Northern Lights - Die Wölfe vom Mystery Creek. Christopher Ross
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СКАЧАТЬ er gehört nicht gerade zu den umgänglichsten Menschen. Wahrscheinlich ist er deshalb so wütend.«

      »Geben Sie ihm ein Beruhigungsmittel, Doc.«

      »Ja, eins für Pferde.«

      Sie fuhren langsam zum Hotel zurück. C. J. blickte sich mehrmals zu den Welpen um, die es sich auf der Wolldecke bequem gemacht hatten und wohl noch nicht so recht fassen konnten, was mit ihnen geschah. »Maya und Duke, hm? Die Namen gefallen mir. Ihr werdet es gut bei uns haben, ganz sicher.«

      »Gibt’s was Neues im Center?«, fragte Carla.

      Er blickte sie erstaunt an. »Du bist doch erst einen Tag weg.«

      »Und vorher war ich bei einer Tagung«, erinnerte sie ihn, »schon vergessen? Die Einzige, mit der ich gesprochen habe, war Amy, die mich wieder mal daran erinnerte, dass ich endlich meine Wette einlöse. Einen Monat lang nur von Grünzeug leben, weil sie den neunzehnten Platz beim Iditarod geschafft hat, das ist bitter. Ich hatte eigentlich gedacht, sie hätte es vergessen.«

      »Amy vergisst nichts. Seitdem sie weiß, wie gern ich Chips zum Football esse, liegt sie mir ständig damit in den Ohren. Zum Glück meint sie es nicht so ernst, wie sie tut. Irgendwann erwische ich sie mit Chicken McNuggets.«

      Carla lachte. »Da kannst du lange warten. Was Neues von Linda?«

      »Sie ist wieder mal verliebt.«

      »Das ist nicht neu.«

      »In Eddy Mandell, den Musher aus North Pole.«

      »Den hatte sie doch schon bei ihrer Buchpremiere auf dem Schirm?« Ihre Kollegin hatte mit »Von Wölfen und Menschen« einen Bestseller gelandet. »Ich dachte, der wäre nur was für zwischendurch gewesen, als Ablenkung.«

      »Als Ablenkung von ihrem Ex?«

      »Als Ablenkung von ihren beiden Ex-Männern.«

      Sie hatten den Parkplatz des Hotels erreicht und blieben noch einen Augenblick sitzen. Die Sonne war verschwunden. Der Wind hatte neue Rauchwolken nach Osten getrieben, und der Himmel zeigte sich im düsteren Grau.

      »Aber mit Eddy scheint es ihr ernst zu sein. Sie will sogar mit ihm auf Tour gehen. Drei Tage mit Zelt und Hundeschlitten. Auf so was stand sie früher nie. Sie benutzt auch nicht mehr so viel Make-up, das sähe natürlicher aus.«

      »Kaum ist man ein paar Tage nicht da …« Carla lachte wieder. »Aber ich würde es ihr gönnen. Dieses Hin und Her mit ihren Ex-Männern war ja nicht zu ertragen. Die beiden Romeos hätte ich keines Blickes mehr gewürdigt.«

      Carla half ihrem Kollegen, die Welpen zum Flugzeug zu tragen und verabschiedete sich von ihm und dem Piloten. »Ich melde mich, sobald ich hier fertig bin«, rief sie dem Mann im Cockpit zu. »Bis bald, Maya und Duke!«

      Sie wartete, bis die Cessna gestartet war, und ging zu Pearl ins Hotel. Die Wirtin stand in der Küche, einen Becher mit Kaffee in der Hand, und wirkte nachdenklich. Sie hob ihren Becher. »Auch einen? Hab ich gerade gekocht.«

      »Nein, danke. Ist irgendwas?«

      »Lucky, mein Sohn … er ist verletzt.« Sie hatte Tränen in den Augen. »Sein Chief hat mich angerufen. Ein brennender Ast hat ihn am Hals getroffen. Sie haben ihn mit dem Hubschrauber ins Central Peninsula Hospital nach Sterling gebracht. Ich hab dort angerufen, aber sie konnte mir noch nichts sagen. Sie würden ihn gerade operieren. Es muss ihn schwer erwischt haben.«

      »Soll ich Sie hinfahren?«

      »Geht nicht, sie haben den Highway gesperrt. Von der Mystery Creek Road bis kurz vor Sterling. Ich lasse mich hinfliegen, falls es ernster wird.«

