Название: Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740948870
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Während Parker noch sprach, befaßte er sich mit zwei sehr ausgewachsenen irgendwie nackt wirkenden Bluthunden, die jaulend und böse am Torgitter hochsprangen und Appetit auf Parkers Waden zu haben schienen.
Um ihnen diesen Appetit zu nehmen, bemühte Butler einen seiner Spezialkugelschreiber, verdrehte die beiden Hälften gegeneinander und drückte dann auf den Haltclip.
Zischend sprühte ein feiner Spray aus der Kugelschreiberöffnung und beleidigte die empfindlichen Nasen und Schleimhäute der beiden Bluthunde.
Sie bekamen einen mittelschweren Hustenanfall, wischten sich mit ihren Pfoten die Nasen und stahlen sich dann beleidigt von dannen. Sie bellten und hechelten nicht mehr. Sie hüstelten nur noch und verloren jedes Interesse an Waden aller Art.
»Hallo – Hallo! Wen wollen Sie hier abholen?« fragte inzwischen die scharfe Frauenstimme zurück.
»Miß Hazel Sharon ….«
»Die ist hier nicht bekannt«, kam die Antwort über den Torlautsprecher.
»Mister Teddy Colman ist da aber ganz anderer Meinung«, redete Parker gemessen weiter.
»Warten Sie, ich werde sicherheitshalber nachfragen.« Es knackte im Lautsprecher, dann herrschte Stille. Parker, der selbstverständlich nur zu genau wußte, wie die Antwort ausfallen würde, brauchte nicht lange zu warten.
»Hallo!« fragte die harte Frauenstimme, die jetzt ein wenig nervös zu klingen schien.
Parker dachte nicht im Traum daran, sich wieder zu melden. Er hatte sich vom Tor zurückgezogen und hinter dem rechten Torpfosten Deckung genommen.
Aus dem Torlautsprecher quäkte die Stimme der Frau noch einige Male, dann gab sie es auf. Parker war gespannt, ob sein psychologischer Trick wirken würde. Er verhielt sich nach wie vor ruhig, registrierte aber, daß hinter dem Tor eine Lichterkette aufflammte, die einen Treppenweg strahlend hell erleuchtete. Dieser Weg, in den immer wieder Treppenstufen eingebaut waren, führte in Schlangenwindungen hinauf zum Bungalow, von dem man aber nur das Dach sehen konnte, so geschickt war er in den Hügel eingebaut worden.
Bald näherten sich schnelle Schritte.
Parkers Bluff zahlte sich bereits aus. Im Haus war man nervös geworden, nachdem er sich nicht wieder gemeldet hatte. Hinzu kam vielleicht noch, daß die beiden Bluthunde sich nicht mehr meldeten und offensichtlich sauer waren. Nun wollte man nachsehen, was eigentlich los war.
Parker schaltete das scharf gebündelte Licht seiner Kugelschreibertaschenlampe ein und blinkte nach unten in Richtung Mike Rander, der neben dem hochbeinigen Monstrum auf dem Parkplatz stehen mußte.
Mike Rander reagierte augenblicklich.
Er schlug eine Wagentür laut ins Schloß und lockte damit tatsächlich die Torwache vor das Tor.
Parker ließ sich Zeit und überhastete nichts.
Erst als die Torwache knapp seitlich und vor ihm stand, bemühte Josuah Parker seinen Universal-Regenschirm. Der Mann, der eine Schrotflinte mit abgesägtem Lauf schußbereit in der Hand hielt, gluckste fast erfreut auf, wenigstens hörte es sich so an, um dann vor Parkers Füßen sich zu einem kurzen Tiefschlaf zusammenzuringeln …
Als Parker den Treppenweg hinauf zum Bungalow benutzte, erschienen die beiden Bluthunde.
Als sie jedoch erkannten, wen sie da vor sich hatten, kniffen sie ihre Schwänze ein und trollten sich überhastet. Sie wollten sich mit diesem so eigenartig aussehenden und handelnden Besucher nicht noch einmal anlegen.
