Hör nichts Böses. Kayla Gabriel
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Название: Hör nichts Böses

Автор: Kayla Gabriel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Alpha Wächter

isbn: 9783969441015

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СКАЧАТЬ Inneren zwang Gabriel dazu, einen Schritt auf sie zuzumachen, dann noch einen. Ehe er sich versah, war er ihr fast so nah, dass er sie berührte. Gabriel verfluchte sich, aber er hatte jetzt jegliche Kontrolle verloren.

      Er legte den Kopf schief, beugte sich zu ihr und atmete den Geruch seiner Gefährtin tief ein. Sie roch nach Vanille und Zimt, eine verlockende Kombination.

      „Bitte“, flüsterte die Frau, die silbernen Augen weit aufgerissen in ihrem herzförmigen Gesicht. „Bitte, tu mir nicht weh.“

      Gabriel entrang seinem Bären die Kontrolle. Er dämpfte seine Wut und trat einen kleinen Schritt nach hinten, um ihr ein wenig Freiraum zu geben, während er sich zurück in seine menschliche Gestalt wandelte.

      In den Augen der Frau blitzte Erkennen auf, ganz kurz Schock und Verstehen, und dann rollten ihre entzückenden Augen nach hinten. Sie brach ohne einen Laut zusammen und Gabriel hatte wirklich Schwierigkeiten sie rechtzeitig aufzufangen, bevor ihr liebreizender Körper auf die Betonstufen der Veranda knallte.

      „Verdammt nochmal, Gabriel.“

      Die Worte wurden in einem unverkennbar schottischen Grollen ausgesprochen, einem, das der Engländer nur allzu gut kannte.

      Gabriel drehte seinen Kopf und entdeckte, dass Rhys und Aeric hinter ihm standen, die Schwerter gezogen, aber gesenkt. Seine Wächterkollegen, einer dunkelhaarig und einer blond, beugten sich über einen Mann, der auf dem Boden zwischen ihnen kniete. Gabriel nahm an, dass es sich dabei um die einzige Wache handelte, die das Pech hatte, den Vorfall unbeschädigt überstanden zu haben. Jetzt würden sie ihn festhalten und über seinen Arbeitgeber befragen. Hinter ihnen war der Vorgarten mit einem Dutzend bewusstloser Wachen und einem ganzen Haufen Koffer übersät.

      „Wo sind die SUVs?“, fragte Gabriel verwirrt.

      „Fort“, antwortete Aeric und wedelte mit einer Hand. „Sie sind weggefahren, sobald sie sahen, dass ein riesiger Grizzly auf sie zukam.“

      „Ah“, sagte Gabriel und verlagerte die Frau in seinen Armen.

      „Hat sie die Verwandlung ausgelöst?“, erkundigte sich Rhys und linste um Gabriel herum, um einen Blick auf die bewusstlose Frau in seinen Armen zu erhaschen.

      Gabriel warf Rhys einen abschätzenden Blick zu und nickte dann.

      „Dann ist es dir also auch passiert“, sinnierte Rhys. Er sah sich nachdenklich im Garten um. „Ich schätze, wir sollten uns besser aus dem Staub machen, bevor die menschlichen Gesetzeshüter hier ankommen, oder?“

      „Ein paar dieser Koffer gehören… ihr“, sagte Gabriel, der merkte, dass er sich mit jedem Moment merkwürdiger fühlte. „Die dort drüben in der Mitte des Gartens, glaube ich.“

      Rhys wölbte eine Braue und seine Lippen zuckten auf eine Weise, die in Gabriel die Mordlust weckte. „Ich schätze, wir sollten den Wagen vorfahren und mitnehmen, was hier rumliegt für den Fall, dass wir die Falschen erwischen. Gefährtinnen sind sehr speziell, weißt du. Wir wollen schließlich nicht, dass ihr gleich auf dem falschen Fuß anfangt.“

      „Hol einfach das verdammte Auto“, murrte Gabriel und hob die Frau in seinen Armen höher. „Es gefällt mir nicht, derartig auf dem Präsentierteller zu sein. Pere Mal könnte uns noch mehr Männer auf den Hals hetzen.“

      „Wohl eher ihr“, grunzte Aeric, der sich bereits entfernte.

      Gabriel trottete Aeric hinterher, denn er war erpicht darauf, ins Herrenhaus zurückzukehren. Er war sich nicht sicher, was der andere Wächter damit gemeint hatte, aber er hatte das Gefühl, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn er es herausfand.

