Die Weltportale (Band 3). B. E. Pfeiffer
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Название: Die Weltportale (Band 3)

Автор: B. E. Pfeiffer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Weltportale

isbn: 9783038961536

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СКАЧАТЬ wollte Eleonora sich nicht zu sehr auf ihn verlassen, aber sie konnte nicht anders, als ihm dankbar zu sein. Lucius gab ihr die Sicherheit, die sie jetzt benötigte. Außerdem hatte sie im dichten Schneetreiben, das eingesetzt hatte, längst die Orientierung verloren. Wyn hätte sie die ganze Zeit im Kreis führen können und sie wäre nicht dahintergekommen, Lucius aber mit Sicherheit.

      Gerade als sie Wyn fragen wollte, wie lange sie noch würden gehen müssen, erkannte sie schemenhaft ein Gebäude vor sich. Je näher sie kamen, umso klarer wurden die Umrisse eines Palasts, dessen spitze Türme sie an das Schloss auf der Insel der Lunara erinnerten.

      Unvermittelt hielt sie inne und betrachtete das Gebäude, das aus Eis errichtet zu sein schien. Der Schneesturm ließ nach, schwaches Sonnenlicht brach durch die dicke Schicht aus Wolken und erhellte die Kristalle, die seltsam zu funkeln begannen.

      Eleonora wandte ihren Kopf und entdeckte Hektor, der schweigend neben ihr stand und das Schloss ebenfalls betrachtete.

      »Trödelt nicht herum, Erdenwesen«, fuhr Wyn sie an. »Unser Ältester erwartet euch bereits und wir haben seine kostbare Zeit schon genug beansprucht.«

      Zielstrebig schritt der Jäger auf das Holztor zu, das sich knarrend öffnete und den Blick in eine riesige Halle freigab, deren Boden mit Teppichen und Fellen ausgelegt war. Ein prasselndes Feuer brannte in einem Kamin und davor stand ein Stuhl aus dunklem Holz, auf dem ein Mann mit schneeweißem Haar und langen hellblauen Gewändern thronte.

      Froh darüber, der Kälte entkommen zu sein, atmete Eleonora auf und wartete, bis Wyn sie zu dem Thron führte. Sie hielt inne, als sie das Gesicht des Lunara sah, denn es war von Falten gezeichnet und wirkte nicht so jung, wie sie es bisher gewohnt war. Im Gegensatz zu Wyn schien ihnen der Mann jedoch freundlich gesinnt zu sein, denn er lächelte, als er sich von seinem Thron erhob.

      »Willkommen, Portalreisende«, sagte er und breitete seine Hände aus. »Ich freue mich, Abgesandte meines Volkes aus einer anderen Welt zu treffen.« Er betrachtete die Lunara, bis sein Blick an Eleonora hängen blieb. »Und wie ich sehe, ist auch ein Licht unter euch.« Sein Lächeln vertiefte sich. »Mein Name ist Lamir und ich bin der Älteste des Nordens. Ich gehörte einst zu den Lunara, die gegen den Schatten kämpften, und hatte die Ehre, das erste Licht kennenzulernen, bevor wir uns in unsere Welt zurückzogen, um sie zu retten.«

      Eleonora schwieg und musterte den Lunara. Sie verstand, dass die Völker aus Furcht vor dem dunklen Königreich geflohen waren. Aber Lamir hatte gegen den Schatten gekämpft und war dennoch in seine Welt zurückgekehrt. Zorn schwoll in ihr an. Wieso hatte er ihre Welt im Stich gelassen?

      Seratus trat vor und neigte seinen Kopf leicht zur Ehrerbietung. »Ich freue mich, Euch kennenzulernen, Lamir. Ich bin Seratus, König der Magier, und wir sind gekommen, um Euch um Hilfe zu bitten.«

      »Und wobei können wir Euch helfen, Magierkönig?«, fragte Lamir, der immer noch Eleonora betrachtete.

      »Vor wenigen Tagen ist es dem Schatten, den wir nach der Versiegelung der Portale in einem Auronenkristall eingesperrt hatten, gelungen, die magischen Linien zu schwächen«, erwiderte Seratus.

      Wyn, der an die Seite von Lamir getreten war, gab ein Schnauben von sich und legte eine Hand auf seinen Schwertgriff. Er setzte zu einer Bemerkung an, da trat Eleonora vor.

