Название: Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740948870
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Parker und die Zigarre waren aber wieder einmal schneller. Vorn aus der Zigarre kam diesmal kein Elektroblitz, sondern ein klebriger Spray, der sofort die Augen schloß. Der Wachtposten, der um sein Augenlicht fürchtete, was er allerdings nicht brauchte, ließ sich sehr leicht entwaffnen und ebenfalls in das Land der Träume schicken. Vielleicht hatte der Mann das Glück, dort seinen Partner zu treffen.
Parker steckte die Krawattennadel wieder ein und stieg anschließend hinunter ins Atelier. Zu seiner ehrlichen Überraschung, aber auch zu seiner Enttäuschung deutete hier nichts darauf hin, daß Wesson sich mit Mädchen befaßte. Die Atelierräume einschließlich der beiden Dunkelkammern waren leer.
Parker überlegte einen kurzen Moment und stieg wieder nach oben. Wesson ließ sich nach wie vor nicht sehen. Er mußte also zwar im Haus, aber dennoch irgendwo sein, wozu es keinen regulären Zugang gab.
Parker erinnerte sich der Stimmen, die er bei seinem ersten Besuch hier auf dem Grundstück und im Haus draußen im Gestrüpp gehört hatte. Waren sie aus einem unterirdischen Raum gekommen, der tief in den Felsen hineingetrieben worden war?
Parker stand wieder in der Halle des Bungalows und wollte gerade hinaus auf das Grundstück gehen, als sein Blick auf die rote Kontrollampe des Lifts fiel.
Der Lift stand also unter Betriebsstrom oder wurde gerade sogar benutzt. Warum aber, so fragte sich der Butler, fuhr Wesson mit dem Lift spazieren? Doch bestimmt nicht aus Gründen eines ungewöhnlichen Hobbys
Und dann fiel es dem Butler wie Schuppen von den Augen. Die Lösung konnte nur sehr einfach sein. Sie erinnerte ihn überraschend an die Möglichkeiten, die der Lift im Bürohochhaus von Chikago bot, in jenem Bau also, auf dessen Flachdach Mike Rander sein Penthouse bewohnte.
Parker wußte jetzt, was er zu tun, hatte …
Gus Bannister wartete, bis das Tor zum Grundstück geöffnet war. Dann gab er Gas und fuhr in einem Rutsch bis hinüber zur Bürobaracke. Dort hielt er an, stieg aus und marschierte sofort in den Vorraum, um die letzten Einzelheiten des Planes mit seinen Mitarbeitern durchzusprechen.
»Hallo, wo steckt ihr denn?« rief er gutgelaunt.
Sekunden später sank seine Laune tief unter den Nullpunkt. Was verständlich war, denn Sorensen und seine Mitarbeiter schränkten die Bewegungsfreiheit von Bannister erheblich ein und nahmen ihm vor allen Dingen die beiden schallgedämpften Schußwaffen ab, die er mit sich herumgetragen hatte.
»Hören Sie! So hören Sie doch«, sagte er wütend, als ihn Handschellen zierten. »Das muß ein Mißverständnis sein. Mein Chef, Mister Tuscon hat mich hierhergeschickt… und die Waffen … die habe ich gegen Überfälle mitgebracht. Rufen Sie Mister Tuscon an, er kann das alles bestätigen.«
»Ihr Chef kann zur Zeit überhaupt nichts bestätigen«, sagte Sorensen.
»Wieso, wieso nicht?« stotterte Bannister.
»Weil er schwer verletzt worden ist. Zwei Schüsse in Brust und Bauchgegend. Er wird durchkommen, aber das wird seine Zeit dauern.«
»Tuscon angeschossen?« Bannister wußte nicht, was er davon halten sollte.
»Von einer gewissen Mary, die Ihnen ja nicht unbekannt sein dürfte.«
»Mary hat Tuscon niedergeschossen?« Bannister sah den Lieutenant fassungslos an.
»Wesson wollte wohl reinen Tisch machen, Bannister. Wahrscheinlich brauchte er seinen Chef nicht mehr. Aber das ging ins Auge, wie Sie gehört haben. Jetzt dürfte es für ihn kein Entrinnen mehr geben.«
Parker besaß die Kaltblütigkeit, den Lift zu sich heraufzuholen.
