Gedichte. Gustav Schwab
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Название: Gedichte

Автор: Gustav Schwab

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783849635954

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Mir ist, als hätt' ich's nie besessen.

      Empfangt mich freundlich, Wald und Feld,

      Als käm' ich eben erst zur Welt.

      Tief hinter mir in Duft und Schaum

      Liegt die vergangne Zeit als Traum;

      Der Sommer fällt mir kaum noch ein

      Mit seinem lieben Sonnenschein:

      Damit ich ihn nicht sollt' vermissen,

      Verschied er unter Regengüssen;

      Der Herbstwind nahte mit Gebraus,

      Und löschte rings die Blumen aus;

      Auf weht' er selber mir die Thür,

      Und ging die staub'ge Bahn mir für.

      Ich ließ die Hütte ruhig stehen,

      Ich habe mich nicht umgesehen;

      Und daß es mich nicht sollte reu'n,

      Schlug hinter mir der Blitz darein.

      Mein Liebchen auch mit Vorbedacht

      Hat mir das Scheiden leicht gemacht;

      Um allen Gram mir zu ersparen,

      Weil ich nun sollte von ihr fahren,

      Daß ich mich könnt' so leichter fassen,

      Hat sie mich selbst zuvor verlassen.

      So sei es! hier im frischen Schnee

      Vergrab' ich all mein altes Weh,

      Und will es wieder Frühling werden,

      So keimt auch mir Lust aus der Erden;

      Ein neues Hüttlein läßt sich baun,

      Ein neuer Sommer läßt sich schaun,

      Und unter euch, ihr fremden Kinder,

      Ein neues Schätzlein auch nicht minder!

      Das Schäferfest

      (Urach 1814.)

      Drüben auf den grünen Feldern,

      Drüben zwischen dunkeln Wäldern

      Wogt das bunte Schäferspiel;

      Muntre Knaben aus dem Städtchen,

      Rasche Mädchen

      Sputen sich zum frohen Ziel.

      Jahre sind's, da stand ich drüben,

      Ließ sie tummeln sich und üben,

      Sah mich nicht am Spiele blind.

      Neben mir im Glanz der Auen,

      Zuzuschauen,

      Stand das allerschönste Kind.

      Als sie so zu schaun sich mühte,

      Reines Bild in Engelsgüte,

      Bot ich schirmend ihr die Hand.

      Wie ihr's aus den Aeuglein blinkte,

      Dankend winkte,

      Wie der Gruß ihr lieblich stand!

      Drunten war ein Laufen, Scherzen,

      Aber mir im innern Herzen

      Regte sich geheimes Leid.

      »Könnt' ich, ach, zum süßen Minnen

      Dich gewinnen,

      Schäferin im schönsten Kleid!«

      Also ging ich von dem Feste,

      Hatte wohl erschaut das Beste,

      Leuchtend stieg das Bild mir auf.

      Und so ward mein ganzes Leben,

      Ihr' ergeben,

      Nur ein heißer Schäferlauf.

      Wieder sind sie heut beim Spiele,

      Jagen nach dem schönen Ziele,

      Sie und mich sieht Keiner dort!

      Ach! wie anders ist es heute,

      Fremde Leute

      Stehen an dem liebsten Ort.

      Kümmert's mich, wer heute sieget,

      Wer am Ziele sich vergnüget,

      Wer das Kleinod an sich zieht?

      Fraget nicht, ob ich's errungen –

      Ausgesungen,

      Ausgesungen sei mein Lied!

      Wechsel

      O Liebe, falsche Trügerin,

      Mit Lust und Kosen Kriegerin,

      In Demut stolze Siegerin,

      Wie hast du mich betrogen!

      Aus kühler Abgeschiedenheit,

      Aus einsamer Zufriedenheit,

      Aus aller Glut Vermiedenheit

      Aufs neu herausgelogen!

      Die dunkeln Locken mied ich schon,

      Von bleichen Wangen schied ich schon,

      Mit dem Verlangen stritt ich schon

      Nach braunem Augensterne;

      Ich von den regen Blicken süß

      Nicht ferner mich berücken ließ,

      Ich andern Sieg sie pflücken hieß,

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