Die Riesen kommen. Herbert George Wells
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Название: Die Riesen kommen

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961184156

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СКАЧАТЬ geworfen hatte, und flatterte wild über Mrs. Glues Haus und so auf das Feld des Doktors, während der Rest dieser gargantuanischen Vögel die Henne, die das Kind trug, über den Pfarrasen hin verfolgte.

      »Gütiger Himmel!« rief der Pfarrer, oder auch (wie manche sagen) etwas viel Männlicheres, und indem er seinen Krockethammer schwang und schrie, lief er der Jagd voran.

      »Halt, du Vieh!« rief der Pfarrer, als wären Riesenhühner etwas ganz Gewöhnliches im Leben.

      Und als er dann sah, daß er sie unmöglich würde abfangen können, schleuderte er mit aller Macht und Kraft seinen Hammer, und hin flog er in anmutiger Kurve, und um einen Fuß an Master Skelmersdales Kopf vorbei und durch die Glashaube des Gewächshauses. Krach! Das neue Gewächshaus! Der Frau Pfarrerin schönes, neues Gewächshaus!

      Das erschreckte die Henne. Es hätte jeden erschreckt. Sie ließ ihr Opfer in einen Lorbeerbusch fallen (aus dem es alsbald herausgezogen wurde, zersaust, aber, abgesehen von seinen weniger zarten Kleidern, unverletzt), sprang mit einem Flügelschlag auf das Dach von Mr. Fulchers Ställen, trat durch eine schwache Stelle der Ziegel und kam sozusagen aus der Unendlichkeit in die beschauliche Ruhe des gelähmten Mr. Bumps herabgestürzt – der, wie jetzt über jeden Zweifel bewiesen ist, dieses eine Mal in seinem Leben ohne jede Hilfe durch seinen ganzen Garten und ins Haus kam, wo er sofort wieder in christliche Resignation und hilflose Abhängigkeit von seiner Frau verfiel ...

      Die anderen Hennen wurden von den anderen Krocketspielern zurückgetrieben und liefen durch des Pfarrers Küchengarten auf des Doktors Feld, zu welchem Rendezvous schließlich auch die fünfte kam, die nach einem erfolglosen Versuch, auf den Gurkenrahmen auf Mr. Witherspoons Hof zu gehen, trostlos gluckste.

      Es scheint, sie standen eine Zeitlang nach Hennenart umher, scharrten ein wenig und gackerten nachdenklich, und dann pickte eine nach einem Bienenkorb des Doktors und darüber weg, und darauf setzten sie tölpisch, ruckweise, federig quer über die Felder auf Urshot zu, und die Straße von Hickleybrow sah sie nicht mehr. In der Nähe von Urshot trafen sie wirklich auf angemessenes Futter in Gestalt eines Rübenfeldes und pickten eine Zeitlang mit Gusto, bis sie ihr Ruf einholte.

      Die unmittelbare Hauptreaktion dieses erstaunlichen Einbruchs von Riesenvögeln in den Bereich des menschlichen Geistes war eine außerordentliche Leidenschaft zu schreien und zu rennen und Gegenstände zu werfen, und in ganz kurzer Zeit war fast die ganze mobile Mannschaft von Hickleybrow, und sogar mehrere Damen, mit einer wunderbaren Sammlung von Schlag- und Wurfinstrumenten in der Hand auf den Beinen. Sie trieben sie nach Urshot hinein, wo ein Landfest im Gange war, und Urshot nahm sie als den Haupttrumpf eines glücklichen Tages auf. Man begann bei Findon Beeches auf sie zu schießen, aber zunächst nur mit einer Krähenflinte. Natürlich konnten Vögel von der Größe unbegrenzte Mengen kleinen Schrotes ohne Unbehagen vertragen. Sie zerstreuten sich irgendwo in der Nähe von Sevenoaks, und bei Tonbridge floh einer von ihnen in äußerster Aufregung etwas vor und parallel mit dem Nachmittags-Dampferexpreßzug einher – zur großen Verwunderung aller, die sich darin befanden.

      Und gegen halb sechs wurden zwei von ihnen auf sehr geschickte Weise von einem Zirkusbesitzer in Tunbridge Wells gefangen. Er lockte sie in einen Käfig, der durch das Ableben eines verwitweten Dromedars leer geworden war, indem er Kuchen und Brot hinstreute.

