Название: Sukkubus
Автор: Tobias Bachmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783942602631
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Sie kaufte für sich ein Parfum von Jil-Sanders und für Alvin ein Aftershave der selben Marke. Danach folgte sie den Gangways, bis sie den Check-in-Schalter erreichte. Noch war er geschlossen. Sie verglich die Nummer des Schalters mit dem auf ihrem Flugticket und setzte sich zu den anderen Wartenden auf einen freien Platz. Neben ihr lag eine zerlesene Zeitung, aber die Überschrift zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.
»NEUES PROMI-OPFER IN MÜNCHNER MORDSERIE«, stand da und etwas kleiner darunter: »Wieso musste Rufus Laurant sterben?«
Juliette kannte Laurant. Genauer gesagt seine Stimme. Sie hatte ihn schon einige Male dolmetschen müssen. Wenn sie sich recht entsann, waren das irgendwelche Französisch-Deutschen Austauschtage gewesen, bei denen Frankreichs Wirtschaftsabgeordnete nach München gereist waren und Laurant als Vorsitz des regionalen Energieministeriums eine Rede gehalten hatte. Die Rede hatte zwei Stunden gedauert und Juliette, die an jenem Tag mit einer Erkältung und Halsschmerzen zu kämpfen hatte, an die Grenze des körperlich möglichen gebracht.
Von der Mordserie selbst hatte sie nur am Rande etwas mitbekommen. Am Telefon hatte Alvin ihr davon erzählt und so wusste sie, dass Harmann die Untersuchungen leitete. Harmann war ein seltener aber gerngesehener Gast in ihrem Haus. Sie hatten schon manchen geselligen Grillabend miteinander verbracht, doch seit Harmann keine Lebensgefährtin mehr hatte, ließ er sich nur noch selten blicken. Angesichts der Mordserie war das natürlich auch kein Wunder. Dem Zeitungsartikel nach war Laurant das fünfte Opfer. Die Polizei tappte nach wie vor im Dunkeln.
Alvin hatte Harmann schon so einige Male bei den Ermittlungen geholfen. Sie konnte nur hoffen, dass er es bei diesem Fall bleiben ließ. In Juliette keimte der Gedanke, dass es bei der Mordserie um wahrlich brutale und gemeingefährliche Machenschaften ging. Die Zeitung sprach auch nicht von einem Killer, sondern von einer ganzen Bande.
»Lesen Sie den ausführlichen Bericht auf Seite 3«, stand da, doch Juliette wollte nicht. Angewidert faltete sie die Zeitung zusammen und gab sich wieder ihren lustvollen Gedanken der Vorfreude hin. Bald würde sie Alvin wiedersehen. Sie freute sich darauf, mit ihm zu schlafen.
Endlich wurde der Check-in-Schalter geöffnet. Juliette erhob sich und stellte sich in die Schlange der Reisenden.
Ihre Muschi juckte. Alvin würde einiges mit ihr zu tun haben. Es galt, eine ganze Woche Liebesabstinenz aufzuholen.
Juliettes Unterleib kribbelte in stiller Vorfreude und Erwartung.
Aus ihrer Handtasche kramte sie das Flugticket und ihren Ausweis. Dabei sah sie die Liebeswürfel, die sie vorhin gekauft hatte. Sie lächelte, als sie an den Schalter trat.
Drei
Harmann nahm es in Kauf, dass sie auf ihm saß. Ihre bleichen Schenkel rieben an seinen Hüften und die Nässe ihres Schoßes schmatzte bei jedem Auf und Ab ihrer Lenden.
Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass er Olgas Dienste in Anspruch nahm, wenn ihm ein Fall über den Kopf wuchs. Olga bezeichnete Harmann als ihren treuesten Stammkunden und so war es kein rein körperliches Geschäft, wie all die anderen Freier, die sie bediente. Harmann wusste das und genoss das stillschweigende Abkommen, das sie miteinander geschlossen hatten: Sie gewährte ihm auf ihre Liebesdienste zehn Prozent Nachlass und er unterstützte sie dabei, dass sie niemals Probleme mit der Auslandsbehörde bekommen würde. Das funktionierte nun schon seit über sieben Jahren so, auch wenn sie Derartiges nie offiziell vereinbart hatten.
