Название: Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740948870
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»Und was ist mit den beiden Gangstern Ben und Clay?«
»Sie müßten sich inzwischen wieder auf freiem Fuß befinden, Sir. Ich verschaffte ihnen die Möglichkeit, sich zu befreien.«
»War vielleicht etwas leichtsinnig, Parker. Diese beiden Kerle hätten Kronzeugen gegen Tuscon abgeben können.«
»Mister Tuscon, Sir, lebt ab sofort gefährlich. Die Herren Ben und Clay mögen ihn nach dem Intermezzo mit der Klapperschlange nicht mehr sonderlich.«
»Sie fördern ja geradezu Mord und Totschlag, Parker«, antwortete Rander vorwurfsvoll.
»Keineswegs, Sir … Mister Tuscon wurde von mir vor einer Stunde informiert, kurz nach meinem Besuch im Wesson-Bungalow. Er kann sich also auf Zwischenfälle aller Art bestens und noch rechtzeitig einrichten.«
»Was versprechen Sie sich von dieser Taktik, Parker?«
»Wie ich schon an anderer Stelle zu bemerken mir erlaubte, Sir, eine allgemeine Verunsicherung unserer Gegner.«
»Okay, warten wir es ab, Parker, aber wie soll es nach Ihrer Pleite im Wesson-Bungalow weitergehen?«
»Ich möchte diesem Haus zu einer anderen Zeit einen dritten Besuch abstatten!«
»Und Sie rechnen nach wie vor damit, daß Sie dort die verschwundenen Mädchen finden werden?«
»Dies, Sir, liegt durchaus im Bereich der Möglichkeiten …«
»An diesem Besuch werde ich mich dann auch beteiligen«, sagte der junge Anwalt, »ich sitze nicht mehr länger im Hotel herum, während Sie sich in der Gegend herumtreiben.«
»Wie Sie meinen, Sir!« Rander verbeugte sich andeutungsweise.
»Nun zurück zu Tuscon und den beiden Gangstern Ben und Clay.« Rander schaltete wieder auf das Hauptthema um. »Haben Sie konkrete Anhaltspunkte erfahren können?«
»Die beiden Herren Ben und Clay bestätigten mir, Sir, daß Mister Wesson sich sein Geld tatsächlich durch Probeaufnahmen verdient, nebenbei unterhält er eine Art Agentur für Fotos und Modelle …«
»Wissen Ben und Clay etwas über verschleppte Mädchen?«
»Sie behaupteten, nichts zu wissen, Sir, was zu glauben ich geneigt bin.«
»Aber sie werden sich doch Gedanken darüber gemacht haben, daß Wessons Grundstück so scharf von ihnen bewacht werden muß.«
»Sie erklärten, Mister Wesson habe eine panische Angst vor einem Überfall durch Gangster.«
»Was sich ja fast wie ein Witz anhört, Parker.«
»In der Tat, Sir! Dies hielt ich den beiden Herren ebenfalls vor und spielte auf die Verbindung Wesson-Tuscon an. Sie gaben sofort zu, daß beide Herren sich sehr gut kennen und häufig treffen.«
»Wußten sie etwas über Hazel Sharon zu sagen?«
»Sie haben die betreffende junge Dame gesehen, als sie zu Wesson kam. Mister Colman habe sie gebracht, wie man mir ferner sagte. Sie haben allerdings auch gesehen, daß Miß Sharon das Haus wieder verließ. Sie fuhr nach einem Aufenthalt von schätzungsweise einer knappen Stunde mit Mister Colman wieder hinunter in die Garage und benutzte den Lift.«
»Und dennoch ist sie wie vom Erdboden verschwunden.« Rander schüttelte fast wütend den Kopf. »Es liegt doch auf der Hand, daß Tuscon und Wesson da ihre Hände im Spiel haben. Was halten Sie davon, Parker, wenn wir uns mal Tuscon ganz aus der Nähe ansehen?«
»Ein Vorschlag, Sir, den ich dankbar aufgreife. Darf ich Sie aber um einen gewissen Zeitaufschub bitten? Ich hätte da noch einige kleine Vorbereitungen zu treffen, über die Mister Tuscon gewiß kaum Freude empfinden wird!«
Es war bereits dunkel, als Rander und Parker das Haus von Edward Tuscon erreichten. Sie stiegen aus Parkers hochbeinigem Monstrum und blieben vor dem schweren Tor aus Eichenbohlen stehen, das das Grundstück zur Straße hin absicherte.
