Hör nichts Böses. Kayla Gabriel
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Название: Hör nichts Böses

Автор: Kayla Gabriel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Alpha Wächter

isbn: 9783969441015

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СКАЧАТЬ um Himmels willen“, fauchte Mere Marie. „Gabriel, bring sie irgendwo hin und bringt das Gefährten-Zeug hinter euch. Im Moment seid ihr beide nutzlos für mich. Und was auch immer ihr tut, lass nicht zu, dass sie entführt wird. Wenn Pere Mal sie benutzt, um das Dritte Licht zu finden, dann sitzen wir alle so richtig in der Tinte.“

      Alle anderen erhoben sich, also stand auch Cassie auf. Der Rest der Wächter machte sich recht zügig aus dem Staub und schon bald waren Cassie und Gabriel allein im Raum. Gabriel beobachtete sie einige Momente, dann winkte er sie zu sich.

      „Wie wäre es mit einem Spaziergang?“, schlug er vor und deutete auf die Glastüren, die hinaus in einen gepflegten Garten führten.

      Cassies Mund wurde trocken, als sie die ersten Töne seines ausgefeilten englischen Akzents hörte. Ihre Füße hatten sich bereits bei „Wie wäre“ in seine Richtung bewegt, was mehr als ein wenig peinlich war. Noch schlimmer war jedoch, dass Gabriel buchstäblich mit jedem Schritt, den sie machte, hübscher wurde und plötzlich hämmerte ihr Herz in ihrer Brust.

      Gabriel schien sich leicht zu schütteln, bevor er die Tür öffnete und sie Cassie aufhielt. Sie biss auf ihre Lippe, senkte den Blick zu Boden und erzitterte, als sie an ihm vorbeitrat. Als sich seine Hand hob und federleicht über ihren unteren Rücken strich, stieß Cassie den angehaltenen Atem aus.

      „Was zum Donnerwetter ist das?“, stöhnte sie, weil sie zunehmend frustriert wurde. Sie fühlte sich, als hätte sie keinerlei Kontrolle über die Sehnsüchte ihres Körpers, was nicht akzeptabel war. Sie trat hinaus in die helle New Orleans Sonne und lief einige Schritte weg in dem Versuch, sich zu sammeln.

      „Es kommt auch für mich überraschend“, sagte Gabriel, der Cassie nach draußen folgte, ihr aber ihren Freiraum ließ.

      Cassie sah zu ihm hinüber und verschränkte die Arme.

      „Ich habe nicht geglaubt, dass du darum gebeten hast“, entgegnete sie und schürzte die Lippen. „Wer würde das schon wollen? Es fühlt sich furchtbar an.“

      Gabriels dunkle Brauen hoben sich und irgendeine Emotion hellte seine dunkelblauen Augen kurz auf, aber er antwortete nicht sofort. Nur ein verräterisches Zucken an einem Mundwinkel und die leicht zusammengekniffenen Augen deuteten auf sein Missfallen hin.

      „Niemand sucht sich seinen vom Schicksal bestimmten Gefährten aus“, seufzte Gabriel.

      „Bedeutet vom Schicksal bestimmt, dass man am Ende auch glücklich wird?“, wunderte sich Cassie. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so ist. Was war mit deinen Eltern, waren sie glücklich?“

      Gabriels Gesicht verdüsterte sich mehrere Sekunden, bevor er die Emotion abzuschütteln schien.

      „Ich kannte meine Eltern nicht gerade gut. Meine Schwester und ich waren Waisen.“

      „Ahhh“, sagte Cassie, die spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Das kann nicht leicht gewesen sein. Im Betreuungs-System aufzuwachsen und all das.“

      Gabriels Augenbrauen schossen erneut in die Höhe und dann kräuselte ein Hauch von Humor seine Mundwinkel.

      „Glaub es oder nicht, aber so ein System gab es nicht. Mere Marie hat mich aus dem London der 1850er hierhergebracht. Meine Schwester und ich lebten auf der Straße und wir hatten Glück, dass wir überhaupt überlebt haben.“

      Cassie klappte die Kinnlade runter und es dauerte ganze zehn Sekunden, ehe es ihr gelang, den Mund wieder zu schließen.

