Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 46

Название: Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740971366

isbn:

СКАЧАТЬ

      »Ich lasse mich nicht wie eine Sklavin behandeln«, erklärte Jane empört. »Was denkt dieser Mann sich eigentlich? Ausziehen sollte ich mich vor ihm!«

      »Sind Sie’s nicht, Jane?« fragte Perry Walker und lächelte ironisch.

      »Das haben die beiden Frauen dort getan«, redete Jane Wells weiter. Sie nahm das nasse Handtuch hoch und bedeckte sich oberflächlich damit. »Ich glaube, ich bleibe bei meinem alten Job in Panrose, Mr. Walker. Der Ton gefällt mir nicht.«

      »Nur nichts überstürzen«, meinte Perry Walker, »kommen Sie, Jane, nehmen wir einen Drink. Sie werden sich gleich wieder beruhigt haben. Spellman ist halt ein wenig, na, sagen wir, eigenwillig.«

      »Das bin ich auch. Man darf mich zu nichts zwingen wollen, sonst werde ich störrisch wie ein Esel.«

      »Ein hübscher Esel«, sagte er und lächelte gewinnend. Selbst seine Augen beteiligten sich diesmal an diesem Lächeln. Sie schmunzelte, nickte und ging dann zusammen mit ihm hinüber zum Schwimmbecken. Sie bewegte sich mit selbstverständlicher Natürlichkeit und zeigte keine Prüderie. Am Schwimmbecken angekommen, wickelte sie sich in das große Badelaken, das auf einem der Plastikhocker lag.

      Perry Walker mixte inzwischen zwei Drinks und reichte ihr ein Glas.

      »Auf gute Zusammenarbeit«, sagte er freundlich.

      »Wer ist hier eigentlich der Chef?« wollte sie wissen.

      »Wenn Sie Sorgen haben sollten, wenden Sie sich an mich.«

      »Werde ich mit diesem Spellman zu tun haben?«

      »Hin und wieder, Jane. Sie werden sehen, daß er harmlos ist, vielleicht ein wenig lüstern, aber mehr auch nicht.«

      »Dann auf gute Zusammenarbeit, Mr. Walker!«

      »Sagen Sie Perry zu mir, Jane, ja?«

      »Gern, Perry. Da kommt übrigens Spellman. Er scheint ziemlich verärgert zu sein.«

      Perry Walker stand auf und ging dem Rosigen entgegen. Sie tuschelten einen Moment miteinander, worauf der Pensionär sich zurückzog und zum Landhaus hinüberschlenderte. Er hatte wohl erfahren, daß er im Moment nicht gebraucht wurde.

      »Er hat Ihnen erzählt, um was es geht, nicht wahr?« Perry Walker war zu Jane zurückgekommen.

      »Ich bin informiert«, antwortete sie und nickte. »Wir schmuggeln Bohrkerne an Land, nicht wahr?«

      »Das ist es«, sagte er und nickte. »Man kann sich damit eine goldene Nase verdienen.«

      »Und wann wird es losgehen?« erkundigte sich Jane Wells.

      »In der kommenden Nacht«, lautete Perry Walkers Antwort. »Wir werden wieder eine Ladung Bohrkerne an Land bringen müssen.«

      »Hören Sie, Perry, ich habe da eine Frage«, schickte sie voraus. »Warum brauchen Sie ausgerechnet Frauen, um die Bohrkerne an Land schaffen zu lassen? Könnten Männer das nicht viel besser besorgen?«

      »Grundsätzlich schon, Jane, aber in diesem Fall müssen es sogar Frauen sein. Seejungfrauen kommen bei bestimmten Leuten besser an.«

      Während Walker noch redete, sah er an Jane vorbei zum Landhaus hinüber. Sein Gesicht nahm den Ausdruck grenzenloser Verblüffung an.

      Jane Wells wandte sich nun ebenfalls um. Sie wollte schließlich sehen, worüber Perry Walker sich so wunderte.

      Nun, sie sah eine ältere Dame in einem Chanel-Kostüm und einen männlichen Begleiter, der eindeutig ein Butler zu sein schien. Diese beiden Personen schritten über den Rasen auf das Schwimmbecken zu, wobei die ältere Dame sehr unternehmungslustig einen Pompadour schwenkte.