      »Das tut mir leid, Pearl.«

      »Damit muss man bei dem Job immer rechnen«, sagte Pearl unter Tränen. »Die Firefighter setzen ihr Leben für uns ein. Wussten Sie, dass auch Frauen dabei sind?« Sie rechnete wohl nicht mit einer Antwort. »Hab ich das richtig gesehen? Sie haben zwei Welpen gerettet. Wie haben Sie das geschafft?«

      Carla verriet es ihr. »Aber ohne den Chief und die anderen Firefighter wäre das nicht gegangen. Ich hab allerdings auch drei tote Wölfe gesehen. Auch Tiere leiden unter so einem Feuer.« Sie wusste, dass Pearl ganz andere Sorgen hatte, und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schultern. »Es ist bestimmt nicht so schlimm, wie Sie denken, Pearl. Sie gehen nur gern auf Nummer sicher.«

      »Wollen wir’s hoffen.« Sie schniefte leise.

      »Jetzt könnte ich doch einen Kaffee vertragen«, sagte Carla, auch um ihre Wirtin ein wenig zu beschäftigen und sie von ihrer Sorge abzulenken. Sie setzte sich an den Esstisch und nickte dankbar, als Pearl den Kaffee brachte. Sogar Milch und Zucker hatte sie dabei, obwohl Carla lieber Süßstoff nahm.

      »Ich bleibe noch ein paar Tage«, sagte sie.

      »Kann man denn noch Wölfe aus den Flammen retten?«

      »Wahrscheinlich nicht. Meines Wissens gab es nur das Mystery-Creek-Rudel in dieser Gegend. Ein großes Rudel, neun Wölfe, soviel wir wissen, die Welpen nicht mitgezählt, also müssten noch sechs in den Bergen sein. Aber ich bezweifle, dass sie das Feuer überleben. Ihr Revier liegt im Brandgebiet, und es grenzt an ein Wunder, dass wir die Welpen retten konnten.«

      »Sie lieben Wölfe, nicht wahr?«

      Carla nickte, froh darüber, die Wirtin etwas ablenken zu können. »Ich mag sie, weil sie uns Menschen sehr ähnlich sind und das Zusammenleben im Rudel perfektioniert haben. Jeder hat seine Aufgabe, einer steht für den anderen ein. Und ich verteidige sie, weil sie viel besser sind als ihr schlechter Ruf.«

      »So habe ich Wölfe nie gesehen.«

      »Was nicht heißen soll, dass ich Menschen verachte«, fügte sie schnell hinzu. »Natürlich würde ich mich erst um einen Menschen kümmern, bevor ich nach einem Wolf sehe. Wenn ich auch nicht alle Menschen mag. Aber mit den Wölfen ist es ähnlich wie mit den Menschen. Es gibt gute und schlechte Charaktere. In einem Wolf Center wie unserem lernen Sie die alle kennen.«

      Das Handy der Wirtin klingelte.

      »Das Krankenhaus«, sagte sie, bevor sie dranging. Sie hörte sich an, was die Stimme am anderen Ende zu sagen hatte, und Carla erkannte, wie sich ihre Gesichtszüge immer mehr entspannten. »Gott sei Dank!«, sagte sie. »Sagen Sie ihm, dass ich an ihn denke und ihn besuchen komme, sobald ich kann.«

      Sie legte auf und weinte, diesmal vor Glück und Erleichterung. »Die Operation ist gut verlaufen«, sagte sie. »Sie mussten was Künstliches an der Halswirbelsäule einsetzen und werden ihn zwei bis drei Wochen krankschreiben, auch wegen der Verbrennungen, aber selbst die wären nicht so dramatisch und er könnte bald wieder arbeiten. Er hätte großes Glück gehabt.«

      »Na, sehen Sie? Ein Firefighter ist hart im Nehmen.«

      »Er ist ein guter Junge.«

      »Wenn Sie ihn besuchen wollen … ich komme hier auch allein zurecht.«

      Sie winkte ab, immer noch berauscht von der guten Nachricht. »Sobald er wieder einigermaßen auf dem Damm ist, werde ich mit ihm skypen. Falls das Internet funktioniert. Und Sie? Fahren wieder hinaus zu den Firefightern?«

      »Für СКАЧАТЬ