Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King. Andreas Suchanek
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СКАЧАТЬ was dagelassen, Moment.« Er verschwand im Haus und kam mit einem kleinen Teller zurück, auf dem Lakritzstangen lagen. »Mit vielen Grüßen. Ich glaube, sie würde dich auch adoptieren, wenn sie könnte.«

      »Was hast du ihr denn erzählt?«, fragte Danielle.

      »Das Gleiche, was wir dem Doc erzählt haben. Wir waren am Crest Point, haben dort mit den anderen gefeiert und sind dann etwas zu mutig geworden.«

      Randy war die Lüge unangenehm, aber die Wahrheit würde ihnen tatsächlich nur Scherereien einbringen. Er griff nach Brötchen und Wurst und begann zu essen. »Hat sie es geglaubt?«

      »Ich denke schon.«

      Danielle nickte. »Meine auch. Leider hat Silverman auch meinen schlechten Umgang erwähnt. Ich habe gesagt, dass ich reiten gehe.«

      In den nächsten Minuten schlugen sie sich die Bäuche voll.

      »Ich habe gestern noch mein Auto geholt und es in die Werkstatt gebracht«, sagte Olivia und nahm einen großen Bissen von einem Brötchen mit Erdbeermarmelade. »Und das zerbrochene Fenster im Tarnowski-Haus habe ich mit einer Plane abgeklebt. Das wird einstweilen halten. Bis der Nachlassverwalter aber mal wieder vorbeischaut, müssen wir das erledigt haben.«

      »Danke«, sagte Mason. »Das kriegen wir schon irgendwie hin. Bleibt nur die Frage, was Thompkins eigentlich wirklich wollte. Wieso will er mich verprügeln, um eine Nachricht zu übermitteln?«

      Auf diese Frage wusste niemand eine Antwort.

      »Aber damit dürfte klar sein, dass er es war, der dir den Stoff untergeschoben hat«, sagte Danielle. »Oder er hat es jemand anderem gegeben, der das erledigt.«

      »Das muss er getan haben«, sagte Randy. »Thompkins käme am Tag nicht in die Schule. Irgendwer hätte ihn gesehen. Nein, er muss jemanden damit beauftragt haben. Das klärt zwar nicht das Warum, aber wenn wir denjenigen finden, kriegen wir es vielleicht raus.«

      Olivia zog ihr Pad hervor und legte es auf den Tisch. »Momentan hängt er wieder im Crest Point ab«, sagte sie. »Aber wenn er heute auf Tour geht, hängen wir uns an ihn dran. Für das, was er gestern getan hat, verdient er eine ordentliche Abreibung. Vorzugsweise durch den Sheriff.«

      Randy sah die Hoffnung, die in Masons Gesicht aufblitzte. Der Freund wollte unter allen Umständen seine Unschuld beweisen. Blieb nur zu hoffen, dass ihnen das auch gelang.

      *

      Drei Stunden klebten sie an Thompkins wie ein zweiter Schatten. Dank des Senders konnten sie stets außer Sichtweite bleiben, verloren aber nie die Spur. Mittlerweile musste Thompkins zu Ohren gekommen sein, dass Randy den Sturz überlebt und nur ein paar Blessuren davongetragen hatte. Mason fragte sich unweigerlich, ob der Mistkerl Randy wirklich hatte töten wollen – und warum. Die Tatsache, dass eigentlich er das Ziel gewesen war, machte es nicht besser.

      »Ein netter kleiner Flitzer«, sagte Olivia gerade.

      Da ihr Auto sich noch in der Reparatur befand, hatte Danielle für Ersatz aus dem Fuhrpark ihres Vaters gesorgt. Da eine Verfolgungsjagd mit der Familienlimousine Aufsehen erregt hätte, hatte stattdessen ein schwarzer Mercedes CLS herhalten müssen.

      Die gepolsterten, mit Luftdruck verstellbaren Sitzkissen, die Kirschholzarmaturen und die Sprachsteuerung machten jedoch recht schnell deutlich, dass auch dieses Auto nichts an Komfort vermissen ließ.

      Obwohl Mason schnelle Autos liebte, ertappte er sich dabei, immer öfter tief in den Sitz zu rutschen. Olivias Fahrstil passte einfach besser in einen Hindernisparcours als die Innenstadt. Vermutlich bereute Danielle es zutiefst, dass sie Olivia hinter das Steuer gelassen hatte.

