Dr. Sonntag Box 3 – Arztroman. Peik Volmer
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Название: Dr. Sonntag Box 3 – Arztroman

Автор: Peik Volmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Sonntag Box

isbn: 9783740970581

isbn:

СКАЧАТЬ den Chefarzt. Und er fühlte sich zu 100% zuständig dafür, dass jeder Wunsch, der mit Professor Sonntag oder den zu ihm gehörenden Menschen zu tun hatte, erfüllt wurde und reibungslos funktionierte. Egidius wusste das, und nicht nur deswegen behandelte er den Maître mit großem Respekt und belohnte ihn mit einem aristokratischen Trinkgeld. Nicht, dass es dessen bedurft hätte. Wertschätzung kann man ja bekanntlich nicht kaufen.

      Veronika tanzte mit ihrer Mutter die ersten Takte des Brautwalzers. Dann führte Ayse ihre Tochter auf die Tanzfläche. Beide Bräute tanzten, strahlend vor Glück und von dem fruchtigen Weißwein aus Rheinhessen, in ihr gemeinsames Leben hinein. Die Mütter betrachteten ihre Töchter liebevoll und mit trotzigem Stolz.

      »Ich finde es wunderbar, dass die beiden sich gefunden haben«, freute sich Frau Froschauer. »Und das Beste daran ist, dass wir nicht auf Enkelkinder verzichten müssen, oder, Ayse?«

      Die Angesprochene nickte. »Werden schöne Kinder. Wird aber Zeit! Hatice fast 30!«

      »Meine Damen, machen Sie sich bitte keine Sorgen«, lächelte Egidius nonchalant. »Medizinisch ist das alles kein Problem mehr heutzutage. Außerdem kann ich ihnen die best­mögliche gynäkologisch-geburtshilfliche Versorgung beim Kollegen Antretter garantieren.«

      »Wer Papa von Kind?« Ayse hatte ein paar Sekunden gegrübelt, und mit dieser Frage das Resultat ihrer Überlegung verkündet. »Geht nur mit Mann, oder?«

      »Nach meinen letzten Informationen muss ich Ihnen recht geben, Frau Ayse«, lachte Egidius. »Aber glauben Sie mir: Alle Probleme kann man lösen. Das Einzige, was mir Sorgen bereitet, ist, dass Sie das Kind verwöhnen werden, von vorn bis hinten.«

      »Ist Kind! Muss verwöhnt werden«, belehrte Ayse den Chefarzt. »Oma immer verwöhnen!«

      Egidius dachte an das Verhältnis seiner Mutter zu seinem Sohn.

      »Ich freue mich jetzt schon für ihren Enkel, Frau Ayse. Sie zur Großmutter zu haben, ist bestimmt ein besonderes Glück!«

      »Genau so, wie dich als Mutter zu haben!« Hatice und Vroni hatten ihren Tanz beendet, sich dem Tisch genähert und Egidius’ letzten Satz mitbekommen.

      *

      »Das will ich auch!«

      »Liebe Frau Tauber, bitte bedenken Sie, dass sie doch schon in etwas fortgeschrittenem Alter sind. Ich denke nur daran, dass wir den gynäkologischen Kollegen die Krebsfrüherkennungsuntersuchung erschweren. Außerdem, wenn Sie gestatten … Sie sind doch von Mutter Natur gar nicht so schlecht ausgestattet!«

      »Aber sie sind nicht mehr straff!«

      »Bitte, gnädige Frau, was glauben Sie denn? Dass uns Männern nur diese bedrohlich aufgerichteten, straffen Brüste gefallen? Also, ich persönlich gebe der sanften Sinnlichkeit und Natürlichkeit einer weichen, nicht operierten Brust den Vorzug. Haben Sie denn mit ihrem Gatten darüber gesprochen?«

      »Der weiß gar nicht, dass ich hier bin. Er ist übrigens ein Kollege von Ihnen, ich bitte um Diskretion!«

      »Ach, richtig! Jetzt weiß ich, warum ich Sie kenne. Klinik St. Bernhard, nicht wahr? Aber, liebe gnädige Frau, Diskretion müssen Sie nicht extra einfordern! Das ist ja schon ein Gebot der Schweigepflicht!«

      Nein, Felix Antretter wusste nicht, dass Aglaja sich bei dem freundlichen plastischen Chirurgen am Tegernsee vorgestellt hatte. Eine beidseitige Lidkorrektur, ein Facelift, Fettabsaugung aus Bauchdecke und Oberschenkeln waren bereits besprochen.

      »Wenn Sie darauf bestehen, Frau Tauber, dann machen wir das natürlich. Aber vertrauen Sie mir: Benötigen tun Sie diesen Eingriff sicher nicht! Sie sind eine schöne und attraktive Frau. Ich trenne das gern, weil das eine nicht zwangsläufig die Voraussetzung für das andere ist. Und generell gebe ich Ihnen zu bedenken, dass Ihr Gatte Sie vermutlich genau so liebt, wie Sie sind.

