Название: OPERATION ARKTIS
Автор: William Meikle
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Operation X
isbn: 9783958354678
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»Mein Wissen über die Gegend hier ist lückenhaft, Cap«, sagte Hynd leise, »aber ich kann mich nicht an irgendein Wildtier erinnern, dass auf dieses Weise angreift oder frisst.«
Banks stand auf und vermied es dabei, in irgendwelche blutigen Überreste zu treten. Er schüttelte den Kopf.
»Ich auch nicht. Aber was immer es ist, wir können keine Zeit damit verschwenden, danach zu suchen, denn wir stehen unter Zeitdruck. Wir sollten uns schnellstens zu dem russischen Boot aufmachen und genau unter die Lupe nehmen, was es dort zu sehen gibt.«
Der kleine Hafen in der Mitte des Dorfes war so still, wie der Rest der Siedlung und keines der beiden Boote, die an dem kurzen Kai festgemacht waren, würden noch weit kommen, außer auf den Grund des Hafens. Sie hatten beide Löcher auf Höhe der Wasserlinie, und das Holz war zersplittert, als wären sie von außen aufgerissen worden.
Banks ließ den Blick über das finstere Wasser schweifen, das zwischen ihnen und dem russischen Schiff lag. Im Mittelmeer hätte man die kurze Entfernung einfach schwimmen können, doch hier wäre es Selbstmord; der sichere Tod innerhalb von Minuten im eiskalten Wasser.
»Plan B«, sagte Banks. »Das ist ein Fischerdorf und es gibt hier bestimmt irgendwo noch andere Boote oder Schlauchboote. Wir müssen eines finden, und zwar schnell. Zwei Teams; Sarge, du nimmst McCally und Briggs mit und siehst dir die Rückseite der Gebäude an, an denen wir vorbeigekommen sind. Checkt die Schuppen, Ladeflächen von Pick-ups, Wohnwagen … alles, wo man ein Boot oder Gummiboot finden könnte. Nolan, du bleibst bei Mac und mir. Wir treffen uns in zwanzig Minuten wieder hier.«
»Und was geschieht, wenn wir kein Boot finden?«, fragte Mac.
Banks lächelte finster.
»Dann höhlen wir deine Wampe aus und benutzen dich als beschissenes Kanu.«
Banks machte sich schnell in Richtung Norden auf, Nolan und Mac waren direkt hinter ihm. Das erste Gebäude, das sie inspizierten, stand gegenüber dem Kai auf der anderen Seite der Uferstraße. Es war das örtliche Postbüro. Im Gegensatz zu den übrigen Häusern sah es so aus, als hätte es alle Attacken schadlos überstanden. Banks sah, dass es ein Betonfundament hatte und Ziegelmauern, außerdem eine Eingangstür, die aussah, als würde sie einiges aushalten; Stahl und Glas, mindestens zwei Zentimeter dick. Was immer die Siedlung attackiert hatte, hatte sich offensichtlich über die leichteren Opfer in den Holzhäusern auf beiden Seiten hergemacht.
Er klopfte laut an die abgeschlossene Tür, aber alles war ruhig und im Inneren war es finster. Wie bei den anderen Gebäuden war kein Licht zu sehen, falls es überhaupt noch Elektrizität gab. Entweder waren die Ortsansässigen nicht darauf gekommen, hier Zuflucht zu suchen, oder – und das war wahrscheinlicher angesichts dessen, was sie bisher gesehen hatten – den Leuten war keine Zeit geblieben. Auf jeden Fall würden sie in einem Postamt wohl eher kein Boot finden.
Sie umrundeten das Gebäude dennoch und Mac übernahm dieses Mal die Führung. Auf einem kleinen, gepflasterten Platz hinter dem Haus waren drei Schneemobile ordentlich in einer Reihe geparkt. Er machte sich eine geistige Notiz, denn die Fahrzeuge könnten nützlich sein, wenn sie zu irgendeinem Zeitpunkt über Land fliehen mussten … aber wie Banks vermutet hatte, gab es keine Anzeichen eines Bootes.
Banks sah die anderen drei Männer in südlicher Richtung im Hinterhof eines der Häuser. Sie schienen auch nicht viel Glück zu haben. Er führte Nolan und Mac zur Vorderseite des Gebäudes und sie gingen gemeinsam weiter nach Norden. Die Zeit verflog; wenn sie nicht bald etwas fanden, womit man zum russischen Boot übersetzen konnte, dann musste er möglicherweise die Mission abbrechen. Es wäre für ihn und sein Team allerdings das erste Mal und ein Schritt, den er nicht bereit war, zu gehen.