Auch hier gab es selbstverständlich die obligate Sprechanlage, aus der sich nach Parkers Läuten eine kühle, beherrschte Stimme meldete.
»Mister Rander wünscht Mister Tuscon zu sprechen«, sagte Parker in seiner höflichen Art und Weise.
»Moment!« Es knackte in der Leitung, die wohl abgeschaltet wurde. Dennoch legte Rander sicherheitshalber den Finger vor seine Lippen, als Parker ungewöhnlich enthemmt weiterredete und Dinge ausplauderte, die für Tuscon sicher nicht zu diesem Zeitpunkt bestimmt waren.
»Wenn Sie gestatten, Sir«, sagte Parker, »möchte ich Mister Tuscon einige Fotos vorlegen, die eindeutig beweisen, daß er es war, der die Klapperschlange in die Reichweite seiner beiden Mitarbeiter Ben und Clay brachte. Es gelang mir, hervorragende Farbfotos zu schießen, von denen ich einige Abzüge mitgenommen habe.«
Rander hatte inzwischen begriffen.
Sein Butler rechnete damit, daß man die Sprechanlage nur scheinbar abgeschaltet hatte, in Wirklichkeit aber lauschte, Um nähere Einzelheiten zu erfahren. Normalerweise unterhalten sich ja zwei Menschen miteinander, wenn sie vor einer verschlossenen Tür stehen. Parker baute darauf, daß man diese Unterhaltung mit verfolgte.
Es knackte wieder in der Sprechanlage.
»Mister Tuscon erwartet Sie«, sagte die kühle Stimme. »Treten Sie bitte näher!«
Rander und Parker durchmaßen den Vorgarten und wurden an der Haustür zu einem sehr modernen Bungalow von einem schlanken, aber durchtrainiert wirkenden Mann empfangen, der, für den Eingeweihten sichtbar, eine Schulterhalfter trug, in der mit Sicherheit eine Schußwaffe steckte.
»Ich bin der Sekretär von Mister Tuscon«, stellte er sich vor, »Gus Bannister mein Name.«
Er führte die Gäste in einen Salon, der modern und überraschend geschmackvoll aussah. Dann verschwand er, um Mister Tuscon zu holen.
Tuscon erschien. Er trug einen Morgenmantel aus dunkelblauer Seide und hatte sich ein rotes Tuch um den Hals geschlungen. Er versuchte sich höflich zu geben, doch in seinen Augen war nichts als Wachsamkeit.
»Rander«, stellte der Anwalt sich vor, »das hier ist mein Butler … Wir werden nicht lange stören.«
»Zumal ich Ihnen nur einige Fotos zeigen möchte, Mister Tuscon, die gewiß Ihr Interesse erregen werden!«
Tuscon nahm die wirklich ausgezeichneten Farbaufnahmen entgegen und betrachtete sie aufmerksam. Auf diesen Bildern war die ganze trostlose und irgendwie auch unheimliche Szenerie der stillgelegten Mine eingefangen. Ben und Clay waren zu sehen, die ihren Ringtanz um den Stahlpfeiler ausführten. Und auf diesen Fotos war Tuscon zu sehen, der gerade die Klapperschlange zwischen seine ehemaligen Mitarbeiter plazierte.
»Na und?« fauchte Tuscon und warf die Aufnahmen auf einen niedrigen Couchtisch. »Was wollen Sie damit bezwecken?«
»Vorerst überhaupt nichts«, sagte Mike Rander, »Sie können die Aufnahmen übrigens behalten, Mister Tuscon. Wir besitzen schließlich die Negative!«
»Wollen Sie СКАЧАТЬ