Bewundernd verfolgte Harmann die Schweißperlen, die sich auf Olgas Brüsten gebildet hatten. Obwohl sie ihn heftig ritt, richtete er sich auf, um die Tropfen von dort aufzusaugen. Olga umschlang seinen Kopf und presste ihn zwischen ihre Brüste. Seine Hände glitten ihr Rückgrat entlang, erreichten ihre Pobacken und umklammerten dort ihre Hüften, um den Rhythmus besser zu kontrollieren.
Harmann stöhnte auf. Gleich ist es so weit, dachte er und spürte, wie Olga sich an ihn klammerte, die Beine um ihn herum schwang, und sich von ihm auf und niederbewegen ließ .
Dann gab sie seinen Oberkörper frei und lehnte sich zurück, bis sie mit dem Kopf über der Bettkante hing. Seine Erektion stieß nun von innen gegen den oberen Rand ihrer Vulva. Das war eine gute Stelle, denn so kam auch sie.
Ein Beben durchfuhr ihren gesamten Körper, was Harmann begeistert zur Kenntnis nahm, so dass er nun auch den letzten Funken Kontrolle fahrenließ. Er spürte, dass er nicht mehr an sich halten konnte, lehnte sich ebenso zurück, stützte sich auf seine Ellbogen und vollführte die letzten Paar Stöße, zu denen er fähig war.
Lustvoll schrie Olga auf und selbst dem schweigsamen Harmann entfuhr ein lautstarkes Keuchen, als er in Olga kam, die ihm jauchzend ihren Unterleib entgegenstemmte.
Erschöpft und befriedigt lehnte sich Harmann zurück aufs Bett.
Olga richtete sich auf, langte an seinen Schaft und entzog sich ihm. Vorsichtig entfernte sie das Präservativ von seinem noch immer erigierten Glied und leckte ihn sauber.
Bei einem regulären Kunden würde sie das nie machen. Doch sie kannte Harmann zu gut, als dass sie sich wegen irgendetwas sorgen müsste. Dass Harmann auf geschütztem Verkehr bestand, war nur normal.
Als er sauber war, kuschelte sie sich an ihn und kraulte seine Brust.
Harmann hatte seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt und brummte zufrieden.
»Du süßer Bär, du«, schnurrte sie.
Harmann schwieg.
Olga schloss die Augen und dämmerte hinweg. Auch das würde ihr vermutlich bei keinem ihrer sonstigen Kunden passieren. Doch bei Harmann war das anders. Er gab ihr Sicherheit und ihr Verhältnis war – obgleich geschäftlich – vertrauensvoll und von gegenseitigem Respekt geprägt.
Harmann war froh, Olga gefunden zu haben. Allein diese Tatsache grenzte schon an ein Wunder, wenn man bedachte, dass sich in München fast zweihundert bordellartige Betriebe und Etablissements befanden. Laut den aktuellen Statistikblättern seiner Kollegen vom Fachkommissariat K 35 gab es fast dreitausend Prostituierte in seiner Stadt. Allerdings besaßen nur fünfundzwanzig Prozent die deutsche Staatsangehörigkeit. Olga war rumänischer Herkunft und hatte noch nicht einmal einen Pass besessen, bis Harmann sich für sie eingesetzt hatte. Er hatte sie vor vielen Jahren aus dem Kreis eines Zuhälters befreit. Es war eine schwierige Zeit gewesen, für Olga, doch zwischenzeitlich hatte er einiges für sie regeln können und so pendelte sich auch für sie so etwas wie Normalität ein. Außerdem gab es seit Einführung des Prostitutionsgesetzes 2002 hinsichtlich Arbeitszeiten, Arbeitsorte und Preise rechtliche Vorgaben. Für Olga zählte das nicht mehr. Sie war mittlerweile selbstständig und empfing ihre Kunden in einem eigens zu diesem Zweck von ihr gemieteten Appartement.
Olga atmete gleichmäßig auf seiner Brust. Das beruhigte Harmann, der sich manchmal wünschte, nicht leitender Kommissar der Mordkommission zu sein. Immerhin halfen ihm seine regelmäßigen Besuche bei Olga, den Kopf freizubekommen. Er kannte viele Kollegen, die Alkoholiker waren oder Pillen nahmen, mit denen sie ruhig schlafen konnten. Harmann brauchte das alles nicht. Olga war seine Droge und СКАЧАТЬ