Название: Die Riesen kommen
Автор: Herbert George Wells
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783961184156
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»Aber er wird wachsen,« sagte Mr. Bensington.
»Er wächst. Anderthalb Pfund, letzte Woche. Sie sollten Winkles hören. Es ist die Behandlung, sagte er.«
»Himmel! Das sagt Skinner auch!«
Redwood sah das Kücken von neuem an. »Die Schwierigkeit ist, die Sache aufrecht zu erhalten,« sagte er. »Sie lassen mich nicht allein in die Kinderstube, weil ich einmal versucht habe, eine Wachstumskurve von Georgina Phyllis zu bekommen. – Sie wissen ja – und wie ich ihm eine zweite Dosis geben soll –«
»Müssen Sie?«
»Er hat zwei Tage lang geschrien – kann jedenfalls mit seiner gewöhnlichen Nahrung nicht mehr auskommen. Er braucht jetzt mehr.«
»Sagen Sie's Winkles.«
»Zum Henker mit Winkles!« sagte Redwood.
»Sie können sich an Winkles machen und ihm Pulver fürs Kind geben – –.«
»Das werde ich schon noch tun müssen,« sagte Redwood und stützte das Kinn auf die Faust und starrte ins Feuer.
Bensington stand eine Weile da und streichelte die Federn auf der Brust des Riesenkückens. »Das werden kolossale Vögel,« sagte er.
»Das werden sie,« sagte Redwood, die Augen noch immer auf die Glut gerichtet.
»So groß wie Pferde,« sagte Bensington.
»Größer,« sagte Redwood. »Das ist es gerade!«
Bensington wandte sich von dem Probekücken ab. »Redwood,« sagte er, »diese Vögel werden Sensation erregen.«
Redwood nickte mit dem Kopfe gegen das Feuer.
»Und bei Gott!« sagte Bensington, indem er sich plötzlich mit einem Blitz in der Brille umdrehte, »Ihr kleiner Junge auch.«
»Daran denke ich gerade,« sagte Redwood.
Er lehnte sich zurück, seufzte, warf seine halb aufgerauchte Zigarette ins Feuer und schob die Hände tief in die Hosentaschen. »Daran denk ich gerade. Diese Herakleophorbia wird im Gebrauch ein wunderliches Zeug werden. Wie das Kücken gewachsen sein muß – –!«
»Ein kleiner Junge, der so wächst,« sagte Mr. Bensington langsam und starrte bei diesen Worten das Kücken an.
»Ich sage nur!« sagte Bensington. » Groß wird er.«
»Ich werde ihm immer kleinere Dosen geben,« sagte Redwood. »Oder auf jeden Fall wird Winkles es tun.«
»Es ist beinahe ein zu gewagtes Experiment.«
»Sehr gewagt.«
»Und doch, wissen Sie, ich muß gestehen. – Irgendein Baby wird es früher oder später versuchen müssen.«
»O, wir werden es an irgendeinem Baby versuchen – sicher!«
»Gewiß,« sagte Bensington und kam und trat auf den Kaminteppich und nahm die Brille ab, um sie zu putzen.
»Ehe ich diese Kücken gesehen hatte, Redwood, glaube ich, hatte ich noch nicht einmal angefangen – das geringste von den Möglichkeiten dessen, was wir machen, einzusehen. Es fängt erst an, mir aufzudämmern ... die möglichen Folgen ...«
Und noch immer war Mr. Bensington, wie man sich denken kann, weit davon entfernt, sich vorzustellen, welche Mine diese kleine Lunte sprengen würde.
IV
Das war Anfang Juni. Einige Wochen lang hielt ein ernster, imaginärer Katarrh Bensington ab, die Experimentalfarm zu besuchen, und einen notwendig gewordenen, flüchtigen Besuch machte Redwood. Als er zurückkehrte, war er ein Vater, der noch besorgter aussah, als er ging. Im ganzen folgten sich sieben Wochen eines stetigen, ununterbrochenen Wachstums ...
