Das goldene Vließ. Franz Grillparzer
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Читать онлайн книгу Das goldene Vließ - Franz Grillparzer страница 10

Название: Das goldene Vließ

Автор: Franz Grillparzer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066108717

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      Erster Aufzug

      (Kolchis.—Wilde Gegend mit Felsen und Bäumen. Im Hintergrunde ein

       halbverfallener Turm, aus dessen obersten Stockwerke ein schwaches

       Licht flimmert. Weiter zurück die Aussicht aufs Meer. Finstere

       Nacht.)

      Absyrtus (hinter der Szene).

       Dorther schimmert das Licht!—Komm hierher Vater!—

       Ich bahne dir den Weg!—Noch diesen Stein!—

       So!—

      (Auftretend und mit dem Schwert nach allen Seiten ins Gebüsch hauend.)

      Aus dem Wege unnützes Pack!

       Vater, mein Schwert macht klare Bahn!

       Aietes (tritt auf, den Helm auf dem Kopfe, ganz in einen dunkeln

       Mantel gehüllt.)

      Absyrtus.

       Wir sind an Ort und Stelle, Vater.

       Dort der Turm, wo die Schwester haust.

       Siehst das Licht aus ihrer Zelle?

       Da weilt sie und sinnt Zaubersprüche

       Und braut Tränke den langen Tag,

       Des Nachts aber geht sie gespenstisch hervor

       Und wandelt umher und klagt und weint.

      (Aietes macht eine unwillige Bewegung.)

      Absyrtus.

       Ja Vater und weint, so erzählt der Hirt

       Vom Tal da unten, und ringt die Hände

       Daß es, spricht er, kläglich sei anzusehn!

       Was mag sie wohl treiben und sinnen, Vater?

      (Aietes geht gedankenvoll auf und nieder.)

      Absyrtus.

       Du antwortest nicht?—Was hast du Vater?

       Trüb und düster ist dein Gemüt.

       Du hast doch nicht Furcht vor den Fremden, Vater?

      Aietes.

       Furcht Bube?

      Absyrtus.

       Nu, (Sorge) denn, Vater!

       Aber habe nicht Furcht noch Sorge!

       Sind uns nicht Waffen und Kraft und Arme?

       Ist nicht ein Häuflein nur der Fremden?

       Wären ihrer doch zehnmal mehr!

       Laß sie nur kommen, wir wollen sie jagen

       Eilends heim in ihr dunkles Land

       Wo keine Wälder sind und keine Berge,

       Wo kein Mond strahlt, keine (Sonne) leuchtet

       Die täglich, hat sie sich müde gewandelt,

       Zur Ruhe geht in unserem Meer.

       Laß sie nur kommen, ich will sie empfangen,

       Du hast nicht umsonst mich wehrhaft gemacht,

       Nicht umsonst mir gegeben dies blitzende Schwert,

       Und den Speer und den Helm mit dem wogenden Busch,

       Waffen d u , und Mut die (Götter)!

       Laß die Schwester mit ihren Künsten,

       Schwert gegen Schwert, so binden wir an!

      Aietes.

       Armer Wurm!

      Absyrtus.

       Ich bin dein Sohn!

       Damals als du den Phryxus schlugst—

      Aietes.

       Schweig!

      Absyrtus.

       Das ist ja eben warum sie kommen

       Her nach Kolchis, die fremden Männer

       Zu rächen, wähnen sie, seinen Tod

       Und zu stehlen unser Gut, das strahlende Vließ.

      Aietes.

       Schweig Bube!

      Absyrtus.

       Was bangst du Vater?

       Fest verwahrt in der Höhle Hut

       Liegt es das köstliche, goldene Gut.

      Aietes

      (den Mantel vom Gesicht reißend und ans Schwert greifend). Soll ich dich töten, schwatzender Tor?

      Absyrtus.

       Was ist dir?

      Aietes.

       Schweig!—Dort sieh zum Busch!

      Absyrtus.

       Warum?

      Aietes.

       Mir deucht es raschelt dort

       Und regt sich.—Man behorcht uns.

      Absyrtus

      (zum Gebüsch hingehend und an die Bäume schlagend). He da!—Steht Rede!—Es regt sich Niemand!

      (Aietes wirft sich auf ein Felsenstück im Vorgrunde.)

      Absyrtus (zurückkommend).

       Es ist nichts, Vater! Niemand lauscht.

      Aietes

      (aufspringend und ihn hart anfassend). Ich sage dir, wenn du dein Leben liebst Sprich nicht davon!

      Absyrtus.

       Wovon?

      Aietes.

       Ich sage dir, begrab's in deiner Brust

       Es ist kein Knabenspielzeug, Knab'! Doch alles still hier!

       Niemand empfängt mich;

       Recht wie es ziemt der Widerspenst'gen Sitz.

      Absyrtus.

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