Wilderer und Jäger Staffel 2. M. Bachmann
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Название: Wilderer und Jäger Staffel 2

Автор: M. Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wilderer und Jäger Staffel

isbn: 9783740936990

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СКАЧАТЬ war der Jäger im Bergwald verschwunden, da machte sie sich an der Tür des Hauses zu schaffen.

      Wenig später lag das Jägerhaus wieder still und verlassen da, denn der Fremde machte sich mit einem Rucksack, der wieder ein wenig leichter, aber noch nicht ganz leer war, davon.

      Er heftete sich an die Spuren des jungen Jägers, der im sanften Licht des Morgens hinauf zum Raffen stieg.

      Johann hatte einen Entschluß gefaßt. Genug Zeit schien ihm verstrichen, um noch einmal einen Versuch zu wagen, mit Marthl zu sprechen.

      Vielleicht war sie inzwischen zur Besinnung gekommen und war wenigstens bereit, ihm ihr seltsames Verhalten zu erklären!

      Noch immer konnte sich Johann keinen Reim darauf machen, doch jeden Tag und jede Nacht quälten ihn seine Gedanken.

      Er hielt die Ungewißheit nicht länger aus! Für ihn gab es keinen Zweifel, daß er Marthl aus tiefstem Herzen liebte, und so war die unselige Trennung von dem Madl, dem sein ganzes Sehnen galt, unerträglich.

      Wenigstens ein Wort der Erklärung mußte er von ihr erhalten. Er würde darauf bestehen, denn er hatte nach allem, was zwischen ihnen gewesen war, ein Recht darauf.

      Wenigstens seinen rastlosen und doch vergeblichen Grübeleien, welchen Fehler er wohl gemacht hatte, würde das ein Ende machen.

      Heute fühlte Johann sich nicht froh und frei, als er in die Höhe stieg. Etwas bedrückte ihn und legte sich wie eine eiserne Klammer um seine Brust.

      Das Strahlen der Sonne vom frühen Morgen war verblichen, sie verschleierte sich und verbarg sich hin und wieder hinter grauen Wolkenstreifen. Die Luft war warm und feucht und machte das Atmen schwer.

      Es war Vormittag, als Johann die Alm vor sich liegen sah. Sein Herz pochte in banger Erwartung dessen, was die Begegnung mit Marthl bringen würde.

      Würde sie ihn erneut ohne ein Wort der Erklärung abweisen? Wollte sie wirklich nichts mehr von ihm wissen, nachdem sie doch zuvor solch große Hoffnungen in ihm erweckt hatte?

      Ungestüm eilte Johann über die Almwiesen das letzte Stück zum Holzhäusl hinauf.

      Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen, die über sein Glück entscheiden sollte!

      Doch er konnte Marthl nirgends entdecken. Die Tür der Almhütte war geschlossen, aber die Klinke ließ sich leicht drücken.

      Johann warf unschlüssig einen Blick in das Innere. Alles war ­aufgeräumt und sauber, doch wirkte es so, als sei die Sennerin nur für einen Augenblick fortgegangen.

      Was jetzt? Johann war unschlüssig.

      Sollte er auf Marthl warten?

      Er warf einen besorgten Blick auf den inzwischen bleigrauen Himmel.

      Ebensogut konnte er, wenn er schon heroben war, ein Stück weiter hinaufklettern und bei den Murmeltieren nach dem Rechten sehen!

      Das hatte er schon längst vorgehabt, doch der Wildschütz im Bergwald hatte ihn in Atem gehalten. Auf dem Rückweg würde er Marthl gewiß antreffen. Und wenn sich wirklich ein Unwetter über dem Raffen zusammenbraute, war er vielleicht froh, in der Almhütte Schutz zu finden.

      »Dann kann sie mich wenigstens net fortschicken«, dachte er verbittert. »Dann muß Marthl einfach mit mir reden!«

      Ohne zu zögern machte er sich dann an den Aufstieg über die schroffen Felshänge. Es war eine schwierige Kletterei, die seine ganze Konzentration erforderte. Doch ihm war die Anstrengung im Augenblick nur recht. Sie lenkte ihn wenigstens vom Grund seines Besuches auf der Alm ein wenig ab!

