Das goldene Vließ. Franz Grillparzer
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Читать онлайн книгу Das goldene Vließ - Franz Grillparzer страница 14

Название: Das goldene Vließ

Автор: Franz Grillparzer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066108717

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Milo (eben so).

       Jason!

      Jason.

       Hier Milo, hier!

      Milo (der keuchend auftritt).

       Mein Freund, such' dir 'nen anderen Begleiter!

       Dein Kopf und deine Beine sind zu rasch,

       Sie laufen, statt zu gehn. Ein großer Übelstand!

       Von Beinen mag's noch sein, da hilft das Alter,

       Allein ein Kopf der läuft!—Glück auf die Reise!

       Such' einen andern sag' ich, ich bin's satt!

      (Setzt sich.)

      Jason.

       Wir haben, was wir suchten!—Hier ist Licht!

      Milo.

       Ja Lichts genug um uns da zu beleuchten

       Und zu entdecken und zu schlachten, wenn's beliebt.

      Jason.

       Ei, Milo Furcht?

      Milo

      (rasch aufstehend). Furcht?—Lieber Freund, ich bitte Wäg' deine Worte eh du sprichst!

      (Jason faßt entschuldigend seine Hand.)

      Milo.

       Schon gut!

       Wir laufen, nu, die Worte laufen mit!

       Doch ernst. Was suchst du hier?

      Jason.

       Kannst du noch fragen?

       Die Freunde, sie, die mir hierher gefolgt,

       Ihr Heil vertrauend meines Glückes Stern

       Und Jasons Sache machend zu der ihren,

       Sie schmachten, kaum dem schwarzen Schiff entstiegen,

       Hier ohne Nahrung ohne Labetrunk

       In dieser Küste unwirtbaren Klippen,

       Kein Führer ist, der Wegeskunde gäbe

       Kein Landmann bietend seines Speichers Vorrat

       Und von der Herde triftgenährter Zucht.

       Soll ich die Hände legen da in Schoß

       Und müßig zusehn wie die Freunde schmachten?

       Beim Himmel! Ihnen soll ein Führer werden

       Und Trank und Speise, sollt' ich auf sie wiegen

       Mit meinem Blut!

      Milo.

       Das treue, wackre Herz!

       O daß du nicht des Freundes Rat gefolgt

       Und weggeblieben bist von dieser Küste!

      Jason.

       Warum denn auch? Was sollt' ich wohl daheim?

       Der Vater tot, mein Oheim auf dem Thron

       Scheelsüchtig mich, den künft'gen Feind, betrachtend.

       Mich litt es länger nicht, ich mußte fort.

       Hätt' er nicht selbst, der Falsche, mir geboten

       Hierher zu ziehn in dieses Inselland

       Das goldne Götterkleinod abzuholen

       Von dem man spricht, so weit die Erde reicht

       Und das dem Göttersohne Phryxus einst,

       Ihn selber tötend, raubten die Barbaren,

       Ich wäre selbst gegangen, freien Willens,

       Dem eckelhaften Treiben zu entfliehn.

       Ruhmvoller Tod für ruhmentblößtes Leben

       Mag's tadeln wer da will, mich lockt der Tausch!

       Daß dich, o Freund, ich mitzog und die andern,

       Das ist wohl schlimm, allein ihr wolltet's so!

      Milo.

       Ja freilich wollt' ich so und will noch immer

       Denn sieh, ich glaub', du hast mir's angetan,

       So lieb' ich dich und all dein Tun und Treiben.

      Jason.

       Mein guter Milo!

      Milo.

       Nein! 's ist unrecht sag' ich,

       Ich sollt' der Klügre sein, ich bin der Ältre.

       Hättst du mich hingeführt, wohin auch immer,

       Nur nicht in dieses gottverlaßne Land.

       Kommt irgend sonst ein Mann in Fährlichkeit,

       Nu Schwert heraus und Mut voran. Doch hier

       In dieses Landes feuchter Nebelluft

       Legt Rost sich, wie ans Schwert, so an den Mut.

       Hört man in einem fort die Wellen brausen,

       Die Fichten rauschen und die Winde tosen,

       Sieht kaum die Sonne durch der dichten Nebel

       Und rauhen Wipfel schaurigen Versteck,

       Kein Mensch rings, keine Hütte, keine Spur,

       Da wird das Herz so weit, so hohl, so nüchtern

       Und man erschrickt wohl endlich vor sich selbst.

       Ich, der als Knabe voll Verwundrung horchte,

       Wenn man erzählte, 's gäb' ein Ding

       Die (Furcht) genannt, hier seh' ich fast Gespenster

       Und jeder dürre Stamm scheint mir ein Riese

       Und jedes Licht ein Feuermann. 's ist seltsam.

       Was unbedenklich sonst, erscheint hier schreckhaft

       Und was sonst greulich wieder hier gemein.

       Nur kürzlich sah ich einen Bär im Walde,

       So groß vielleicht als keinen ich gesehn

       Und doch kams fast mir vor, ich sollt' ihn streicheln,

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