Das goldene Vließ. Franz Grillparzer
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Читать онлайн книгу Das goldene Vließ - Franz Grillparzer страница 7

Название: Das goldene Vließ

Автор: Franz Grillparzer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066108717

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СКАЧАТЬ setzt sich auf eine Felsenbank im Vorgrunde und beschäftigt sich mit ihrem Bogen, den sie von der Erde aufgehoben hat. Aietes steht auf der andern Seite des Vorgrundes und verfolgt mit den Augen die Diener des Phryxus, die Gold und reiche Gefäße ins Haus tragen.—Lange Pause.)

      Aietes.

       Medea!

      Medea.

       Vater!

      Aietes.

       Was denkst du?

      Medea.

       Ich? Nichts!

      Aietes.

       Vom Fremden mein' ich,

      Medea.

       Er spricht und spricht;

       Mir widert's!

      Aietes (rasch auf sie zugehend).

       Nicht wahr? Spricht und gleißt

       Und ist ein Bösewicht,

       Ein Gottverächter, ein Tempelräuber!

       Ich töt' ihn!

      Medea.

       Vater!

      Aietes.

       Ich tu's!

       Soll er davon tragen all den Reichtum

       Den er geraubt, dem Himmel geraubt?

       Erzählt' er nicht selbst, wie er im Tempel

       Das Vließ gelöst von der Schulter des Gottes,

       Des Donnerers, Perontos,

       Der Kolchis beschützt.

       Ich will dir ihn schlachten Peronto!

       Rache sei dir, Rache!

      Medea.

       Töten willst du, den Fremden, den Gast?

      Aietes.

       Gast?

       Hab' ich ihn geladen in mein Haus?

       Ihm beim Eintritt Brot und Salz gereicht

       Und geheißen sitzen auf meinem Stuhl?

       Ich hab' ihm nicht Gastrecht geboten,

       Er nahm sich's, büß' er's der Tor!

      Medea.

       Vater! Peronto rächet den Mord!

      Aietes.

       Peronto (gebeut) ihn.

       Hat der Freche nicht an ihm gefrevelt?

       Sein Bild beraubt in der Delpherstadt?

       Führt der Erzürnte ihn nicht selbst her

       Daß ich ihn strafe, daß ich räche

       Des Gottes Schmach und meine?

       Das Vließ dort am glänzenden Speer,

       Des Gottes Kleid, der Kolcher Heiligtum

       Soll's ein Fremder, ein Frevler entweihn?

       Mein ist's, mein! Mir sendet's der Gott

       Und (Sieg und Rache) geknüpft an dies Pfand

       Den Unsern werd' es zu Teil!

       Tragt nur zu des kostbaren Guts!

       Ihr führet die Ernte mir ein!

       Sprich nicht und komm! daß er uns nicht vermißt

       Gefahrlos sei die Rach' und ganz!

       Komm, sag' ich, komm!

      (Beide ab ins Haus.)

      (Ein Kolchischer Hauptmann mit Bewaffneten tritt auf.)

      Hauptmann.

       Hierher beschied man uns. Was sollen wir?

      Ein Kolcher

      (aus dem Hause).) Heda!

      Hauptmann.

       Hier sind wir!

      Kolcher.

       Leise!

      Hauptmann.

       Sprich! Was soll's?

      Kolcher.

       Verteilt euch rechts und links und wenn ein Fremder—

       Doch still jetzt! Einer naht!—Kommt! hört das Weitre!

      (Alle ab.)

      Phryxus (mit ängstlichen Schritten aus dem Hause).

       Ihr Götter! Was ist das? Ich ahne Schreckliches.

       Es murmeln die Barbaren unter sich

       Und schaun mit höhn'schen Lächeln hin auf uns.

       Man geht, man kommt, man winkt, man lauert.

       Und die Gefährten, einer nach dem andern

       Sinkt hin in dumpfen Schlaf; ob Müdigkeit,

       Ob irgend ein verruchter Schlummertrank

       Sie einlullt weiß ich nicht. Gerechte Götter!

       Habt ihr mich hergeführt, mich zu verderben?

       Nur eines bleibt mir noch: Flucht auf mein Schiff.

       Dort samml' ich die Zurückgebliebenen,

       Und dann zur Rettung her, zur Hilfe—Horch!

      (Schwertgeklirr und dumpfe Stimmen im Hause.)

      Man ficht!—Man tötet!—Weh mir, weh!—zu spät!

       Nun bleibt nur Flucht. Schnell eh die Mörder nahn!

      (Er will gehn.)

      Krieger (mit gefällten Spießen treten ihm entgegen).

       Zurück!

      Phryxus.

       Ich bin verraten!—Hier!

      (Von allen Seiten treten Bewaffnete mit gesenkten Speeren ihm entgegen.)

      Gewaffnete.

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