      „Du… du bist… was, ein gestaltwandelnder Zauberer, der durch die Zeit reisen kann?“, fragte sie ungläubig.

      Gabriels Lippen zuckten und er feixte offen, dann zuckte er mit den Achseln. Cassie dachte sich, dass kein Mann so gut aussehen sollte, wenn er sich gleichzeitig wie ein Idiot aufführte. Es war unfair, grenzte schon an eine Sünde.

      „Um fair zu sein, ich bin nur einmal durch die Zeit gereist und Mere Marie hat die ganze Arbeit gemacht. Was ist mit dir? Du bist ein Orakel, etwas, von dem ich dachte, es sei mit den Griechen ausgestorben“, merkte er an. „Ich schätze, das macht uns zu einem recht ungewöhnlichen Paar.“

      Cassie stieß erneut geräuschvoll Luft aus und schüttelte den Kopf. Gabriel drehte sich um und lief im Kreis, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

      „Wie kann das nur echt sein? Als Orakel kann ich nicht leugnen, dass das Schicksal existiert, aber… wie kann ich plötzlich einfach zu jemandem gehören? Gestern habe ich noch mir selbst gehört.“ Sie rieb über ihre Arme, weil ihr trotz des sonnigen Wetters kühl war. „Ich schätze… ich dachte nur, ich hätte noch ein wenig Zeit, bis du mich findest.“

      Sie sah, dass Gabriel einen Moment erstarrte, bevor er fragend zu ihr herumwirbelte.

      „Was meinst du damit, bis ich dich finde?“, fragte er.

      „Nun, ich bin ein Orakel. Ich habe Bruchstücke meiner eigenen Zukunft gesehen. In dem Moment, in dem ich dein Gesicht beim Vogelkäfig sah, wusste ich, wer du bist.“

      „Was ist der Vogelkäfig?“, wollte er wissen. „Und wenn du wusstest, dass du einen Gefährten haben würdest, warum bist du dann jetzt so überrascht?“

      „Der Vogelkäfig ist der Ort, an dem uns Pere Mal eingesperrt hat“, erklärte Cassie, da sie beschlossen hatte, die einfachere Frage zu beantworten. Zum Glück ergriff Gabriel sofort die Gelegenheit, Fragen über Pere Mal zu stellen.

      „Wie viele von euch waren dort genau?“

      Cassie schüttelte den Kopf.

      „Ich weiß es nicht. Ich habe fünf oder sechs kennengelernt. Aber als sie uns aus dem Vogelkäfig geholt haben, wirkte es, als wären noch viel mehr da. Sie sperrten uns alle in unseren eigenen Räumlichkeiten ein.“

      „Und du denkst, Pere Mal wollte, dass du das Dritte Licht suchst?“, fragte er.

      „Er hat mich gebeten, nach dem Dritten Licht zu suchen, ja“, sagte Cassie zögernd. „Es ist nur… was weißt du über Orakel?“

      Gabriel blinzelte und rückte näher. Sie hatte jetzt eindeutig seine Neugier geweckt. Obwohl er die Statur eines Kriegers hatte, war ihr zukünftiger Gefährte vielleicht doch eher ein Gelehrter als ein Kämpfer.

      „Nur das, was ich gelesen habe, was nur sehr wenig ist.“

      Cassie nickte und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um es ihm zu erklären.

      „Es gibt zwei Arten von Prophezeiungen: angebotene und angefragte. Angebotene entstehen irgendwie in mir. Ich bitte nicht um sie und ich habe keine Kontrolle darüber, wann sie mir erscheinen. Eine Prophezeiung anzufragen ist jedoch etwas anderes. Ich kann versuchen, spezifische Informationen zu finden, nach dem Ergebnis einer bestimmten Tat zu suchen.“

      „Und Pere Mal hat dich wahrscheinlich für Letzteres eingesetzt, nehme ich mal an.“

      „Ich glaube, er hat für beide Arten Verwendung gehabt, aber ja.“

      „Also warum hat er dich nicht einfach dazu gezwungen, den Namen des Dritten Lichtes zu erfragen?“

      „Es ist sehr schwierig Prophezeiungen zu Dingen zu machen, die СКАЧАТЬ