Das goldene Vließ. Franz Grillparzer
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Читать онлайн книгу Das goldene Vließ - Franz Grillparzer страница 12

Название: Das goldene Vließ

Автор: Franz Grillparzer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066108717

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СКАЧАТЬ gehalten,

       Für frohen Jagdgewinn,

       Es war sein Kind, sein eigen Blut,

       Was in den Blättern rauschte, Beeren suchend.

       Unglücksel'ger was hast du getan?

       Feuer geht aus von dir

       Und ergreift die Stützen deines Hauses

       Das krachend einbricht

       Und uns begräbt.—

      Aietes.

       Unglücksbotin was weißt du?

      Medea.

       In der Schreckensstunde

       Als sie geschehn war die Tat,

       Da ward mein Aug geöffnet

       Und ich sah sie, sah die Unnennbaren

       Geister der Rache.

       Spinnenähnlich,

       Gräßlich, scheußlich,

       Krochen sie her in abscheulicher Unform

       Und zogen Fäden, blinkende Fäden,

       Einfach, doppelt, tausendfach,

       Rings um ihr verfallen Gebiet.

       Du wähnst dich frei und du bist gefangen,

       Kein Mensch, kein Gott löset die Bande

       Mit denen die Untat sich selber umstrickt.

       Weh dir, weh uns allen!

      Aietes.

       Verkaufst du mir Träume für Wirklichkeit?

       Deines Gleichen magst du erschrecken,

       Törin! Nicht mich!

       Hast du die Zeichen, die Sterne gefragt?

      Medea.

       Glaubst du ich könnt's, ich vermöcht' es?

       Hundertmal hab' ich aufgeblickt

       Zu den glänzenden Zeichen

       Am Firmament der Nacht.

       Und alle hundertmale

       Sanken meine Blicke

       Von Schreck getroffen, unbelehrt.

       Es schien der Himmel mir ein aufgerolltes Buch

       Und (Mord) darauf geschrieben, tausendfach,

       Und (Rache) mit demantnen Lettern

       Auf seinen schwarzen Grund.

       O frage nicht die Sterne dort am Himmel,

       Die Zeichen nicht der schweigenden Natur,

       Des Gottes Stimme nicht im Tempel:

       Betracht' im Bach die irren Wandelsterne,

       Die scheu dir blinken aus den düstern Brau'n

       Die Zeichen die die Tat dir selber aufgedrückt,

       Des Gottes Stimme in dem eignen Busen,

       Sie werden dir Orakel geben,

       Viel sicherer als meine arme Kunst,

       Aus dem was ist und war, auf das was werden wird.

      Absyrtus.

       Der Vater schweigt. Du bist so seltsam Schwester

       Sonst warst du rasch und heiter, frohen Muts;

       Mich dünkt du bist dreifach gealtert

       In der Zeit als ich dich nicht gesehn!

      Medea.

       Es hat der Gram sein Alter, wie die Jahre

       Und wer der Zeit (vorauseilt), guter Bruder,

       Kommt früh ans Ziel.

      Absyrtus.

       Du weißt wohl also schon

       Von jenen Fremden die—

      Medea.

       Von Fremden—?

      Aietes.

       Halt!

       Ich gebot dir zu schweigen! Schweig denn, Schwätzer!

       Medea, laß uns klug sprechen und besonnen,

       Das Gegenwärt'ge aus der Gegenwart

       Und nicht aus dem betrachten was Vergangen.

       Wiss' es denn. Fremde sind angekommen, Hellenen,

       Sie begehren zu rächen Phryxus' Blut,

       Verlangen die Schätze des Erschlagnen

       Und des Gottes Banner, das goldene Vließ.

      Medea

      (aufschreiend). Es ist geschehn! Der Streich gefallen! Weh!

      (Will in den Turm zurück.)

      Aietes (sie zurückhaltend).

       Medea, Halt!—Bleib, Unsinnige!

      Medea.

       Gekommen die Rächer, die Vergelter!

      Aietes.

       Willst du mich verlassen, da ich dein bedarf?

       Willst du sehen des Vaters Blut?

       Medea ich beschwöre dich

       Sprich! Rate! Rette! Hilf!

       Gib mich nicht Preis meinen Feinden!

       Argonauten nennen sie sich

       Weil Argo sie trägt, das schnelle Schiff.

       Was das Hellenenland an Helden nährt,

       An Tapfern vermag, sie haben's versammelt

       Zum Todesstreich auf deines Vaters Haupt.

       Hilf Medea! Hilf meine Tochter!

      Medea.

       I ch soll helfen, hilf du selbst!

       Gib heraus was du nahmst, Versöhnung bietend!

      Aietes.

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