Название: Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740948870
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»Na, also«, meinte Wesson, der seine Rolle sichtlich genoß und psychisch mit Sicherheit krank sein mußte, »ich weiß doch, wie ich euch behandeln muß, meine Häschen. Also, wir schließen den Betrieb hier. Die ganze Geschichte ist zu gefährlich geworden!«
»Und was geschieht mit uns?« rief Hazel Sharon mutig.
»Ja, was wohl? Zurück in die menschliche Gesellschaft kann ich euch nicht mehr lassen. Eine von euch wird bestimmt reden. Früher oder später. Und dann bin ich geliefert. Ich weiß etwas Besseres, meine Häschen!«
Totenstille.
»Ich werde euch hier einschließen und die Lüftung stoppen«, redete Wesson weiter, »es dauert nicht lange, meine Häschen, und wir werden nie wieder etwas von euch hören!«
Parker hob seinen Regenschirm und visierte Wesson an. Er durfte und wollte es auf keinen Kampf ankommen lassen. Bei einem Feuergefecht hätten diese jungen Frauen verletzt werden können.
Wesson zuckte plötzlich zusammen und starrte auf seinen linken Oberschenkel. Dann zog er fast behutsam den bunt gefiederten Pfeil aus dem Muskelgewebe und warf ihn resigniert zu Boden.
Parker hatte einen Blasrohrpfeil der starken Sorte gewählt, damit Wesson nicht noch im letzten Moment eine große Dummheit begehen konnte. Eine Dummheit übrigens, die er tatsächlich begehen wollte, wie sich zeigte.
Er griff nach seiner Schulterhalfter und zog eine Waffe hervor. Doch die Bewegungen waren nicht mehr koordiniert, sie wurden langsam und verloren sich. Polternd landete die Waffe auf dem Steinboden. Wesson rutschte in sich zusammen und blieb regungslos auf dem Boden liegen.
Parker hörte das Luftholen der gefangenen Damen. Er wußte im vorhinein, welch ein Stimmengewirr jetzt anheben mußte. Also trat er schnell vor die Käfige, lüftete seine schwarze Melone und sagte höflich, wie es seiner Art entsprach: »Ich erlaube mir, Ihnen, meine Damen, einen ausgesprochen schönen Abend zu wünschen, zumal ich die erfreuliche Mitteilung machen kann, daß Sie hiermit Ihre Freiheit zurückgewonnen haben. Wenn Sie erlauben, werde ich Ihnen nähere Erläuterungen zu dieser neuen Situation geben.«
Sie hätten es ihm bestimmt erlaubt, aber mit ihrer Fassung war es vorbei.
Die Lautstärke, die sich jetzt erhob, veranlaßte den Butler, schleunigst das Weite zu suchen. Er wollte vorerst nicht stören …
»Wir haben alle Filme und Aufnahmen sicherstellen können«, sagte Lieutenant Sorensen einen Tag später, als er von Rander und Parker in seinem Büro besucht wurde. »Die Damen können sicher sein, daß niemals etwas an die Öffentlichkeit kommen wird. Nach dem Prozeß werden die Aufnahmen und Negative vernichtet.«
»Erfreulich!« meinte Rander, »aber mehr interessiert mich, was Wesson und Tuscon ausgesagt haben. Sie haben doch schon geredet, oder?«
»Selbst Tuscon, dem es den Umständen entsprechend recht gutgeht«, redete Sorensen weiter, »tja, wo soll ich anfangen. Wesson wurde von Tuscon angeheuert und finanziert, Pornoaufnahmen herzustellen. Und zwar für den inländischen und ausländischen Markt. Zuerst hat man’s mit Profimädchen getan. Aber diese Aufnahmen kamen laut Wesson nicht besonders gut an. Tuscon hatte Schließlich die Idee, ahnungslose Mädchen zu kidnappen und sie als Modelle zu verwenden. Und zwar für Bilderserien und Filmaufnahmen. Er hatte so etwas wie eine Vertriebsorganisation aufgezogen und seine kommenden Kunden waren von den Probeaufnahmen geradezu begeistert. Diese anständigen Mädchen boten nämlich die mißhandelte Unschuld, die man erwartete. Wesson und Mary – übrigens seine Stiefschwester – produzierten, was das Zeug hielt.«
»Und die ›Schlangenbrut‹, Sorensen?« Rander sah den Polizeilieutenant erwartungsvoll an.
