Kaiserliche Kindheit. Gabriele Praschl-Bichler
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Название: Kaiserliche Kindheit

Автор: Gabriele Praschl-Bichler

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783902998347

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СКАЧАТЬ der Onkel Ludwig war. Wir gingen den Trin beim Bahnhof von Hetzendorf anschauen. Es waren nicht sehr viele Menschen. Wir haben uns sehr gut unterhalten.

      Die Besichtigung des Zugs in der Station Hetzendorf zählte zu den absoluten Tagesaktualitäten, da die Verbindung Wien-Graz erst am 21. Oktober, also tags zuvor, dem öffentlichen Verkehr übergeben worden war. Bemerkenswert in dem Zusammenhang war die kurze, nur ein paar Monate dauernde Bauzeit der Strecke, während der ein beinahe tausend Meter hoher Paß, der Semmering, trassiert, mit Schienen belegt und dem öffentlichen Verkehr übergeben werden konnte. Die Fertigstellung der ›Semmering-Gebirgsbahn‹ bedeutete vor allem der oft und weit reisenden kaiserlichen Familie eine enorme Erleichterung.

      Wegen der großen Sensation, die das Ereignis bei den Habsburgern hervorrief, scheinen die jungen Erzherzoge den Bahnhof am 22. Oktober sogar zweimal besucht zu haben: nachmittags in Begleitung Baron Gorizzuttis und am Abend gemeinsam mit den Eltern und dem Großonkel.

       Mittwoch

      23. Mittags gingen wir zum Reiten. Die Mama hat zugesehen. Der Abbé Kiss speiste bei uns. Nachmittags gingen wir über St. Veit, Lainz und Hitzing (alles Orte im Umkreis von Schloß Schönbrunn, heute zu Wien gehörig) nach Hause. Abends waren wir bei der Mama, wo die Großmama, die Marie Stadion, die Amie und der Graf Morzin waren. Wir aßen Zwetsch(k)enkuchen. Wir unterhielten uns dort sehr gut.

      Der Zwetschkenkuchen ist die erste kulinarische Spezialität, die im Tagebuch Erwähnung findet. Der Grund liegt wohl darin, daß Erzherzog Carl Ludwig ihn besonders gerne aß und daß es ihn selten gab. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde – wie in den Epochen davor – hauptsächlich inländisches Obst und Gemüse verzehrt (ausländische Früchte waren kostspielig und verdarben – wegen der langen Beförderungszeit – schnell), und das auch nur während der jeweiligen Erntezeit.

      Ab 24. Oktober kehrte in Schloß Schönbrunn der herbstliche Arbeitsalltag ein. Von den Übungen im Freien wurden die Reitstunden und die Wanderungen beibehalten, hinzu kamen einige Jagden: ›Nachmittags gingen wir in die Fasanerie, wo wir Kaninchen mit Netzen fingen, aber sie wieder losließen. Dann kam der Onkel Ludwig hin, der dort Scheiben schoß.‹ (25. Oktober) Abends fanden die üblichen Familiendiners statt. Am 29. Oktober übersiedelte man zurück in die in der Innenstadt gelegenen Hofburg.

       Dienstag

      29. Heute Mittags turnten wir in der Gallerie (noch in Schloß Schönbrunn), und speisten um halb 2 Uhr, nach dem Essen fuhren wir in die Stadt, wo wir in unsere Zimmer (in der Hofburg) gingen und dann in die Jägerzeile zur Glockenweihe für die neue Kirche, wovon wir Pathen sind. Es war in der alten Kirche. Es waren ziemlich viel Menschen. Abends waren wir bei der Mama.

      Jägerzeile hieß früher die heutige Praterstraße, die vom Donaukanal – einer natürlichen Grenze der Wiener Innenstadt – direkt in den Prater führte. Bei der ›neuen Kirche‹ handelt es sich um die 1841-46 errichtete Johann Nepomuk-Kirche. Da der Bau noch nicht abgeschlossen war, fand der offensichtlich gut besuchte feierliche Akt der Glockenweihe in einer anderen nahegelegenen ›alten Kirche‹ statt.

       Mittwoch

      30. Heute Mittags gingen wir mit Papa und Mama (vermutlich wieder von Schönbrunn aus) nach Mariabrunn (einem Ort mit einer Wallfahrtskirche, in der Nähe von Lainz gelegen), und von dort gingen wir bis zum Richter von Lainz, da nahmen wir Erdäpfel, Trauben und Butter. Wie wir nach Hause kamen, gingen wir zum Kaiser, allein er war nicht zu Hause, dann reisten wir nach Wien, und speisten mit dem Abbé Kiss. Wir waren im Josephstädtertheater (dem gleichnamigen bis heute bestehenden Theater im achten Wiener Gemeindebezirk) in »Krämer und sein Commis«.

      Die Strecke Hofburg-Schönbrunn war mit einem Pferdewagen innerhalb einer Stunde leicht zu bewältigen, weshalb man sich bei Schönwetter auch von der Innenstadt aus rasch dorthin begeben konnte. Kaiser Ferdinand, der Onkel Carl Ludwigs, schien noch nicht in die Hofburg rückübersiedelt gewesen zu sein, weshalb man ihn in Schloß Schönbrunn besuchen wollte.

       Donnerstag

      31. Heute fing die neue Tagesordnung an. Mittags ritten wir auf der Reithschule. Der Wittek speiste um 4 Uhr bei uns. Nach dem Essen gingen wir mit dem Grafen Coronini in die Porzellanfabrik, wo wir für die Großmama zu ihrem Namenstag Figuren kauften, dann gingen wir in der Stadt herum, wo wir dem Grafen Ledochowski begegneten. Abends ging die Mama in die französische Comédie.

      Mit der neuen Tagesordnung begann für die jungen Erzherzoge wieder die Zeit des strengen theoretischen Unterrichts, der aber – solange das Wetter es erlaubte – von Spaziergängen unterbrochen wurde. An diesem Tag führte der Ausgang in die Wiener Porzellanfabrik, die sich damals an einer Längsseite des Gartenpalais Liechtenstein in der ›Porzellangasse‹ im 9. Bezirk befand. Erst im Jahr 1922 wurde die Manufaktur in das Augartenpalais verlegt, von dem das Porzellan seinen bis heute gültigen Namen erhielt.

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