ZwölfUhrTermin. Nora Adams
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Название: ZwölfUhrTermin

Автор: Nora Adams

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Termin-Reihe

isbn: 9783947115136

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СКАЧАТЬ da­hin und war­ten, viel­leicht kommt Marc Eden ja wie­der. Dann könn­te ich mich rich­tig mit ihm un­ter­hal­ten.«

      »Hä?« Er muss­te durch­ge­dreht sein. Und sie gleich mit, denn jetzt war es um ih­re Ar­ti­ku­la­tion ge­sche­hen. Was soll­te man zu solch ei­nem Vor­schlag nur sa­gen? Ihr Sohn woll­te sich in ein Café set­zen, Stun­den dort ver­brin­gen, nur um mög­li­cher­wei­se sein Vor­bild an­zu-tref­fen. »Ma­ri­us, ich sags nur ein ein­zi­ges Mal: Geh so­fort in dein Bett!«

      »Al­ter, bleib mal cre­mig. Du gehst ja ab.«

      Jetzt setz­te sich An­ni doch auf. »Du glaubst doch nicht ernst­haft, dass ich mei­ne Zeit mit dir ir­gend­wo in Köln ver­ge­ude, nur weil die­ser Eden sich dort ein­mal ei­nen Kaffee ge­holt hat? Fer­nab da­von, dass das to­tal be­scheu­ert ist, weißt du nicht mal, ob er re­gel­mä­ßig da ist oder doch nur spo­ra­disch. Lass mich da­mit ein­fach in Ru­he, okay? Ich möch­te schla­fen.«

      »Darf ich denn we­nigs­tens nach der Schu­le da­hin? Ich könn­te mei­ne Haus­auf­ga­ben da ma­chen.«

      »Raus!«, for­der­te An­ni schrof­fer, als es ge­plant war und re­gis­trier­te be­ru­higt, dass er die Tür hin­ter sich ge­schlos­sen hat­te. Himmel Herr­gott, wie konn­te man nur in ei­nen der­ar­ti­gen Fan­mo­dus ver­fal­len, das war ja schon fast krank­haft.

      Portfolio

      »Soll ich dir ei­nen bla­sen?« Nan­cy drück­te sich schein­bar un­auf­fäl­lig, aber doch ir­gend­wie auf­rei­zend, an sein Bein und raun­te ihm ins Ohr, be­vor sie die Ge­trän­ke auf dem run­den Tisch ab­stell­te, an dem Marc und sei­ne Kum­pels sa­ßen.

      »Lass mal, ich bin heu­te nicht in Stim­mung«, wie­gel­te er in nor­ma­ler Lauts­tär­ke ab und kas­sier­te vier vor­wurfs­vol­le Bli­cke. Nein, fünf, wenn man Nan­cy mit­zähl­te. »Sor­ry!«, mur­mel­te er und nahm ei­nen kräf­ti­gen Schluck von dem Whis­key, den er so­eben ser­viert be­kom­men hat­te. Sei­ne Jungs wuss­ten, dass sie fick­ten, da muss­te sie nicht so ein Af­fent­hea­ter ab­hal­ten und sich fast das Ge­nick aus­ren­ken, nur um ihm ins Ohr zu flüs­tern, und außer­dem soll­te er das Gan­ze eh be­en­den, da sie ei­ne für ihn wich­ti­ge Gren­ze über­schrit­ten hat­te.

      »Was war das denn? Sonst treibt ihr es doch immer wie die Ramm­ler, egal wann und wo«, brach­te Finn es oh­ne gro­ße Um­schwei­fe auf den Punkt und er­hielt sog­leich ni­cken­de Be­stä­ti­gung von Vin­ce, Tom und Björn, die eben­falls mit am Tisch sa­ßen.

      Marc und Nan­cy trie­ben es tat­säch­lich oft und ja, er muss­te zu­ge­ben, es kam schon mal vor, dass sie es im Per­so­nal­raum mach­ten oder eben in der Kü­che, die so­wie­so nie be­nutzt wur­de. Das Hells Bells, die Stamm­knei­pe der Jungs, bot ih­nen so ei­ni­ge Ecken, in de­nen man un­ge­stört schnell ab­sprit­zen konn­te. Mehr als das war es nicht. Nan­cy hat­te ei­nen Or­gas­mus, Marcs Ei­er waren leer, das Ver­gnü­gen war beid­sei­tig er­folgt, al­so ging je­der wie­der sei­ner We­ge.

      »Dass ich das noch er­le­ben darf«, mur­mel­te Björn.

      »Ach, komm. Selbst ein trieb­ge­steu­er­ter Marc braucht ir­gend­wann mal ei­ne Ver­schnauf­pau­se«, warf Vin­ce ver­tei­di­gend ein, was die Meu­te zum Auf­la­chen und ihm ein Lä­cheln auf die Lip­pen brach­te.