»Legt mal einen Zahn zu, Leute«, sagte er und joggte – rannte fast – zum nächsten Haus an der Küste. Dieses sah vielversprechender aus. Es war ein großes Grundstück, ein Stück vom Wasser entfernt. An einer Seite war eine Doppelgarage, die sich, wenn sie Glück hatten, als Bootsschuppen erweisen könnte. Doch als sie von der Küstenstraße in die kurze Einfahrt einbogen, wurden Banks’ Hoffnungen sofort zunichtegemacht. Eine der Garagentüren war aufgerissen worden und hing zersplittert und schief in den Angeln. Es war tatsächlich ein Boot darin gewesen, ein drei Meter langes Zodiac-Schlauchboot. Genau wie die Boote im Hafen war auch dieses nicht mehr zu gebrauchen. Das Gummi war aufgeschlitzt, zerrissen und zerfetzt worden. Stücke davon lagen auf zwei weiteren Leichen verteilt. Eine Frau und ein Kind, das sie offensichtlich hatte beschützen wollen. Der Rücken der Frau war aufgeschlitzt, man konnte sogar das Rückgrat sehen. Das Mädchen unter ihr hatte weniger Verletzungen, aber an ihren Beinen war kein Fleisch mehr zu finden und die Knochen sahen in Banks’ Nachtsichtgerät irgendwie zu weiß aus. Nolan hinter ihm würgte. Banks drehte sich um und wollte ihm gerade sagen, er solle das draußen machen, aber dazu kam er nicht.
Sie hörten es alle gleichzeitig, ein kratzendes, schwaches Geräusch aus der anderen Ecke hinter dem Schlauchboot. Mac und Nolan bewegten sich darauf zu, ohne dass man es ihnen sagen musste. Mac umrundete vorsichtig das Boot, während Nolan sich Banks anschloss, um direkt auf die Geräuschquelle zuzugehen.
Das Erste, was Banks sah, war ein Mann, der auf dem Boden lag und dessen Bein wie in Todeszuckungen zappelte.
Wir haben einen Überlebenden!
Dann machte er einen Schritt nach vorne und sah, was an der Leiche fraß und dafür sorgte, dass das Bein zuckte.
Drei davon … zuerst dachte Banks, es seien … ein surrealer Gedanke … Gürteltiere, denn sie hatten denselben gepanzerten Look, aber diese Biester waren flacher, ovaler und wirkten eher wie Krustentiere als Säugetiere. Sie hatten breite, platte Schwänze, die auf den Garagenboden klopften, während sie fraßen. Je länger er sie ansah, desto mehr erinnerten sie ihn an die Kellerasseln, die ihr Haus heimgesucht hatten, als er noch ein Kind gewesen war. Aber diese hier würde er nicht zwischen Daumen und Zeigefinger zerquetschen können. Die Biester, die sich gerade an den Innereien des toten Mannes labten, waren über einen halben Meter lang. Sie bewegten sich sehr effizient, die klauenartigen Haken an den Füßen fetzten das Fleisch in Streifen, führten es dann an das gierige Maul, das erneut daran riss, bevor es kaute. Dabei machten sie Geräusche, die ekelhaft danach klangen, als würden sie ihr Mahl genießen.
Banks sah, wie Mac jetzt mit erhobener Waffe auf der anderen Seite der Leiche ankam. Er bewegte den Zeigefinger langsam hin und her – nicht schießen – denn er wollte nicht, dass man ihre Position bestimmen konnte. Aber Nolan, der neben Banks war, sah das Signal entweder nicht oder er war zu gefangen in seinem Ekel, um zu gehorchen. Auf jeden Fall hob er die Waffe und jagte schnell hintereinander drei Kugeln in den Körper des Monsters, das ihm am nächsten war. Die Schüsse waren in der Garage nahezu ohrenbetäubend, und als wäre es ein Signal gewesen, drehten sich nun alle drei Kreaturen zu ihnen um, auch diejenige, die Nolan eindeutig getroffen hatte, und griffen den Iren gleichzeitig an.
Nolan tänzelte nach hinten, die Waffe immer noch erhoben, aber die Dinger waren einfach zu schnell für ihn und erreichten seine Knöchel. Sie klettern über seine Beine, bevor er sich überhaupt bewegen konnte. Er schrie, als Fetzen aus der Hose und dann Haut von den Schienbeinen gerissen wurde.
»Zurück, Cap«, brüllte Mac und machte einen Schritt nach vorne. Er trat eines der Biester gegen die Wand, wo Banks es erledigen konnte. Nicht einfach, denn es brauchte drei Salven – neun Kugeln – bevor es endlich stilllag. Er drehte sich um und sah, wie Nolan versuchte, eines der verbliebenen zwei Wesen von seinem Gesicht fernzuhalten, während die Beine des Viehs an seiner schusssicheren Weste zerrten, die sich СКАЧАТЬ