Frozen Hearts: Arctic Heat. Annabeth Albert
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Название: Frozen Hearts: Arctic Heat

Автор: Annabeth Albert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Frozen Hearts

isbn: 9783958238374

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СКАЧАТЬ ich nicht so ungeschickt. Ich heiße Owen. Owen Han.« Nachdem er sorgfältig seinen Kram geordnet hatte, streckte er die Hand aus. »Ich bin neu hier.«

      »Dachte ich mir.« Die Hand, mit der der Ranger Owens ergriff, war so warm und fest, wie Owen gehofft hatte. Und das winzige Lächeln, das an seinem Mundwinkel zupfte, war so liebenswert, dass es ihn beinahe schwindeln ließ. »Und ich bin Quill Ramsey. Nicht neu.«

      »Dachte ich mir.« Owen versuchte ein weiteres Lächeln, das hoffentlich nicht zu kokett war, aber doch ein weiteres Gespräch anregte. »Netter Name. Bin nicht sicher, ob ich den schon mal gehört habe.«

      »Meine Mutter ist exzentrisch.« Die Art, wie Quill exzentrisch sagte, deutete darauf hin, dass seine Beziehung zu seiner Mutter angespannt war. »Anscheinend hat sie all ihre Lieblingsnamen in einem Buch eingekreist und dann den Zufall entscheiden lassen.«

      »Eigentlich ist das irgendwie cool. Ich bin nach dem Lehrer benannt, der meine Eltern in der Highschool für ein Unterrichtsprojekt in eine Gruppe gesteckt hat. Mütter, oder?«

      »Ja.« Quills Ton lud nicht gerade zu weiterer Konversation ein, aber wenn Owen eins war, dann freundlich. Und beharrlich. Seine Schwester, die Therapeutin, nannte es aggressiv extrovertiert und hatte damit nicht unrecht.

      »Also, hilfst du bei den Präsentationen oder bist du hier, um dein Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen?«

      »Beides.« Quill verzog den Mund zu einem Ausdruck, der einer Grimasse ähnelte. Owen mochte seine Stimme – leise und tief, mit einem für den Westen typischen Beiklang, aber nicht näselnd. Seine Sprechweise, als würde ihn jedes Wort strapazieren, gab Owen das Gefühl, als hätte er sich ein Geschenk verdient, als Quill fortfuhr: »Hab nicht bemerkt, dass meine Reanimationskenntnisse eingerostet sind. Wir hatten einen Wechsel des Hilfspersonals in unserer Außendienststelle, aber ich hätte es trotzdem wissen sollen. Und ja, da ich sowieso hier bin, hat Hattie mich dazu überredet, die Diskussion über das Lawinenrisiko zu leiten.« Er deutete auf die Frau, die vorne im Raum stand, bevor sein Blick wieder über Owen wanderte. »Nicht, dass ihr alle diesen Vortrag brauchen werdet. Machst du hier in der Zentrale dein Praktikum? Ich hab gehört, sie holen sich ein paar Leute mit Finanz- und Wirtschaftshintergrund dazu.«

      Owen musste sich ein Stöhnen verbeißen. Er hätte sich wirklich für ein Outdoor-Outfit entscheiden sollten anstatt für Muss einen guten ersten Eindruck hinterlassen als Motto. Er wusste sehr gut, dass er jung aussah, aber er hatte es gründlich satt, für einen Twink im Studentenalter gehalten zu werden statt für einen Erwachsenen, der mit beiden Beinen im Berufsleben stand. Und er hatte früher zwar im Finanzsektor gearbeitet, aber von diesem Leben hatte er sich verabschiedet. »Ich mache kein Wirtschaftspraktikum. Ich bin sechsunddreißig und für diesen Winter im Chugach State Park eingeteilt.«

      »Ach ja?« Quill blinzelte und Owen gefiel es irgendwie zu wissen, dass er ihn überrascht hatte. Gut. Vielleicht konnte er ihn auch in anderen Dingen überraschen.

      Der Ranger öffnete den Mund, als wollte er mehr sagen, aber Hattie klatschte erneut in die Hände und zog ihre Aufmerksamkeit zum Podium. Während sie ihre Willkommensrede begann, die von fröhlichen PowerPoint-Folien begleitet war, warf Owen unwillkürlich einen weiteren Blick auf Quill. Seine vorschnellen Annahmen waren vielleicht ärgerlich, aber er war genauso, wie Owen sich einen Ranger in Alaska immer vorgestellt hatte. Er musste unbedingt sofort herausfinden, wo er eingesetzt war, denn Owen würde liebend gerne mit diesem Bizeps und diesen intensiven Augen eingeschneit werden. Das wäre wahrhaftig ein Traumwinter.