      Bitte, denken Sie noch einmal über alles nach. Und vereinbaren Sie dann erst den Termin!«

      »Nein, Herr Doktor, ich bin mir da ganz sicher. Gut, auf die Implantate verzichte ich. Aber Lider, Gesicht und Fettabsaugung machen wir. Nein, je schneller, desto besser! Am liebsten morgen!«

      »Das besprechen Sie bitte mit meiner Helferin, gnädige Frau! Ich danke Ihnen sehr für Ihr Vertrauen!«

      Aglaja erhielt den Termin eine Woche später. Leider erst. Sie konnte es kaum erwarten. Gewiss, so wie diese Zwanzigjährige, die sich an Richard rangeschmissen hatte, konnte sie natürlich nicht mehr aussehen, trotz aller Schönheitschirurgie. Aber sie würde sich aufmöbeln lassen. Richard würde staunen. Und bedauern, was ihm mit ihr entging! Immerhin – wie lange würde er denn mit dem jungen Ding mithalten können? Die hatte ja schließlich auch ihre Bedürfnisse! Vermutlich würde er schachtelweise Viagra konsumieren müssen, der Arme! Ha!

      Was hatte der Chirurg gesagt? Eine ›schöne und attraktive‹ Frau. Tja, Richard! Das wäre dein Preis gewesen! Eines Tages, wenn dich das Flittchen mit einem Mann betrügt, der dein Enkel sein könnte, wirst du angekrochen kommen, demütig und verzweifelt! Aber dann wird es leider zu spät sein. Weil diese schöne und attraktive Frau hier in festen Händen ist. Pech gehabt, mein Lieber!

      Schmeiße ich dich einfach hinaus, wenn du vor meiner Tür stehst? Nein! Auf keinen Fall. Ich werde dir zuhören. Verständnisvoll. Zugewandt. Voller Mitgefühl. Freundlich werde ich mit dir zusammen dein Schicksal beklagen. Und dann auf die Uhr schauen, und sagen, oh, so spät schon? Felix muss morgen früh raus, und er kann nicht einschlafen, wenn ich nicht neben ihm liege, bitte verzeih! Und wenn ich dich hinausbegleite, werde ich deine Hände nehmen und dich tapfer lächelnd ansehen. Ich bin immer für dich da, wenn du ein offenes Ohr brauchst, werde ich zu dir sagen, während ich innerlich Freudentänze aufführe!

      *

      Dagmar freute sich. Endlich mal ein etwas ruhigerer Vormittag. Und sie hatte nicht ein einziges Mal ›Rommert‹ gesagt. Gott sei Dank. Das war auf die Dauer doch recht kostenintensiv geworden. Schwester Nasifa verfügte mittlerweile über die am besten gefüllte Kaffeekasse der Klinik!

      Dagmar tupfte sich etwas von ihrem teuren ›First‹ hinter die Ohren und prüfte argwöhnisch ihr Spiegelbild. Komisch. Seit sie mit Anton verheiratet war, fand sie sich häufig vor einem Spiegel wieder. Dabei war sie nicht eitel. Aber – die Konkurrenz schlief nicht. Und sie gehörte nicht zu den Frauen, die sich, kaum, dass sie den ›Richtigen‹, was auch immer das bedeuten mochte, gefunden hatten, gehen ließen. Wo hatte sie bloß diese beunruhigende Statistik gelesen, in der es um Gewichtszunahme, Körperpflege, Kleidungsstil ging? Nicht mit ihr. Auf keinen Fall. Anton war ein smarter, attraktiver Mann, dessen Anziehungskraft sich durch seine Zurückhaltung noch steigerte. Und wie das weibliche Personal mit ihm schäkerte, verriet ihr, dass er reichlich Gelegenheit hatte, der einen oder anderen Kollegin näher zu treten, als es ihr, Dagmar Schattenhofer, recht sein konnte.

      Andererseits wollte sie ihn nicht mit Eifersucht aus dem Haus treiben. Eifersucht war etwas Entsetzliches. Anton war ja nicht ihr Besitz. Es war doch viel schöner, zusammen zu sein, weil man sich jeden Tag aufs Neue freiwillig dafür entschied, oder? Anton gab ihr stets das Gefühl, dass sie für ihn der wertvollste Mensch war. Endlich konnte sie zur Ruhe kommen. Das Thema, das sich durch ihr Leben zog – immer wieder verlassen, im Stich gelassen zu werden war endgültig beendet. Sie vertraute ihm. Voll und ganz. Absolut. Nein, wirklich.

      Aber es konnte auch nichts schaden, ein wenig auf sich zu achten, oder? Und die Konkurrenz unauffällig im Auge zu behalten – Männer waren doch ziemlich leicht zu erobern!

      »Frau СКАЧАТЬ