      »Ältester, die Linien sind immer noch beschädigt und die verbliebenen Lunara in unserer Welt sind nicht mehr stark genug, sie zu läutern«, sagte sie mit fester Stimme. »Wir wurden von einem Splitter des Schattens angegriffen und viele Lunara wurden getötet, bevor wir ihn bezwingen konnten. Bitte helft uns, die Linien zu retten, und steht uns im Kampf gegen den Schatten bei, damit wir ihn diesmal endgültig vernichten können.«

      »Den Schatten kann man nicht vernichten«, warf Wyn ungehalten ein. »Er ist das pure Böse, die dunkelste aller Magien, und wird nicht fallen, solange seine Welt mit ihm verbunden ist und er Macht daraus ziehen kann. Noch nicht einmal, als unzählige Völker versuchten, sein Reich zu zerstören, ist es ihnen gelungen. Wieso denkst du, ein kleines Mädchen, das von vier Völkern abstammt, könnte etwas erreichen, das vorher noch nicht einmal den mächtigsten Kriegern gelungen ist?«

      Eleonora hielt inne und starrte den Lunara an, während Angst in ihr aufkam. Bisher hatte jeder versucht, ihr Mut zuzusprechen, aber dieser Jäger erklärte ihr gerade, dass sie ohne jeden Zweifel scheitern würde.

      »Weil sie das Licht ist«, sagte Lucius und trat neben Eleonora. »Wir glauben an sie und sind bereit, ihr zu helfen, deswegen wird Eleonora gelingen, was bisher unmöglich schien.«

      Am liebsten hätte Eleonora nach seiner Hand gegriffen, aber sie wagte es nicht vor dem strengen Blick des Jägers, der jetzt Lucius musterte. Der Ritter verschränkte seine Arme und starrte den Lunara seinerseits an.

      »Wenn euer Licht so stark ist«, meinte Wyn schließlich, »wieso braucht ihr dann unsere Hilfe?«

      »Weil das Licht die Linien nicht allein reinigen kann«, erklärte Sarina. »Ältester, du weißt, dass die Lunara es sind, welche die magischen Linien der Menschenwelt bewachten. Ohne eure Hilfe wird die Magie versiegen und der Schatten freikommen. Wie lange, denkst du, werden die Siegel in den anderen Welten seinem Zorn standhalten, wenn er sein Portal erst öffnet und über all seine Macht verfügt?«

      Lamir nickte, betrachtete sie einen Moment nachdenklich und schritt dann auf Eleonora zu. Er hielt ihr seine Hände entgegen. »Berühre mit deinen Handflächen die meinen«, forderte er sie auf.

      Unsicher wandte Eleonora sich zu Sarina um, die kaum merklich mit den Schultern zuckte. Zögerlich hob Eleonora ihre Arme und führte ihre Hände zu denen von Lamir. Kaum berührten ihre Finger seine, ging ein Ruck durch ihren Körper, als würde sie in einen magischen Strudel gerissen, und sie verlor die Kontrolle über ihre Bewegungen. Panik erfasste sie und ihr Herz schlug gegen ihre Brust, als eine fremde Magie sich ihrer bemächtigte und sie in die Erinnerungen eines anderen Bewusstseins eintauchte.

      Sie sah einen Lunarakrieger, der gegen eine riesige schwarze Gestalt kämpfte und von ihr niedergeworfen wurde. Ein Arm des Wesens formte sich zu einem Schwert und drang in den Brustkorb des Lunara ein. Eleonora hatte das Gefühl, als würde die Klinge auch sie durchbohren, und sie keuchte, als sie die Zerstörung rund um den Krieger wahrnahm. Lunara, Auronen, Magier, Menschen, Elfen und Wesen, die sie nicht erkannte, lagen auf blutroter Erde, überall loderten Feuer und der Tod schwebte über dem Schlachtfeld.

      Ein tiefer Schmerz legte sich über sie und sie kämpfte die Tränen zurück. So viel Leid, so viel Zerstörung …

      Als sie endlich wieder in der Lage war, sich zu bewegen, riss sie die Hände von Lamir fort und taumelte rückwärts. Sie wäre gefallen, wenn Lucius sie nicht gestützt hätte. Um Atem ringend lehnte sie an seiner Brust und starrte den Lunara an. »Was war das?«, fragte sie mit zittriger Stimme.

      »Das war mein Kampf gegen den Schatten«, erwiderte Lamir ruhig. »Du hast gesehen, was damals mit mir geschehen ist. Der Schatten hat mich verwundet und ich wäre gestorben, wenn die Auronen mich nicht gerettet hätten. Damals verlor ich jedoch all meine Kräfte und einen Teil meiner Unsterblichkeit, aber ich blieb am Leben und führte mein Volk durch unser Portal, um es zu schützen.« Er stieß den Atem aus und strich sich über die langen Gewänder. »Es ist die gleiche Wunde, die dein Vater bei seinem Kampf davongetragen hat.«

      »Woher weißt du von meinem Vater?« Eleonora richtete sich auf. »Ich habe kein Wort darüber gesagt …«

      »Du hast meine Erinnerungen gesehen und ich die deine«, erklärte der Älteste. »Ich СКАЧАТЬ