verletzt hab’, ohne es zu wissen, so verzeih mir. Es scheint, daß wir jetzt nimmer miteinander reden können. Vielleicht können wir ein anderes Mal alles aufklären, wenn du wieder zur Ruhe gekommen bist.«

      »Ein anderes Mal wird’s für uns nimmer geben!« schluchzte Marthl. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten. »Hörst du, nie und nimmer!«

      Dann stürzte sie in die Almhütte und schlug die Tür hinter sich zu.

      Johann hörte den Riegel knirschen. Von drinnen drang ihr heftiges Schluchzen an sein Ohr und zerschnitt ihm schier das Herz.

      Wenn er wenigstens verstehen könnte, was sie hatte!

      Unschlüssig machte er einen Schritt auf die Hütte zu.

      Doch dann besann er sich. Offenbar wollte Marthl allein sein.

      Es hatte keinen Sinn, sich ihr aufzudrängen, und das ließ schließlich auch bei aller Liebe sein Stolz nicht zu!

      »Morgen ist auch noch ein Tag«, sagte der junge Jäger tröstend zu sich selbst. »Es wird sich schon alles wieder einrenken, wenn sie erst einmal darüber geschlafen hat!«

      Noch ahnte er nicht, was der morgige Tag für ihn bereithalten sollte.

      *

      Wie schon einmal, suchte der Aufreiter-Johann Vergessen in der Arbeit.

      Doch dafür gab es auch noch einen anderen Grund. Überall im Revier entdeckte er jetzt Spuren des Wildschützen.

      Lange hatte dieser offenbar eine trügerische Ruhe bewahrt, nur um jetzt um so frecher und aufdringlicher zu werden.

      Mal entdeckte der Jäger, wenn er am frühen Morgen durch den Bergwald streifte, die Stelle, wo ein Tier ausgeweidet worden war.

      Ein anderes Mal krachte in der Abenddämmerung ein Schuß.

      Am nächsten Tag fand Johann eine Schlinge im Gebüsch, die so auffällig aufgestellt war, daß es fast den Anschein hatte, als solle der Jäger sie finden.

      Doch niemals gab es nur den geringsten Hinweis darauf, wer sein Unwesen im Bergwald trieb.

      Johann war verzweifelt. Er schlief kaum noch, war, solange es irgend ging, auf den Beinen, um dem frevlerischen Treiben Einhalt zu gebieten.

      Doch es schien, als ob sich der Wildschütz über den Jäger lustig mache.

      Immer kam Johann ein wenig zu spät, fand nur noch Blutspuren auf dem Waldboden oder ein paar Haare, wo ein Wild erlegt worden sein mußte.

      Schon überlegte er ernstlich, von der Kreisstadt her Verstärkung anzufordern. Doch dann wieder packte ihn der Ehrgeiz.

      Er wollte sich an seiner ersten Stelle behaupten und nicht als Versager dastehen! Wie sah es denn aus, wenn er nicht mit einem Wildschütz fertigwurde? Was sollte der Jagdherr von ihm denken?

      Nein, Johann gab noch nicht auf! Er würde es schaffen, mit allem selbst fertigzuwerden!

      Nach der neuen Enttäuschung mit Marthl hatte er einen solchen Erfolg für sein Selbstbewußtsein auch bitter nötig!

      Doch jeder neue Tag brachte neue Rückschläge.

      Der Wildschütz ging ihm einfach immer wieder durch die Maschen!

      *

      Auch im Dorf waren die Umtriebe im Bergwald Tagesgespräch. Besonders im Wirtshaus »Zum Gamskrickl« drehte sich die Diskussion heftig um den Wildschützen.

      »Machst wohl jetzt ein gutes Geschäft, Gamskricklwirt?« fragte Alfons.

      Der feiste Wirt grinste nur geheimnisvoll und zuckte vielsagend die Schultern.

      »Pst! Hab’ ja auch einen guten Lieferanten«, zischte er.

      »Er treibt’s wirklich zu toll«, mahnte ein besonnener Bauer. »Das kann ich nimmer gutheißen. Ich hab’ ja nix dagegen, wenn einer mal für den Sonntagsbraten zum Stutzen greift. Den tät ich auch niemals verraten. Aber es vergeht doch kein Tag, ohne daß net etwas im Bergwald geschieht. Das geht zu weit!«

      Die anderen murmelten beifällig. Alle blickten zum Stirnthaler-Magnus herüber.

      »Ich weiß von nix«, gab der unwillig zurück.

      »Merkwürdig, daß der Jager dem net Einhalt gebieten kann«, meinte ein anderer Bauer. »Es wär doch seine Sache, den frechen Wildschützen in die Schranken zu weisen!«

      Alle glaubten zu wissen, wer der Wildschütz war, der es zur Zeit im Bergwald so toll trieb, daß es auch den Bergbauern zu weit ging.

      »Vielleicht will er net«, gab der Wirt langsam zu bedenken.

      »Was?« Mit einem Ruck fuhren alle Köpfe СКАЧАТЬ