Hinter der Sicherheitstür summte und klapperte es sanft. Wenig später glitt die Tür auseinander und lud zum Einsteigen. Parker betrat den Lift und studierte erst einmal das Knopfbrett, das mehr als einfach bestückt war.
Es gab zwei Knöpfe, einen für die Garage, einen für das Haus. Dies ging aus den Symbolen über den Knöpfen eindeutig hervor. Es gab den obligaten Sicherheitsknopf für Soforthalt und einen Alarmknopf, mit dem man sich bei einer Panne bemerkbar machen konnte.
Parker sah sich das Knopfbrett sehr genau an. Er entdeckte an kleinen Kratzspuren, daß man das Knopfbrett wahrscheinlich aus seiner Fassung herausziehen konnte.
Parker versuchte sein Glück.
Er griff nach dem Soforthalt und nach dem Alarmknopf, zog kurz an und hatte das gesamte Brett in der Hand. Zwischen dem obligaten Gewirr von Kabeln fand er einen Kippschalter, den er herumlegte.
Sofort und prompt senkte sich der Lift nach unten.
Parker, der mit peinlichen Überraschungen ja stets zu rechnen pflegte, baute sich seitlich neben der Lifttür auf und hielt seine Sprayzigarre griffbereit in der Hand. Es konnte ja durchaus möglich sein, daß Wesson ihn erwartete und sofort schoß.
Der Lift federte auf, und die Türen öffneten sich.
Keine Spur von Wesson, aber auch keine Spur von einer Tiefgarage! Die Lifttür gab den Zugang frei zu einem Gang, der roh in den Fels hineingetrieben und mannshoch war.
Es roch nach überwarmer, feuchter Luft, nach Muffigkeit und nach Schweiß und irgendwie auch nach Panik und Angst, obwohl dies eigentlich nicht möglich war.
Parker schritt würdevoll durch diesen Felskorridor und hörte plötzlich Stimmen, Schreie und Rufe.
Er erreichte eine Bohlentür, die nur angelehnt war. Und er erblickte, was sein Blut fast zum Gerinnen brachte …
»Hoffentlich kommen wir noch zurecht«, sagte Rander, der neben Sorensen im Wagen saß. Das zivil aussehende Polizeifahrzeug hatte sich unter Sirenengeheul bis in die Nähe des Seitentals vorgekämpft, die Sirene jetzt aber abgeschaltet. Nachdem Bannister, Dave, Joe, Ben und Clay außer Gefecht gesetzt worden waren, nachdem Tuscon im Krankenhaus lag und die Dame Mary bereits im Untersuchungsgefängnis saß, nachdem die Lage sich also geklärt hatte, sollte Wesson das »Spielaus« erleben.
»Seit wann trauen Sie Ihrem Butler nicht mehr zu, sich durchzusetzen?« wollte Sorensen lächelnd wissen. »Ich wette, er hat bereits alles geklärt, wenn wir auftauchen.«
»Ich lasse mich überraschen«, sagte Rander und sah sich nach den anderen beiden Zivilwagen um, die folgten und die mit Kriminalbeamten vollbesetzt waren…
Das Kellergewölbe war niedrig und rundbogenartig ausgemauert. An den nackten, rohen Steinwänden befanden sich Gitterkäfige, die es einem Menschen gerade gestatten sich aufzurichten. In diesen Eisenkäfigen hockten junge Mädchen, deren Aussehen mehr als verzweifelt war.
Ihre Kleidung war mehr als spärlich. Sie bestand aus zerfetzten Stücken, die sich bereits in ihre Bestandteile aufgelöst hatten.
Vor einer Art Quaderwand stand eine junge Frau, deren Hals in einem Rundeisen stak, das sie knapp an der Wand festhielt. Dieses Mädchen war identisch mit Hazel Sharon, doch dies sah Parker erst auf den zweiten Blick.
Wesson stand wie ein Dompteur oder mittelalterlicher Foltermeister vor den Käfigen und rauchte eine Zigarette.
»Ruhe!« СКАЧАТЬ