Название: OPERATION ARKTIS
Автор: William Meikle
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Operation X
isbn: 9783958354678
isbn:
»Auf drei in die Ecke da«, schrie Banks und bei drei warfen sie das Biest gemeinsam von sich. Es versuchte sofort wieder an sie heranzukommen, aber bis dahin hatten alle drei Männer ihre Waffen erhoben und waren schussbereit. Die Kreatur zerplatzte im ohrenbetäubenden Lärm des Gewehrfeuers und es blieb nur noch ein Schmierfleck an der Wand und ein Klingeln in Banks Ohren zurück, das eine ganze Weile brauchen würde, um abzuklingen.
Blut strömte unter den zerrissenen Fetzen von Nolans Hose hervor und der Ire war blass im Gesicht, nahezu aschfahl, doch seine Stimme war kräftig, als er sich auf die Beine kämpfte und sagte: »Ich brauche da vielleicht mal ein bisschen Hilfe, Cap.«
»Ich hab Verbandsmaterial im Rucksack«, meinte Mac, aber er hatte keine Zeit, es zu suchen, denn von draußen hörte man nun weiteres Schnellfeuer.
»Ich bin gleich bei euch«, sagte Nolan und alle drei verließen im Laufschritt die Garage.
Sie kamen jedoch nur bis an die Küstenstraße, als sie die anderen aus südlicher Richtung auf sich zu rennen sahen.
»Wir brauchen mehr Deckung, Cap, und zwar schnell«, sagte Hynd.
Banks sah dem Mann über die linke Schulter und verstand sofort, was er damit meinte. Der Strand bewegte sich, als wären die Felsen selbst zum Leben erwacht, als dieselben Biester, die sie getötet hatten, Hunderte davon, hoch- und aus dem Wasser sprangen.
»Das Postamt«, rief Banks. »Das ist unsere einzige Chance.«
Sie zogen sich zurück, während der Schwarm schnell näherkam.
Kapitel 2
Rika Svetlanova stellte die Büchse mit den Keksen weg und stand still. Sie lauschte, denn sie war sich sicher, dass sie in der Ferne etwas gehört hatte.
Ein Motor? Hoffentlich war es ein Motor.
Aber das Geräusch wiederholte sich nicht und sie hatte trotz der zunehmenden Kälte nicht vor, die Sicherheit der Vorratskammer zu verlassen. Sie zog die Jacke enger um sich, dankbar, dass sie ihre Outdoor-Kleidung getragen hatte, als sie hatte wegrennen müssen. Sie war nun schon zwei Tage hier, wenn ihre Armbanduhr richtig ging und sie hatte keine anderen Stimmen gehört und hatte mit niemandem geredet. Ihrem Handy war schon vor Stunden der Saft ausgegangen, auch wenn die Chance gering war, hier unten ein Signal zu empfangen, in der Mitte der vielen Lagen aus Stahl. Doch sie hatte nicht vor, den Raum zu verlassen und nach Gesellschaft zu suchen.
Denn es war nicht sicher.
Es war vielleicht nie mehr sicher.
Das Boot schaukelte unter ihr sanft hin und her. Soweit sie wusste, waren sie immer noch im Hafen vor Anker, neben der Bohrinsel festgemacht. Der Antrieb war aus, denn sonst hätte sie das Dröhnen des Motors unter den Füßen gespürt und den Trommelrhythmus der Turbinen. Stattdessen spürte sie nur das sanfte Schaukeln, das sie fast hatte einschlafen lassen.
Fast.
Sie hatte ein wenig Licht, also funktionierte eine Reservebatterie irgendwo noch, aber die Glühbirne über ihr war in den letzten Stunden beträchtlich schwächer geworden. Nicht mehr lange und sie würde in vollkommener Finsternis dasitzen.
Sie war nun schon über achtundvierzig Stunden wach und bereits mehrmals eingenickt, doch sie schreckte immer wieder auf, wenn ihr Kopf auf die Brust sank. Ein kompletter Nachtschlaf musste noch eine ganze Weile warten, und bis sie wieder ruhig durchschlafen konnte, würde es sicher noch länger dauern, denn sie hatte in den letzten Tagen viel zu viel gesehen, um je wieder fest schlafen zu können.