»Diese Bande war von Tuscon aufgezogen worden, um ahnungslose Mädchen einzufangen. Wie’s gemacht wurde, haben wir ja gesehen. Man gaukelte ihnen etwas von Probeaufnahmen vor und brachte sie auf Umwegen in die Gewölbe von Wesson. Hier wurden sie in diese scheußlichen Käfige gesperrt und festgehalten, bis man sie für Aufnahmen holte. Sie wurden gefügig gemacht durch Wasserentzug und Drogen, die letzten Einzelheiten werden wir ja noch erfahren.«
»Demnach dürfte ich besagte Stimmen, von denen ich sprach, durch die Entlüftungsschächte im Garten gehört haben«, sagte Parker.
»Sehr richtig.« Sorensen nickte. »Die Gewölbe sind nicht von Wesson angelegt worden. Er übernahm sie von seinem Vorgänger, einem skurrilen Chemiker und Erfinder, der sich bei seinen Experimenten selbst in die Luft blies. Von Wesson stammt nur der Lift mit dieser Patentschaltung.«
»Ohne die wir dieses Gewölbe nicht gefunden hätten. Wenigstens nicht so schnell«, sagte Rander und nickte seinem Butler lächelnd zu, »Ihre Nase, Parker, sollten Sie sich vergolden lassen!«
»Hatte Mister Wesson möglicherweise noch weitere Pläne, Sir?« wandte Parker sich schnell an Sorensen. Lob machte ihn sichtlich verlegen.
»Wie Wesson zugibt, sollten später kleine Spielfilme gedreht werden. Welcher Art, kann man sich ja leicht ausrechnen. Ich bin davon überzeugt, daß er geistig krank ist. Auf so etwas kommt ein normaler Mensch überhaupt nicht.«
»Und wer hat nun Teddy Colman ermordet?« fragte der junge Anwalt.
»Laut Wesson, der seine Geständnisse nur so herunterrasselte, die beiden Gangster Dave Dee und Joe Hinds. Sie nahmen Colmans Spur auf, als er sich bei Freunden Geld für seine weitere Flucht leihen wollte. Sie täuschten einen Verkehrsunfall vor und sorgten so dafür, daß er nicht mehr reden konnte.«
»Tja, das wär’s dann wohl gewesen«, meinte Anwalt Rander. »Sobald Sie alle Details zusammenhaben, Sorensen, sollten Sie uns eine Kopie Ihres Gerichts zuschicken.«
»Sie müssen wirklich schon zurück nach Chikago?«
»Läßt sich nicht anders machen, Sorensen. Sie wissen, ich habe noch einen kleinen Nebenberuf als Anwalt, auch wenn Parker das nur zu gern übersehen will. Vielleicht treffen wir uns eines Tages hier in Los Angeles wieder.«
»Würde mich freuen. Vor allen Dingen dann, wenn mir gerade wieder ein vertrackter Fall über den Weg läuft.«
Sie verabschiedeten sich voneinander und trennten sich. Rander und Parker fuhren hinunter in die Halle, gingen hinaus auf die Straße und stiegen in Parkers Monstrum.
Der Wagen sollte per Bahn nachkommen. Rander und Parker wollten mit einem Verkehrsflugzeug vorausfliegen. Während der Fahrt zum Bahnhof passierte es …
Am Straßenrand stand ein roter Sportwagen, der offensichtlich Schwierigkeiten mit einem geplatzten Reifen hatte. Ein junger Mann war gerade damit beschäftigt, das Rad auszutauschen und mühte sich mit dem Wagenheber ab.
Im Sportwagen saß ein sehr attraktiv aussehendes Mädchen von schätzungsweise zwanzig Jahren. Es schaute dem Reifenwechsel etwas gelangweilt zu.
»Was ist denn?« fragte Rander, als Parker sein hochbeiniges Monstrum abbremste.
»Ich möchte den Herrschaften meine bescheidene Hilfe anbieten«, erwiderte der Butler würdevoll.
»Gebranntes Kind scheut Feuer«, sagte Rander hastig. »Bekommen Sie denn niemals genug? Geben Sie Vollgas! Wie das Pech es will, haben wir es wieder mit einer Entführerbande zu tun. Und was das anbetrifft, Parker, so habe ich die Nase gründlich voll. – Vollgas, wenn ich bitten darf!«
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