      3

      Cassie öffnete langsam ihre Augen und stellte fest, dass sie auf einem luxuriösen Ledersofa lag und ihre Hände auf ihrem Bauch ruhten. Sie befand sich in einem riesigen, hell erleuchteten Raum. Das reichlich vorhandene Sonnenlicht bedeutete, dass sie länger als eine Handvoll Minuten weggetreten gewesen war. Sie kniff die Augen vor dem Schmerz zusammen, der hinter diesen pochte, und versuchte sich daran zu erinnern, was genau passiert war.

      Ganz plötzlich fiel ihr alles wieder ein. Die Wachen, die sie aus dem Vogelkäfig zerrten. Ein wütend aussehender Bärengestaltwandler war in Erscheinung getreten, auch wenn sie sich nicht ganz sicher war, woher er gekommen war. Sie war vor ihm weggerannt und hatte sich dann darauf verlegt, ihn um ihre Sicherheit anzuflehen. Und siehe da, der Bär hatte sich in ihn verwandelt.

      Den Mann ihrer Träume, denjenigen, den sie wieder und wieder in ihren Visionen gesehen hatte… allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, ihn ausgerechnet heute zu sehen. Und in ihren Träumen war er nicht ganz so… nun, heiß gewesen.

      Obwohl Cassie für eine Frau recht groß war, hatte sie im Vergleich zu ihrem Traummann beinahe wie ein Zwerg gewirkt. Er war buchstäblich groß, dunkel und gut aussehend. Sein dichtes schokoladebraunes Haar war von goldenen Strähnen durchzogen und so lang, dass es bis knapp unterhalb seines Kinns reichte. Ein Tag alte Stoppeln zierten sein Gesicht und betonten seine Attraktivität. Sein Kiefer und Wangenknochen waren hoch und scharfumrissen, seine Augenbrauen dunkel und dicht, seine Augen die dunkelste Schattierung von Mitternachtsblau, die man sich vorstellen konnte. Er hatte die Größe und Statur eines Linebackers gepaart mit dem Gesicht und den wohldefinierten Muskeln eines Armani Unterwäschemodels.

      Sie wusste all das über ihn, weil sie so oft von ihm geträumt hatte. Zu ihrer Schande musste sie gestehen, dass sie mehr getan hatte, als nur von ihm zu träumen. Isoliert und einsam im Vogelkäfig war ihr Retter die einzige wiederkehrende Fantasie gewesen.

      „Sie ist wach. Du bist wach.“ Eine Frau trat in Cassies Sichtfeld und Cassie drehte ihren Kopf, um sie zu betrachten.

      Sie war eine umwerfende Frau Mitte sechzig und gekleidet in einen fließenden weißen Kaftan und eine weiße Kopfbedeckung. Ihre Haut hatte die Farbe von Milchkaffee, die so typisch war für kreolische Nachfahren, und ihr starker New Orleans Akzent bestätigte ihren Hintergrund. Im Moment starrte die Frau mit skeptischer Miene auf Cassie hinab.

      „Ich bin wach“, stimmte Cassie zu und stemmte sich vorsichtig in eine aufrechte Position.

      Vier weitere Personen saßen an einem riesigen Eichentisch auf der anderen Zimmerseite, drei Männer und eine Frau. Die drei Männer hätten sich auf den ersten Blick nicht unähnlicher sein können, aber irgendetwas an ihnen kam ihr vertraut vor. Die Frau war Cassie unbekannt, eine kurvenreiche, hübsche Blondine mit einem belustigten Gesichtsausdruck.

      In dem Augenblick, in dem Cassie ihn sah, ihren „Mystery Man“, entspannte sie sich etwas.

      „Ich rede mit dir“, giftete die Kreolin und fuchtelte mit einer Hand vor Cassies Gesicht herum.

      „Äh…“, sagte Cassie und sah zu ihr hoch. „Okay.“

      „Ich bin Mere Marie“, stellte sich die Frau vor, wobei Ungeduld klar und deutlich in ihrer Stimme mitschwang. „Du befindest dich im Herrenhaus, das von den Alpha Wächtern beschützt wird.“

      Mehrere Dinge fügten sich für Cassie plötzlich zu einem Bild zusammen. Die Tatsache, dass ihr Traummann ein Schwert getragen hatte und dass ihr seine Kameraden so bekannt vorkamen. Das ergab jetzt alles Sinn, da Pere Mals Wachen im Vogelkäfig eine ganze Wand mit Fotos und Informationen zu den Wächtern gehabt hatten, aufgrund derer sie die Wächter sofort erkennen СКАЧАТЬ