      VIII

      Als der unglückliche Mr. Skinner an diesem Abend zu Urshot aus dem Zuge der South-Eastern-Railway stieg, war es beinahe Dämmerung. Der Zug hatte Verspätung, aber keine ungehörige Verspätung – und Mr. Skinner machte gegen den Stationsvorsteher eine Bemerkung darüber. Vielleicht sah er etwas im Auge des Stationsvorstehers lauern. Nach dem kürzesten Zögern und mit einer vertraulichen Handbewegung neben seinem Munde fragte er, ob heute »irgendwas« passiert sei.

      »Wie meinen Sie?« sagte der Stationsvorsteher, ein Mann mit harter, emphatischer Stimme.

      »De Wespen hier und de Viecher.«

      »Wir hab'n nich viel Zeit gehab, an Wespen ze denken,« sagte der Stationsvorsteher liebenswürdig. »Wir hab'n ze viel mit Ihre verdammten Hennen ze tun gehab,« und er eröffnete Mr. Skinner die Neuigkeit von den Hühnern, wie man einem politischen Gegner die Fenster einschlägt.

      »Sie hab'n nichß von Mrs. Skinner gehört?« fragte Skinner mitten unter dem Geschoßschauer von Auskunft und Anmerkung.

      »Keine Angst!« sagte der Stationsvorsteher – als wisse er etwas.

      »Dadrüber muß ich Erkunnigungen einßiehen,« sagte Mr. Skinner, indem er sich aus dem Bereich von des Stationsvorstehers zwingenden Verallgemeinerungen über die Verantwortlichkeit fortschob, die an der Überernährung von Hennen hinge ...

      Als er durch Urshot ging, wurde Mr. Skinner von einem Kalkbrenner aus den Gruben drüben bei Hankey angerufen und gefragt, ob er nach seinen Hennen suche.

      »Sie haben nichß von Mrs. Skinner gehört?« fragte er.

      Der Kalkbrenner – besten genaue Phrasen uns nicht interessieren – gab seinem höheren Interesse an Hennen Ausdruck ...

      Es war schon dunkel – wenigstens so dunkel wie eine klare Juninacht in England sein kann – als Skinner – oder wenigstens sein Kopf in die Schenke zu den Lustigen Fuhrknechten kam und sagte: »Hallo! Sie hab'n woll nichß von die Geschichte mit meine Hennen gehör, was?«

      »O, nich!« sagte Mr. Fulcher. »Na, 'n Teil von die Geschichte is mir in 'n Stalldach eingebrochen, und 'n anneres Kapitel hat 'n Loch in Missis Pasters Mistbeet – bitt' um Verzeihung – Gewächshaus geschlagen.«

      Skinner trat ein. »Ich hätt' gern 'n bißchen was Stärkendes,« sagte er, »heißen Gin mit Wasser,« und alles begann ihm von den Hühnern zu erzählen.

      »Du meine Güte!« sagte Skinner.

      »Sie hab'n nichß von Mrs. Skinner gehör, was?« fragte er in einer Pause.

      »Das hab'n wir nich!« sagte Mr. Witherspoon. »Wir hab'n nich an sie gedach. Wir hab'n an keinen von Ihnen gedach.«

      »Sin Sie heute nich ze Haus gewes'n,« fragte Fulcher über einem Krug.

      »Wenn einer von diese verdammtigen Vögel se gepick hat,« begann Mr. Witherspoon und überließ ihrer Phantasie das volle Grauen ohne Hilfe ...

      Es deuchte die Versammlung zur Zeit, es werde ein interessanter Schluß eines ereignisreichen Tages sein, wenn man mit Skinner ginge und nachsähe, ob Mrs. Skinner etwas passiert sei. Man weiß nie, was man für Glück haben kann, wenn Unglücksfälle im Schwange sind. Aber Skinner, der am Schenktisch stand und seinen heißen Gin mit Wasser trank, während sein eines Auge über die Dinge hinter dem Schenktisch schweifte und das andere aufs Absolute fixiert war, verfehlte den psychologischen Moment.

      »Es schein, mit die großen Wespen hat es heute nirgenß was gegeben?« fragte er mit ausgesuchter Uninteressiertheit.

      »Zu viel mit Ihre Hennen ze tun gehab,« sagte Fulcher.

      »Ich glaub, jetz sin se auf jeden Fall nach Haus gegangen,« sagte Skinner.

      »Was – die Hennen?«

      »Ich dachte eigentlich mehr an die Wespen,« sagte Skinner.

      Und dann fragte er mit einer Miene der Vorsicht, die in einem wochenalten Baby Argwohn СКАЧАТЬ