      *

      »Sie hatten Ihren Spaß, junger Mann«, sagte Agatha Simpson zu Walker, doch sie schaute Jane Wells streng an und rümpfte sichtlich die Nase. »Ich denke, wir sollten uns jetzt endlich wie zivilisierte Menschen benehmen. Warum ziehen Sie sich nichts über, Kindchen? Dieses Badelaken wird auf die Dauer kaum reichen.«

      »Wenn Sie uns vielleicht einen Augenblick allein lassen würden, Jane?« bat Walker die Tizianrote. Der gutaussehende Mann war eindeutig verlegen. Jane Wells nickte, wickelte sich noch ein wenig fester in das Laken und schlenderte dann aufreizend lässig hinüber zur Umkleidehütte am Ende des Schwimmbeckens.

      Butler Parker rückte einen Plastikhocker für Mylady zurecht. Sie nahm vorsichtig darauf Platz. Walker hatte sich eine Zigarette angezündet und kaschierte damit die Überraschung, die ihn noch immer beherrschte. Daß seine beiden Gefangenen wie selbstverständlich erschienen waren, bekam er nicht in seinen Kopf.

      »Nun fassen Sie sich endlich, junger Mann«, meinte Lady Simpson grimmig, »noch tue ich Ihnen ja nichts, oder?«

      »Wieso haben Sie es geschafft, hierher …« Walker stotterte ein wenig herum.

      »Sind das wirklich Ihre einzigen Sorgen?« unterbrach Mylady ihn gereizt. »Wollen Sie nicht endlich zur Sache kommen, junger Mann? Ich habe meine Zeit schließlich nicht gestohlen.«

      »Sie drücken ganz schön auf die Tube«, erwiderte Walker verärgert und kam zur Sache. »Sie wissen doch hoffentlich, daß ich Sie jederzeit hochnehmen lassen kann, oder?«

      »Schnickschnack«, meinte Lady Simpson wegwerfend. »Finden Sie sich damit ab, daß Sie eine Niederlage erlitten haben!«

      »Bringen Sie mich nicht auf die Palme«, ärgerte Walker sich noch mehr. »Drehen Sie sich mal um! Wir sind nicht allein.«

      »Meinen Sie etwa Ihre beiden Preisboxer?« fragte die ältere Dame und lachte ironisch. »So etwas ist doch nur ein Kinderschreck, junger Mann.«

      »Darf ich Sie höflichst darauf aufmerksam machen, daß Sie eine Art Faustpfand darstellen?« Parker hatte sich jetzt eingeschaltet und zeigte Walker einen völlig harmlos aussehenden Kugelschreiber.

      »Was soll das?« fragte der junge Mann.

      »Eine äußerst wirksame Kleinstwaffe«, erläuterte der Butler in seiner höflichen Art. »Wenn Sie darauf bestehen, werde ich sie Ihnen gern mal demonstrieren.«

      »Mich können Sie nicht bluffen. Geben Sie auf, und ich werde den kleinen Zwischenfall vergessen!«

      »Ich erlaube mir, Ihnen einen Gegenvorschlag zu unterbreiten«, sagte Butler Parker. »Richten Sie Ihr Augenmerk auf die Luftmatratze dort im Wasser!«

      Perry Walker kam dieser Aufforderung unwillkürlich nach und sah zu der im Wasser treibenden Luftmatratze hinüber. So entging ihm, daß Parker die beiden Hälften des Patentkugelschreibers gegeneinander verdrehte. Bruchteile von Sekunden später war die an sich schwache Detonation eines Schusses zu hören.

      Die Luftmatratze wurde wie von einer unsichtbaren Faust ins Wasser gedrückt und existierte nicht mehr. Eine Ladung Feinstschrot hatte sie zerfetzt.

      Perry Walker schluckte leicht, als er sich Parker und Lady Simpson wieder zuwandte. Seine gesunde braune Gesichtsfarbe war ein wenig grau geworden.

      »Von diesen Kugelschreibern besitze ich noch einige zusätzliche СКАЧАТЬ