      So sah er nicht, daß er an diesem Vormittag nicht der einzige Kletterer in der Felsenwildnis des Raffen war.

      Schrill ertönte über ihm der Warnpfiff eines dicken alten Murmeltieres. Johann lächelte, als er einen kurzen Blick auf den Großvater der Kolonie erhaschte, der sich auf die Hinterpfoten erhob, um besser sehen zu können, bevor er blitzschnell verschwand.

      Der Jäger mochte die possierlichen Tiere. Wenn er oben war und sich still verhielt, gelang es ihm vielleicht, sie zu beobachten.

      Er war jetzt auf den Felsen angekommen, wo sie ihre Verstecke hatten, und sah sich nach einem geeigneten Beobachtungsposten um, wo die scheuen Bergbewohner ihn nicht sehen konnten und auch keine Witterung von ihm bekamen.

      Ein Überhang schien ihm die geeignete Stelle zu sein.

      Er ließ sich auf einem Felsbrocken nieder und legte den Stutzen beiseite, den er immer bei sich trug, seit der Wildschütz so frech sein Unwesen trieb. Geduldig wartete er dann darauf, daß die Murmeltiere den Eindringling vergaßen und sich wieder hervorwagten.

      Doch sie schienen etwas zu spüren und ließen sich nicht mehr blicken.

      Drückend und schwer legte sich die Luft auf die Lungen des Jagers. Die Augen wollten ihm zufallen, als er so still dasaß.

      Plötzlich wurde er aufmerksam. Irgend etwas stach ihm in die Augen und vertrieb mit einem Schlag die Schläfrigkeit.

      Vor dem Murmeltierbau, der ihm am nächsten war, befand sich eine Schlingel Mit einem Satz war der Jäger auf den Beinen.

      »Der Hund!« keuchte er. »Das ist doch das Schändlichste, was es gibt. Die Tiere sind streng geschützt, und dann fängt er sie auch noch hinterhältig mit einer Schlinge!«

      Er stürzte hinüber zur Öffnung unter einem Felsen, um das mörderische Gerät unschädlich zu machen. Gewiß gab es davon noch mehr! Wäre er doch nur eher aufgestiegen, um nach den Murmeltieren zu schauen!

      Wie viele mochten schon dem Frevler zum Opfer gefallen und lautlos in seinen Schlingen verendet sein?

      Johann bückte sich tief hinab zu der Schlinge vor der Höhle.

      In diesem Augenblick traf ihn völlig unvermutet ein Schlag hart auf den Kopf. Er spürte noch im Fallen, wie er einen heftigen Stoß erhielt, der ihn von dem Felsen hinabschleuderte. Dann wurde es schwarz um ihn.

      Er hörte nicht mehr den Schuß, dessen Echo sich an den Felswänden brach.

      *

      Marthl vermißte an diesem Morgen ein Kalb, als sie die Herde auf eine andere Almweide treiben wollte.

      Sie suchte die Umgebung der Hütte ab, doch vergeblich. Es mußte sich verlaufen haben!

      Sie warf einen besorgten Blick zum Himmel. Dort braute sich etwas zusammen! Noch konnte sie nicht sagen, wann das Unwetter losbrechen würde, doch manchmal ging das heroben in den Bergen sehr schnell. Es war also höchste Zeit, daß sie sich nach dem verlorenen Tier umschaute.

      Sie zog die Tür der Almhütte hinter sich zu. Es war nicht nötig, sie zu verriegeln, denn hier oben gab es keine Eindringlinge, und sie hoffte auch, bald wieder zurück zu sein.

      Ein schmerzlicher Gedanke streifte Johann, in dem sie sich so sehr getäuscht hatte. Immer wieder mußte sie an ihn denken, obwohl sie verzweifelt versuchte, ihn aus ihrem Herzen zu verbannen.

      Jetzt richtete sie krampfhaft ihre ganze Aufmerksamkeit auf die СКАЧАТЬ