Die ewige Geliebte | Erotischer Roman. Eva Gold
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Название: Die ewige Geliebte | Erotischer Roman

Автор: Eva Gold

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783966412186

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СКАЧАТЬ mental auf den Abend vorzubereiten. Ein Termin, der im Voraus geplant ist, ist mir lieber, denn dann kann ich mich gut darauf vorbereiten. Oft gibt es aber spontane Dates, die am selben Tag vereinbart werden. Dann bekomme ich eine SMS mit der Bitte um Rückruf, damit Mia mir Einzelheiten weitergeben kann.

      In der Mittagspause oder nach Büroschluss muss ich einkaufen und zur Bank, das zählt für mich zur Nachbereitung. Kondome, neue halterlose Strümpfe in Schwarz, Lippenstift, Mascara, Schnäppchen, Lipgloss, Rouge und Nagellack sind immer in meiner Handtasche und müssen regelmäßig aufgefüllt werden. Es stört mich nicht, in die Drogerie um die Ecke zu gehen und drei Packungen Durex-Kondome zu kaufen. Mich interessiert es nicht, was die Verkäuferin denkt. Da bin ich schmerzfrei. Das Bargeld wird bei der Bank eingezahlt, damit die Überweisung an Mia so schnell wie möglich rauskann. Erst dann kann ich den Termin mental abschließen. An Tagen, an denen keine SMS oder kein Anruf kommt, verbringe ich den Abend am Computer oder im Bett, mein Handy bis etwa 22.30 Uhr stets griffbereit.

       Woran Frau erkennt, dass der eigene Mann ein Escort bucht…

      Geschäftsmänner, Politiker und Banker – alle tun es. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Außerdem glaube ich, dass ich es nach meinen gesammelten Erfahrungen spüren würde, wenn mein Partner mich betrügt. Da gibt es die offensichtlichen Hinweise, die zu einer solchen Annahme führen können – beispielsweise ein Zweithandy, das er angeblich für geschäftliche Zwecke nutzt, um Privates von Geschäftlichem trennen zu können. Und selbst, wenn eine Frau dieses Handy entdecken sollte, schützen sich die Männer, indem sie Namen von Bekannten, Verwandten oder Mitarbeitern als Nummer abspeichern und eine SMS oder ein Anruf ist auch schnell wieder gelöscht. Und ja, wenn ein Mann mal nicht ans Telefon geht, obwohl er eigentlich im Büro sitzen sollte, hat er eben etwas anderes zu tun. Das Gleiche gilt für die Aussage: »Schatz, ich habe heute keine Lust auf Sex.« In diesem Fall habe ich das Bedürfnis, ihm an die Eier zu fassen und zu überprüfen, wie voll bzw. leer sie sind.

      Ich habe Männer erlebt, die ans Telefon gegangen sind und ihrer Frau versichert haben, sie zu lieben, während sie mit mir im Bett lagen. Nie habe ich in einem solchen Moment die Fassung verloren oder ein Wort gesagt, denn sonst hätte ich seine Illusion zerstört. Ich glaube sogar, dass diese Männer ihre Frauen über alles lieben. Ich bin in ihrem Leben nur zuständig für ihre Triebe, und deshalb verspüre ich niemals einen Funken Eifersucht.

      Wenn ich meinem Mann am Esstisch gegenübersitzen und ihm in die Augen sehen würde, würde ich es sofort erkennen. Dafür brauche ich nur fünf Sekunden, in denen ich ihn frage, wie sein Meeting war. Hält er meinem Blick stand und schweift nicht ab, ist er entweder sehr abgebrüht oder aber sagt die Wahrheit. Verengen sich dabei für einen Wimpernschlag seine Pupillen, ist es schon vorbei, denn er hat mir eiskalt ins Gesicht gelogen. Noch einfacher macht er es mir, wenn er bei der Antwort unpräzise Formulierungen benutzt, die ich noch nie aus seinem Mund gehört habe, oder eine Bewegung macht, die gar nicht zur Situation passt. Als feste Partnerin kenne ich meinen Mann so gut, dass ich merke, wenn er in bestimmten Situationen plötzlich überraschend entspannt reagiert.

      Did you think of me when you fucked her läuft im Radio. Männer leben mit mir das aus, was sie sich bei ihrer Frau nicht trauen. »Ich ficke dich langsam öfter als meine Frau«, erklärte mir ein Stammgast mal.

      Beobachten Sie Ihren Mann: Träumt er manchmal vor sich hin und fängt an zu grinsen? Wenn Sie ihn darauf ansprechen und er meint, es wäre nichts, haben Sie ihn erwischt. Aber das Wichtigste und überzeugendste Argument ist, wenn die Verbundenheit zum Partner nicht mehr hundertprozentig vorhanden ist und man spürt, dass er etwas anderes zu seinem Glück braucht. Ich würde nicht mal versuchen, ihm das zu geben, denn diesen Part hat schon eine andere, eine Prostituierte, übernommen. Und ihn da rauszuholen, ist eine schwierige Herausforderung. Dann gilt es herauszufinden, was seine Fantasie ist und wie ich trotz ihrer Erfüllung die geschützte und geliebte Partnerin bleiben kann, denn im Gegensatz zur oft geteilten Annahme, Männer könnten Gefühle und Sex trennen, behaupte ich, das ist eine glatte Lüge. Das können nur wir, die Nutten.