      »Was ist los?«, frag­te Finn, der ihn von sei­nen Jungs am ehe­sten zu durch­schau­en schien. Nicht nur dort, im Hells Bells am Tisch, son­dern in allen Lebens­lagen war er stets der rich­ti­ge An­sprech­part­ner und stand ihm auf ei­ne ganz be­son­de­re Art und Wei­se zur Sei­te. Er schwieg, wenn es an­ge­bracht war und er brach­te ihn zum Re­den, so­fern es nö­tig war. Wie auch immer, er hat­te ein gu­tes Händ­chen für Marc.

      »Ich weiß nicht, wie ich Ale­xan­der aus der Fir­ma ki­cken soll. Er scha­det mir und dem Un­ter­neh­men, was ich fak­tisch na­tür­lich nicht nach­wei­sen kann, da er dies­be­züg­lich wirk­lich mal sei­ne drei Ge­hirn­zel­len an­strengt und die Schnei­se der Ver­wü­stung oh­ne gro­ße Be­wei­se hin­ter­lässt. Heu­te hat er es echt über­trie­ben, das ist nicht mehr trag­bar.«

      »Er war schon immer ein Voll­trot­tel«, be­merk­te Tom ne­ben­bei. »Du hät­test es da­mals oh­ne sei­ne Hil­fe ge­schafft!«

      »Tja, das weiß ich heu­te, nur bringt mich das mei­nem ak­tu­el­len Ziel kei­nen Schritt nä­her.« Ge­dan­ken­ver­lo­ren nahm er ei­nen wei­te­ren Schluck von der gol­de­nen Flüs­sig­keit, die ihm ein an­ge­neh­mes Bren­nen im Hals be­scher­te.

      »Hast du mit dei­nen An­wäl­ten ge­spro­chen?«, woll­te Finn wis­sen, wäh­rend er sei­nen Freund mit ern­ster Mie­ne mus­ter­te.

      »Ber­ger ist im Ur­laub und da ich nichts akut Hand­fes­tes vor­zu­wei­sen ha­be, bleibt er auch dort.«

      »Du kriegst das hin, Al­ter. Es fin­det sich ei­ne Lö­sung«, warf Tom ein.

      »Hof­fen wir es!« Wenn Marc nach außen auch immer der Taf­fe war, kei­ne Schwäche zeig­te und un­nah­bar wirk­te, wie man ihm nach­sag­te, so waren es ge­nau die Men­schen an die­sem Tisch de­nen er un­ein­ge­schränkt ver­trau­te und die sei­ne an­de­re Sei­te kann­ten. Er konn­te nicht zu­gu­cken, wie sein Ba­by, wie er ED lie­be­voll nann­te, den Bach her­un­ter ging und zu ei­ner von vielen Fir­men mu­tier­te. Das wür­de ihn zers­tö­ren.

      »Und was ist mit Nan­cy?«, hin­ter­frag­te Björn, der so­mit alle Auf­merk­sam­keit wie­der auf Marc lenk­te.

      »Was soll mit ihr sein? Ich mag nicht, wenn sie klam­mert. Neu­lich stand sie abends vor mei­ner Tür, das müsst ihr euch mal vor­stel­len. Fi­cken, ja. Be­zie­hung, nein. Das waren die Rah­men­be­din­gun­gen und so ma­chen wir es seit Mo­na­ten. So gut kann sie gar nicht sein, dass ich ihr Ein­tritt in mein Pri­vat­le­ben ge­wäh­re. Außer­dem hab ich der­zeit an­de­re Sa­chen im Kopf.«

      »Gut zu wis­sen«, blaff­te plötz­lich ei­ne grel­le Stim­me hin­ter ihm. Das voll­ge­stell­te Ta­blett wur­de et­was zu schwung­haft auf den Tisch ge­scho­ben, so­dass die Glä­ser leicht über­lie­fen und ei­ne stink­wü­ten­de Be­die­nung da­von­lief.

       Na, su­per, Marc! Gra­tu­la­tion.

      »Heu­te hab ich lei­der kei­nen Nerv, um mich mit so ei­nem Kin­der­gar­ten zu be­fas­sen.« Er warf ei­nen Fünf­zi­ge­uro­schein auf den Tisch, sah ein­mal in die ver­wun­der­ten Augen sei­ner Kum­pels, ver­ließ die Bar und fuhr auf di­rek­tem Weg nach Hau­se.

      Ge­ra­de hat­te er es sich auf der Couch ge­müt­lich ge­macht, die Bei­ne auf dem Tisch ab­ge­stellt und das Bier, wel­ches er sich zu­vor aus dem Kühl­schrank ge­nom­men hat­te, an­ge­setzt, als sein Smart­pho­ne ei­ne What­sApp Nach­richt an­kün­dig­te.

      Finn: Soll ich dir viel­leicht ei­nen bla­sen, Ho­ney?

      Marc: Mas­sierst du mir da­bei die Ei­er?

      Finn: СКАЧАТЬ