Und dann begannen die Wespen ihre Karriere.
Es war Ende Juni und fast eine Woche, ehe die Hennen in Hickleybrow ausbrachen, als die erste der großen Wespen getötet wurde. Der Bericht darüber erschien in mehreren Zeitungen, aber ich weiß nicht, ob die Nachricht Mr. Bensington erreichte, viel weniger, ob er sie mit der allgemeinen Nachlässigkeit in Verbindung brachte, die auf der Experimentalfarm vorherrschte.
Jetzt kann kaum noch ein Zweifel darüber herrschen, daß, während Mr. Skinner Mr. Bensingtons Kücken mit Herakleophorbia IV behandelte, eine Anzahl Wespen ebenso fleißig – vielleicht fleißiger – der frühen Sommerbrut in den Sandbänken jenseits der benachbarten Fichtenwälder Vorräte der gleichen Pasta zutrug. Und es ist völlig unbestreitbar, daß diese Frühbrut der Substanz ebensoviel Wachstum und Nutzen entnahm, wie Mr. Bensingtons Hennen. Es liegt in der Natur der Wespen, daß sie die tatkräftige Reife vor dem Hausgeflügel erreichen – ja, von all den Geschöpfen, die – durch die großmütige Nachlässigkeit der Skinners – an den Wohltaten teilnahmen, mit denen Mr. Bensington seine Hennen überhäufte, waren die Wespen die ersten, die in der Welt irgendwelche Rolle spielten.
Ein Wildhüter namens Godfrey auf dem Gut Oberstleutnant Rupert Hicks bei Maidstone begegnete dem ersten dieser Ungeheuer, von dem die Geschichte berichtet, und hatte das Glück, es zu töten. Er watete knietief in einem Farrenstrich über einen offenen Platz in den Buchenwäldern, die Oberstleutnant Hicks Park variieren, und er trug seine Flinte – zu seinem Glück eine doppelläufige Flinte – über der Schulter, als er das Tier zuerst erblickte. Es flog, sagt er, vor dem Licht herab, so daß er es nicht eher deutlich sehen konnte, und im Nahen gab es ein Fauchen von sich, »wie ein Automobil«. Er gibt zu, daß er Angst bekam. Es war offenbar so groß oder noch größer als eine Scheuneneule, und seinem geübten Auge muß sein Flug und besonders das nebelhafte Schwirren seiner Flügel unheimlich vogelhaft erschienen sein. Ich denke mir, der Instinkt der Selbstverteidigung mischte sich mit der langen Gewohnheit, als er, wie er sagt, »grad drauflos paffte«.
Die Sonderbarkeit des Erlebnisses beeinflußte offenbar sein sicheres Zielen; auf jeden Fall ging sein Schuß zum großen Teil fehl, und das Vieh sank nur einen Moment mit einem zornigen »Sssss«, das sofort die Wespe verriet, und dann erhob es sich wieder, und all seine Streifen glänzten im Licht. Er sagt, es wandte sich gegen ihn. Auf jeden Fall feuerte er seinen zweiten Lauf auf weniger als zwanzig Meter, warf seine Flinte hin, lief ein paar Schritt und bückte sich, um ihm auszuweichen.
Es flog seiner Überzeugung nach innerhalb eines Meters an ihm vorbei, schlug auf den Boden, erhob sich wieder, stürzte vielleicht dreißig Meter weit entfernt von neuem und überschlug sich mit zappelndem Leib, während sein Stachel im letzten Todeskampf herausstach und zurückfuhr. Er schoß nochmals seine beiden Läufe darauf ab, ehe er sich zu nähern wagte.
Als er das Vieh maß, fand er, daß es quer über die offenen Flügel siebenundzwanzig und einen halben Zoll hatte, und der Stachel war drei Zoll lang. Der Unterleib war glatt vom Rumpf abgeschossen, aber er schätzte die Länge des Geschöpfes vom Kopf bis zum Stachel auf achtzehn Zoll – was ziemlich СКАЧАТЬ