Название: Gedichte
Автор: Gustav Schwab
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783849635954
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Doch blonder Locken Helligkeit,
Doch blauen Aug's Gefälligkeit,
Doch schlanker Glieder Schnelligkeit,
Die däuchten mir nicht fährlich;
Die Blicke Glut nicht sprühende,
Die Wangen zart erblühende,
Die Lippen feucht erglühende,
Mir schien, sie meinten's ehrlich.
Nicht schmachtende Geduldigung,
Nicht eifernde Beschuldigung,
Nur Scherz und Gruß und Huldigung,
Nur Spiel und Lock' und Lippen!
Nicht dacht ich ach! der Freudige,
Mutwillig froh Geschmeidige,
Das heimlich bitter leidige,
Verliebte Gift zu nippen.
Wie höhnen nun die Brüder mich,
Wie brennt es durch die Glieder mich,
Wie stralt verderbend wider mich
Die leichte, schlanke Blonde!
So blauer Augen schnelle Glut,
So gelber Locken helle Flut!
Braus' auf mein Herz und schwelle Blut,
Wie Meereswell' im Monde!
An Pauline
Zwar von stolzen Haargeflechten
Ist mir jüngst ein Wort entfahren;1
Doch mit deinen blonden Haaren,
Liebes Kind! will ich nicht rechten.
Von der ächten deutschen Farbe,
In so schön gewundnen Glocken
Senken sich die goldnen Locken
Reich, wie unsrer Felder Garbe;
Wallen um die Schultern lieblich,
Ach! das will von Stolz nicht sagen;
Sicher war's in alten Tagen
So bei deutschen Frauen üblich!
Dazu, liebes frommes Mühmchen! –
(Was errötest du so züchtig?)
Leuchten blauvergißmeinnichtig
Deine Aeuglein, wie ein Blümchen.
So voll Demut ist ihr Lächeln,
Jede Locke muß bescheiden,
Selbst die stolzeste, dich kleiden,
Dienstbar immer dich umfächeln.
Endlich, wenn dein Mund gesprochen,
Wenn aus der geweihten Stille
Nun die ganze Rosenfülle
Deiner Lippen aufgebrochen:
Wenn sich zu den sanften Tönen
Jetzt dein Haupt beginnt zu regen,
Sich die Locken mitbewegen,
Dein Bejahen hold verschönen –
Nein! den süßen Haargeflechten
Soll kein Tadel widerfahren!
Mit so schönen blonden Haaren
Wahrlich! wäre schwer zu rechten!
Fußnoten
1 Siehe das Lied: »An die deutschen Frauen,« unter den Zeitgedichten.
An Fouqué
Zur Heimkehr aus dem Feldzuge 1813.
O willkommen, lieber Sänger,
Trittst du unverletzt herein?
Darf es uns hinfort nicht länger
Bang um dich im Herzen sein?
Ja, wir wissen's, heiß in Liedern
Hast du nach dem Tod begehrt;
Doch der Himmel, wohl uns Brüdern!
Hat den ersten Wunsch verwehrt.
Freilich, schön bedäucht es Allen,
Wäre nach der deutschen Schlacht
Jeder Held, der drin gefallen,
Dort bei deinem Lied erwacht.
Freilich, einen edlern Toten
Kann der Väter sel'ge Hand
Nicht erwinken sich zum Boten
Vom befreiten Vaterland.
Droben ständ'st du, aus der Wunde
Strömt' ein heil'ger Stral von Blut,
Und aus deinem Liedermunde
Lobgesang auf deutschen Mut.
Doch sie wissen's lange droben,
Engel thaten's ihnen kund,
Und ein Jauchzen und ein Loben
Schüttert durch des Himmels Rund.
Und die alten Preußendichter,
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