      ***

      Gott sei Dank würde der allzu redselige Neuling nicht in Quills Zuständigkeit fallen. Ein anderer würde ihn bis zum Frühling am Leben halten müssen, denn dieser Kerl schrie geradezu leichte Beute. Es war nicht nur seine Kleiderwahl, die besser in die Buchhaltung passte – seine sorgfältig gestylten, dunklen Haare und die Hipsterbrille verrieten, dass er anspruchsvoll und süchtig nach Aufmerksamkeit war, was sich nie gut mit der harten, oft mörderischen Arbeit in winterlichen Nationalparks vertrug. Wenigstens hatte er den richtigen Körperbau, um möglicherweise mithalten zu können: überraschend muskulöse Arme und Schultern sowie einen schlanken Oberkörper. Tatsächlich war es seine Figur gewesen, die Quill als Erstes aufgefallen war, seine unheimliche Ähnlichkeit mit einem gewissen Schwimmer, einem Landeschampion im Schmetterlingsstil, dessen Karriere Quill vor einer Million Leben leidenschaftlich verfolgt hatte.

      Aber das war damals gewesen, hier und jetzt durfte Quill sich nicht ablenken lassen. Er war hier, um Hattie einen Gefallen zu tun, nicht, um sich mit frischen Augenweiden aufzuhalten. Und ebenso wie der Körperbau des Kerls eine Erinnerung ausgelöst hatte, so hatten seine Stimme und Freundlichkeit eine andere losgetreten und Quill ein wenig zu sehr an JP erinnert, der eine ähnliche Art hatte, mit allen möglichen Leuten zu plaudern, die Quill nie ganz verstanden hatte. Er hatte nie begriffen, warum manche Leute es genossen, angenehme Stille mit sinnlosen Fragen zu füllen. Er selbst konnte zwanzig Jahre lang mit Kollegen zusammenarbeiten, ohne den Drang nach einem tiefsinnigen Gespräch oder persönlichen Details zu verspüren. Er mochte es, mit kompetenten Menschen zu arbeiten, schätzte harte Arbeit und eine positive Grundhaltung, aber vor allem genoss er seine Autonomie, mochte die Tage, die vergingen, ohne dass er Small Talk führen oder soziale Feinheiten begreifen musste, die ihm noch nie leichtgefallen waren. Gott, er hoffte, dass sie ihm für den Winter keine Plaudertasche zuteilten. Das war das Letzte, was er brauchte.

      Was ihm ebenfalls nicht leichtfiel, waren lange Meetings. Gott, er fühlte sich, als wäre er wieder auf dem College und säße eine Vorlesung ab, die er nicht brauchte, während er gegen den Drang ankämpfte, etwas anderes zu finden, das seine Aufmerksamkeit fesseln würde. Die leeren Stellen auf seinem Programm riefen nach ihm, das weiße Papier wollte gefüllt werden, aber er war nicht länger zwanzig und würde sich von seinen Kollegen nicht beim Kritzeln erwischen lassen. Er konnte einige langweilige Einweisungen und die Erläuterungen von Sicherheitshinweisen ertragen, die er sich bereits vor langer Zeit eingeprägt hatte. Also ließ er seinen Stift fest geschlossen und versuchte, seine Aufmerksamkeit nicht zu sehr zu dem Neuling wandern zu lassen, der sich vorgelehnt hatte, völlig auf Hattie konzentriert war und gelegentlich mit einem schnittigen, silbernen Stift eine Notiz in sein kleines, rotes Ledernotizbuch schrieb. Sein guter Geschmack in Sachen Schreibwaren deutete auf ein gewisses Einkommensniveau und finanzielle Sicherheit hin, die Quill bei saisonalen Helfern normalerweise nicht beobachten konnte.

      Owen hatte eine Art, sich beim Schreiben auf die Lippe zu beißen, die Quills Entschlossenheit, null Ablenkung zuzulassen, heftig herausforderte. Der Eifer des Kerls war seltsam anziehend und Quill musste sich damit behelfen, unauffällige Rautenmuster mit seinem Stift zu zeichnen, um nicht zu starren. Er war mehr als erleichtert, als Hattie eine Pause einläutete, nachdem sie und ein Ranger aus Kenai endlich ihre Präsentation über die Vorschriften und Richtlinien des Amtes beendet hatten.

      Quill ging zum Podium nach vorne, denn er war zwar nicht gesellig, aber auch kein so schlechter Freund. »Du machst das toll«, sagte er zu Hattie, während sie auf ihrem Laptop herumklickte und das nächste Thema vorbereitete. »Habt ihr euch gut eingerichtet? Wie geht's Val?«

      »Val geht es gut. Sie kämpft immer noch mit Morgenübelkeit, aber wir liegen im Zeitplan für die Geburt im März. Es ist so neu, wieder ein Haus zu haben. Ich glaube, ich treibe sie mit all meinen Plänen für das Kinderzimmer in den Wahnsinn.«

      »Gut für euch.« Quill versuchte, es auch so zu meinen. Es war nicht Hatties Schuld, dass ihre Immer-mal-wieder-Partnerin sie alle mit einem Antrag und einem ernsten Anfall von Babyfieber überrascht hatte. Jetzt hatte Hattie einen Bürojob, ein Baby war unterwegs und Quill sah einem Winter ohne seine beste Freundin, seine rechte Hand, entgegen. Sie verstand Quill wie nur wenige andere, gab ihm den Raum, den er brauchte, und war gleichzeitig eine positive, hilfreiche Konstante in seinem Leben. Und anstatt einen anderen Ranger als Ersatz für sie auf die Außenstelle СКАЧАТЬ