      »Er fährt Richtung Industriegelände«, sagte Mason.

      Olivia riss den CLS in eine Rechtskurve, grinste breit und gab Gas. Wenigstens eine hatte ihren Spaß. Die Straßen waren glücklicherweise leer.

      Die meisten Familien befanden sich am Strand, die Jugendlichen im Crest Point. Er selbst war damals auch jeden Sonntag dorthin verschwunden und hatte mit den anderen Party gemacht.

      Das Hafenviertel lag verlassen vor ihnen. Mehrere Verladekräne ragten hoch in die Luft empor, Schiffscontainer stapelten sich in gigantische Höhen.

      »Hoffentlich fallen die nicht um«, sagte Danielle, während sie ängstlich nach oben schaute.

      Mason behielt das Display im Auge. »Geradeaus«, dirigierte er Olivia. »Er ist zu den verlassenen Fabrikhallen gefahren. Da, jetzt hält er an.«

      Der Hafen war eine Subkultur für sich. Ein Teil davon war längst für die Tourismus-Industrie erschlossen, die mit jedem Jahr wuchs. Im Sommer kamen die Leute, um über die Promenade zu flanieren und den Strand zu genießen, im Winter boomten die Skipisten und mietbaren Bungalows.

      Der industriell genutzte Teil des Hafens hatte lange Zeit brachgelegen, bis das Fracking begonnen hatte. Das Verfahren war umstritten, und nicht umsonst wurde der Hafen alle paar Wochen von Umweltschützern belagert, die den Abtransport von verladenem Öl und Gas verhindern wollten.

      Randy hatte Mason erklärt, dass Fracking nichts anderes bedeutete, als dass ein Gemisch aus Wasser, Sand und chemischen Zusätzen unter hohem Druck in tief im Erdreich gelegene Gesteinsschichten gepresst wird. Das Gestein würde dadurch aufgebrochen, die darin gebundenen Gas- und Ölvorkommen freigesetzt.

      Ein findiger Geschäftsmann hatte gehandelt und einen Vertrag mit der Stadt geschlossen. Weit vor der Küste von Barrington Cove lag das kleine Angel Island. Lange Jahre war die gesamte Insel durch den Zirkus bekannt gewesen, der dort dauerhaft seine Zelte aufgeschlagen hatte. In den 80er Jahren war es jedoch zu einer Katastrophe gekommen, die für die Schausteller alles verändert hatte. Mit dem Zirkus war es bergab gegangen, bis er schließlich seine Pforten schloss. Heute gab es dort nur noch die Ruinen von alten Fahrgeschäften, Tierkäfigen und Wurfbuden.

      Auf der anderen Seite der Insel hatte besagter Geschäftsmann in den tieferen Gesteinsschichten jedoch gebundenes Öl und Gas entdeckt. Seitdem wurde Fracking eingesetzt, um die Rohstoffe herauszulösen. Über Spezialtanker wurden sie zum Hafen gebracht und in die größeren Städte verschifft, die per Pipeline an das ganze Land angebunden waren.

      Randy hatte sich darüber ziemlich aufgeregt. Vor zwei Wochen hatte er Mason quasi dazu gezwungen, mit ihm ein Transparent zu basteln und sich den Protestlern anzuschließen. Natürlich hatte das nichts gebracht.

      »Dort vorne ist die Lagerhalle«, sagte Randy. Der Freund saß neben Danielle auf dem Rücksitz, lugte aber die ganze Zeit über Masons Schulter auf das Pad. Wie ihm das bei Olivias Fahrstil gelang, war Mason ein Rätsel. »Halt hier besser an, Olivia.«

      »In Ordnung.« Fast schien es ihr leid zu tun, schon stoppen zu müssen.

      Beim Aussteigen umklammerte Danielle ihre Handtasche.

      »Willst du die nicht lieber hier lassen?«, fragte Randy.

      Sie grinste böse. »Vergiss es. Sicher ist sicher. Da drin habe ich alles, was ich brauche.«

      »Jetzt kommt endlich«, sagte Mason. »Am besten teilen wir uns auf.«

      »Alter, du solltest mehr Horrorfilme schauen«, bemerkte Randy. »Willst du, dass ich aus СКАЧАТЬ