Vielleicht schlafe ich, wenn ich nach Moskau zurückkehre … mein eigenes Bett, ein gutes Essen und ein paar große Gläser Wodka wären nicht übel.
Sie lachte bei dem Gedanken daran. Angesichts der Umstände für die Zukunft zu planen, war keine gute Idee. Sie befand sich gerade wenigstens im Hauptvorratsraum des Schiffes, hatte genug zu essen und zu trinken und es kam Luft herein, auch wenn diese manchmal nach Tod stank, konnte man sie atmen. Aber sich aus der Tür zu bewegen konnte für sie schnell den Tod bedeuten und sie wusste nicht, wie lange sie standhaft genug bleiben konnte, um sie nicht zu öffnen.
Denn irgendwann würde sie hier durchdrehen, wenn sie weiterhin nichts zu tun hatte.
Wenn ich nicht von hier verschwinden kann, dann kann ich vielleicht wenigstens einen Bericht anfertigen. Der könnte für irgendjemanden in den nächsten Wochen hilfreich sein.
Sie sah sich das Diktiergerät genauer an und überprüfte, ob die Batterien noch genug Saft hatten, dann begann sie zu reden.
Ich habe beschlossen, die Geschichte unseres Scheiterns zu erzählen, in der Hoffnung, jemand, der darüber stolpert, macht nicht dieselben Fehler, die wir gemacht haben. Fehler, die uns alle umgebracht haben … oder sogar Schlimmeres.
Wir sind im späten Frühjahr hier angekommen. Ich weiß, wir sollten überhaupt nicht in kanadischen Gewässern sein, aber es steht zu viel auf dem Spiel, um den Reichtum zu ignorieren, der zum Greifen nahe ist und vom wärmeren Wasser der Arktis gefördert wird. Irgendjemand wird den Reichtum ernten, der hier liegt und der bisher noch unerschlossen ist. Wenn wir es nicht machen, dann tut es ein anderes Land und die Amerikaner sind genauso ignorant, wenn es um diplomatische Nettigkeiten geht, wie wir. Wir haben also den Polarkreis überquert, um es zu versuchen.
Wir sind mehrere Wochen die Küste auf- und abgefahren und haben seismische Tests durchgeführt, bevor wir uns den besten Ort zum Bohren ausgesucht haben. In der Woche, in der die Bohrausrüstung an Ort und Stelle gebracht und für den Einsatz vorbereitet wurde, war es sehr langweilig und ich habe mehr Wodka getrunken, als ratsam für mich war. Dafür habe ich mit grässlichen Katern und Seekrankheit bezahlt, die mich eine ganze Weile außer Gefecht gesetzt haben. Aber schließlich war alles erledigt und wir konnten endlich bohren.
Mein Job als leitende Wissenschaftlerin war es, ein Auge auf die Sedimente zu haben, die wir hochgeholt haben und sie auf ihren Wert hin zu überprüfen. Wie sich zeigte, hatte ich mehr zu tun, als mir lieb war. Der Bohrer arbeitete meistens sehr zuverlässig, aber das Sediment, und dann der Fels, durch den wir bohrten, variierte sehr in seiner Porosität und Dichte, also wussten wir von Tag zu Tag nie, wie tief wir kommen würden oder auf was wir dabei genau stoßen würden. Ich verbrachte meine Zeit auf der Bohrinsel in der Nähe des Bohrgestänges und versuchte sicherzustellen, dass alles glattlief. Die Abende verbrachte ich in der Messe mit einer nicht enden wollenden Prozession an Wodkagläsern und einer Marlboro nach der anderen.
Als mir der Schnaps ausging, ging ich dazu über, mich vom Captain im Schach schlagen zu lassen. Der kleine Mann aus Murmansk war ruhig, hatte aber einen Verstand wie ein stählernes Fangeisen und spielte dementsprechend. Ich zwang ihn ein paar Mal ins Remis, aber weiter kam ich nicht. Wir redeten über wenig, außer das Spiel und das Bohren, aber er war dennoch eine angenehme Gesellschaft. Ich werde ihn vermissen.