Parker verließ den Treppenweg, um vom Bungalow nicht beobachtet zu werden. Er wechselte also hinüber auf den steilen Rasen, der mit Blumenbeeten durchsetzt war. Mit einer Kraft und Geschmeidigkeit, die man ihm niemals ansah, stieg Parker hinauf zum Bungalow. Er schaffte diese Strecke innerhalb weniger Minuten.
Vor dem Eingang des Bungalows stand ein mittelgroßer, schlanker Mann, der etwa fünfzig Jahre alt sein mochte. Parker, der sich dicht herangepirscht hatte, konnte das Gesicht dieses Mannes gut sehen. Es wirkte gedunsen, was im ersten Moment gar nicht zur Schlankheit des Körpers paßte. Der Mann hatte dicke Augenbrauen und kurzgeschorenes, graues Haar. Er war offensichtlich ungeduldig und gereizt. Er schaute zur Treppe hinunter und wartete wohl auf die Rückkehr seines Mitarbeiters.
Hinter ihm erschien jetzt eine Frau, knochig und hager, sie war älter als der Mann und trug ein graues, knielanges Kleid. Sie wirkte irgendwie altmodisch und verkniffen..
»Ben schon zurück?« fragte sie.
»Nicht …!« sagte der grauhaarige Mann aufgebracht, »warum meldet er sich nicht?«
»Vielleicht ist was passiert.« Die knochige Frau ging an dem Grauhaarigen vorbei und beobachtete die Treppe.
»Da! Die Hunde!« Sie deutete mit dem ausgestreckten Arm auf den Treppenweg.
Die beiden Bluthunde schlichen sich heran und waren das personifizierte, schlechte Gewissen. Sie krochen fast über den Boden und waren völlig aus der Form geraten.
Der Grauhaarige rief sie an, doch die Tiere mochten im Augenblick nichts mit Zweibeinern zu tun haben. Sie drehten erschreckt ab und verschwanden zwischen den Sträuchern.
»Verstehst du das, Mary?« Der Grauhaarige wandte sich an die Frau, die ihn überrascht anstarrte.
»Ich weiß nicht, Mister Wesson«, sagte Mary, »aber die Tiere scheint man geschockt zu haben …!«
»Zurück ins Haus«, befahl Wesson plötzlich. »Ben soll sehen, wo er bleibt! Wir machen das Haus erst mal dicht. Ich glaube, daß da was schiefgelaufen ist.«
»Dem würde ich allerdings auch beipflichten«, ließ Parker sich in diesem Moment vernehmen und trat aus seinem Versteck. Er lüftete höflich seine schwarze Melone und schloß: »Ich erlaube mir übrigens, eine angenehme Nacht zu wünschen, was aber nicht besagen soll, daß ich die Absicht habe, mich gleich wieder zurückzuziehen.«
Lew Wesson drehte sich überraschend langsam zu Josuah Parker um. Sein Gesicht blieb beherrscht. Er verengte nur etwas die Augen. Mary, die knochige Frau, schien fast vom Schlag getroffen zu sein. Sie holte tief und hörbar Luft, meisterte so etwas wie einen leichten Schwindelanfall und preßte anschließend ihre an sich schon schmalen Lippen zusammen.
»Wer sind Sie?« fragte Wesson.
»Parker ist mein Name, Josuah Parker«, stellte der Butler sich formgerecht vor, »ich hoffe, Sie haben ein wenig Zeit für meine bescheidene Person.«
»Parker …« Er sprach den Namen ohne jede Betonung aus und nickte dazu, »kommen Sie ins Haus, Mister Parker…!«
»Ich nehme Ihre möglicherweise freundlich gemeinte Einladung gern und dankend an.« Parker lüftete erneut seine schwarze Melone und betrat den Bungalow. Er hielt seine Melone höflich in der Hand, die Außenseite vom Körper weggekehrt. So war er in er Lage, im in der Melone eingebauten Panoramaspiegel genau zu beobachten, was sich hinter ihm tat.
Es tat sich einiges.
Lew Wesson war gerade damit beschäftigt, aus seinem Leibgürtel eine Handfeuerwaffe hervorzuziehen. Und die Dame Mary hob ihre Hundehetzpeitsche, um sie dem Butler СКАЧАТЬ