       Männerfantasie werden

      Ich war im Thalys mit einem Freund auf der Rückfahrt von Paris. Da die Sitzplätze mit dem Kauf des Tickets festgelegt sind, war es wohl Fügung, dass ein Gast, der mich mal im Salon getroffen hatte, genau hinter uns Platz nahm. Zunächst schockiert, dann amüsiert harrte ich der Dinge, die da kamen. Er hatte mich auch erkannt, das sah ich an seinem Blick. Aber natürlich gab er sich nicht die Blöße, mich anzusprechen, und so verbrachten wir vier Stunden auf engstem Raum im selben Abteil. Nach einer Weile verspürte ich Spaß daran, mit meinem Freund das romantische Wochenende in Paris Revue passieren zu lassen. Ich berührte ihn, erzählte lauthals von unseren Freunden und von meinem Job. Manchmal nahm ich seine Blicke von hinten durch den Spalt zwischen den Sitzen wahr. Realität traf nun auf Illusion und ich wusste, er würde mich nie wieder buchen, denn ich hatte ihm – wie all meinen Gästen – erzählt, ich sei Single und wolle erst das Leben genießen, bevor ich mich fest binden und dann natürlich mit diesem Nebenjob aufhören würde. Kein Gast konnte es ertragen zu wissen, dass dieses heiße Luder, das gerade seine sehnlichsten Wünsche erfüllt, in Wahrheit eine brave Freundin mit einem sie liebenden Mann ist.

      Das Paradoxe daran: Ich hatte die Paris-Reise mit dem Geld aus einem Geschäft mit diesem Kunden bezahlt.

      ***

      Im Leben einer Prostituierten gibt es gute und schlechte Tage. Gute Tage sind, wenn sich Gäste melden, die angenehm riechen, gut schmecken und bei denen man sich fragt, ob sie es überhaupt nötig haben, eine Frau zu kaufen, weil sie zu ihren guten Manieren außerdem blendend aussehen.

      Einer dieser Gäste ist Thomas. Er hat blendend weiße Zähne und auch alles andere an ihm ist nahezu perfekt, denn sein Gesicht wird umrahmt von einer schicken kurzen Frisur seiner braunen Haare, die durch eine halb ins Gesicht fallende Locke am Oberkopf frech aufgelockert wird.

      Wir trinken gemütlich einen Prosecco an der Bar im Messehotel in Deutz. Er steht, ich sitze und drehe mich halb auf seine Seite, damit er mich begutachten kann. Er will wissen, ob ich aus der Stadt bin, und ich antworte natürlich mit Ja. Schließlich lebe ich schon über zehn Jahre hier. Da darf man sich ruhig Kölnerin nennen, scherze ich.

      Dann gehen wir über zum lustigen Beruferaten. Dies ist immer der spannendste Teil, wenn ich einen Gast zum ersten Mal treffe. Grundsätzlich frage ich zuerst, was er beruflich macht. Das beweist Interesse und ich kann ihn von meinen kommunikativen Fähigkeiten überzeugen. Weil Thomas mir auch privat gefallen würde, stecke ich in meinen Sprechpausen immer wieder eine Erdnuss zwischen meine Zahnreihen und grinse neckisch dazu. Mein Unterbewusstsein fängt an zu arbeiten und vermutet einen Zahnarzt hinter dem sympathischen Lächeln. Auch ihm scheint es Spaß zu machen und er lässt mich raten. Super, ein Mann ohne Zeitdruck, das gefällt mir. Um das Spiel länger zu genießen, nenne ich bei meinem ersten Tipp eine andere Branche. »Unternehmensberater!«

      Lächelnd schüttelt er den Kopf. Es hätte aber auch sein können, denn sein Anzug und sein gewinnender Auftritt würden dazu passen. Noch ein, zwei Fehlschüsse und ich äußere meine ursprüngliche Vermutung. Arzt! Richtig. Sehr gut.

      Jetzt fehlt nur noch die Fachrichtung. Zahnarzt. Zu einfach. Frauenarzt. Zu plump. Er verrät es mir: Schönheitschirurg. Einen Moment lang verunsichert mich diese Ansage, doch ich fasse mich schnell wieder und bestätige ihm meine Bewunderung. Innerlich jedoch rattern bereits meine Selbstzweifel durch: Mit welchen Augen wird er dich gleich ansehen? Mag er deine Brüste, deine Figur überhaupt?

      Deshalb lenke ich mich selbst ab und führe das Gespräch fort, indem ich erzähle, was ich beruflich mache. Mit dem letzten Schluck aus meinem Glas greife ich zu meiner Handtasche und nicke ihm aufmunternd zu. Das ist das Zeichen, zum Aufzug zu gehen, und er hat nichts dagegen.

      Das СКАЧАТЬ