Theorie U - Von der Zukunft her führen. C. Otto Scharmer
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Читать онлайн книгу Theorie U - Von der Zukunft her führen - C. Otto Scharmer страница 17

СКАЧАТЬ welche Methode und welches Bezugssystem Erneuerer über Generationen hinweg genutzt haben, um sich mit entstehenden Möglichkeiten zu verbinden und sie in die Welt zu bringen. Ich hoffe, dass die Lektüre Ihnen helfen wird, Ihre eigenen Entscheidungen noch stärker mit Ihrer tieferen Intention – und den Intentionen Ihrer Mitreisenden – in Einklang zu bringen. Die evolutionäre Inversion unserer sozialen Felder ist heute eine Realität, auch wenn viele Menschen das noch nicht sehen oder erkennen. Das macht den Erdaufgang zu einer realen Möglichkeit. Doch damit sich eine neue Welt erhebt, müssen wir aufwachen und uns in vielerlei Hinsicht als Erste erheben. Das ist die tiefere Absicht dieses Buches – und der globalen U.Lab-Praxisgemeinschaft, der Sie sich anschließen können.

      Wie Sie Verbindung aufnehmen: https://www.presencing.org/

       Leseanleitung für dieses Buch

      •Schnell das Wesentliche erfassen und sich einen Überblick verschaffen: Einleitung, Kapitel 12 und Epilog als Kernkapitel

      •Das Wesentliche lebendig werden lassen: Fortsetzung der Lektüre mit den Kapiteln 814

      •Bei Interesse an bewusstseinsbasierten sozialen Feldern: Kapitel 15

      •Methoden und Tools: Kapitel 21

      •Der Weg nach vorne: Epilog

      1Begriffe wie dieser werden im Anhang dieses Buches im Glossar erklärt.

      2https://www.presencing.org/societal-transformation-lab [Zugriff: 3.4.2020].

      3https://www.presencing.org/aboutus/spt [Zugriff: 3.4.2020].

      4https://vimeo.com/150987118 [Zugriff: 17.2.2020].

      5Das CoLab wurde im Rahmen eines auf der Theorie U basierenden Leadership-Development-Programms entwickelt und initiiert.

      6http://globalwellbeinglab.com/2015/04/11/what-is-the-global-wellbeing-lab/ [Zugriff: 14.1.2020].

      7Für nähere Informationen zu IDEAS Indonesia siehe: http://ideas.unitedindiversity.org/welcome/en [Zugriff: 17.2.2020].

       Vorwort zur Erstauflage

      Mein Mentor sagte mir einmal, dass die größte aller menschlichen Errungenschaften die des schöpferischen Prozesses ist, wie wir das Neue in die Welt bringen. Diesen schöpferischen Prozess zu verstehen ist die Grundlage dafür, in einem Bereich wirkliche Könnerschaft zu entwickeln. Dieses Wissen ist tief in der Kunst verankert, und es beschreibt die Momente, wenn »es magisch wird«, Erfahrungen, über die im Bereich Theater, Musik oder Sport selten gesprochen wird. Einen solchen mysteriösen Moment des Loslassens beschreibe Michelangelo, wenn er sage, die Figur des David habe dem Marmor schon vorher innegewohnt: »Ich habe nur alles weggenommen, was nicht David war.« Oder ein solcher Moment sei auch in Picassos Beschreibung spürbar, dass »der Verstand Wege findet, seinen Traum zu kristallisieren«. Diese Momente sind auch in der Wissenschaft wichtig. Der Ökonom W. Brian Arthur hält fest, dass »alle großen Entdeckungen aus einem inneren Weg hervorgehen«. Vor diesem Hintergrund schlägt Otto Scharmer vor, dass der Schlüssel dazu, einen Umgang mit den vielfältigen Krisen unserer Zeit zu finden, darin liegt, diese Fähigkeit des schöpferischen Tätigwerdens gemeinsam neu zu erlernen.

      Zwei Hauptstrategien charakterisieren die Reaktionen auf sich abzeichnende Zusammenbrüche in der Umwelt und im Sozialen. Diese Zusammenbrüche werden im Klimawandel sichtbar, in der Unfähigkeit der Politik zum Handeln, in der Korruption, der zunehmenden Armut und im Scheitern der traditionellen Institutionen des Gesundheitswesens, der Regierung, der Wirtschaft und der Erziehung und Bildung. Die Strategie, die das Handeln der meisten Verantwortlichen in den entwickelten Industrieländern charakterisiert, heißt, »sich irgendwie durchwurschteln«. Es ist eine Kombination aus dem Versuch, den Status quo zu erhalten, und einer Faszination für neue Technologien, die, so die Annahme, die Probleme lösen werden. Die Reaktion ist Widerstand – der Protest von Millionen Menschen in der Welt gegen den »Konsensus in Washington« bezüglich Globalisierung –, kombiniert mit einer Sehnsucht nach einer sozialen und moralischen Ordnung der Vergangenheit und dem Zorn darüber, die Kontrolle über die Zukunft verloren zu haben.

      Viele teilen diese Zweifel an den Zuständen. Dies wird in einer zunehmenden Angst vor der Zukunft, Misstrauen fast sämtlichen sozialen Organisationen gegenüber und einem Rückzug aus der öffentlichen Diskussion sowie einem Rückgang des bürgerlichen Engagements sichtbar. Die meisten Menschen nehmen die tiefen Ungleichverteilungen, die aus dem globalen Industrialisierungsprozess entstanden sind, wahr. Aber es gibt wenig Hoffnung, dass etwas dagegen getan werden kann. Wir machen irgendwie einfach weiter.

      Der Gipfel der Ironie ist die Tatsache, dass sogar die größten Technologieoptimisten der Ansicht sind, Technologie entwickle sich selber, und man könne eigentlich nicht viel dagegen tun. Auch viele von denen, die sich als (manchmal militante) Aktivisten engagieren, drücken mit ihrer Wut und Gewalt ähnliche fatalistische Gefühle aus, wenn sie das Unaufhaltsame zu stoppen versuchen. Ein Freund von mir, ein engagierter Aktivist der Umweltbewegung, fasste dies einmal so zusammen: »Ich bin überzeugt, dass manche der radikalen Umweltschützer der Auffassung sind, dass die Menschheit ein Fehler ist und dass sie es nicht verdient zu überleben.«

      Beide Strategien sind in der Vergangenheit verankert: die Vertreter des Status quo, die im Grunde nur das, was in der Vergangenheit positiv war, weiterzuführen versuchen, und die der Gegenseite, die negative Entwicklungen aus einer Position der Vergangenheit heraus bekämpfen.

      Otto Scharmer entwickelt mit diesem Buch eine dritte Sichtweise, eine, die, wie ich glaube, in der Welt immer weiter um sich greift. Diese Sicht basiert auf der Überzeugung, dass die Zukunft sich von der Vergangenheit unterscheiden wird, einfach darum, weil die dominante globale industrielle Entwicklung nicht weiterlaufen kann wie bisher. Es geht nicht, dass sich der Reichtum weiterhin in Zeiten der zunehmenden Abhängigkeiten nur in einem Teil der Welt konzentriert. Das industrielle Modell des »Nimm, nutze, wirf weg« kann nicht noch weiter ausgeweitet werden in einer Welt, in der es eigentlich gar keine Orte in der Umwelt gibt, wohin man Müll und Gifte »weg«werfen kann. Wir können СКАЧАТЬ