Magisch geheimnisvoll wie Staub. Caroline Opatz
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Название: Magisch geheimnisvoll wie Staub

Автор: Caroline Opatz

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

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isbn: 9783940877338

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СКАЧАТЬ gehofft, dass du kommen wirst. Aber ist auch nicht so wichtig. Wir freuen uns natürlich, dass du da bist.«

      »Ja, weil wir -« Doch weiter kam Michi nicht, denn da erntete er schon einen vorwurfsvollen Blick von Amaliel.

      »Es ist alles in bester Ordnung. Fühl dich bei uns in Joulumaa der Welt von Weihnachten herzlich eingeladen. Komm doch endlich richtig rein.« Ich war in Joulumaa? Im Moment wunderte mich das gar nicht so sehr und als ich die Weihnachtskobolde ansah, die für mich erwartungsvoll zurücktraten, bestätigte sich diese Einstellung in mir.

      Weihnachtskobolde!

      Weihnachtsengel!

      Weihnachtsmann!

      Was auch immer geschehen war, ich war in Joulumaa.

      Im Haus sah alles sehr gemütlich aus. In der Mitte stand ein langer Tisch, der mit acht Tellern Keksen, Lebkuchen und Marzipan sowie einer großen Teekanne gedeckt war. Amaliel fügte noch schnell einen neunten Teller hinzu, während ich mich weiter umsah. Vor dem langen Fenster stand ein ebenso langes Regal, mit Bildern, Kerzen, Büchern oder Schokoladenweihnachtsmännern darauf. Auf der anderen Seite des Raumes führte eine Treppe aus Holz nach oben und links daneben stand ein Herd. Es gab auch noch zwei weitere Türen, die jedoch geschlossen waren. Auf der rechten Tür stand mit goldener Schrift das Wort »Weihnachtsmann« geschrieben.

      Ich blinzelte einige Male, um mir dem wirklich sicher zu sein und überlegte immer noch, ob das alles vielleicht nur ein Scherz war.

      Ein Kobold nahm mir meine Jacke ab und legte sie auf einen Stuhl. Ein anderer bot mir einen Platz am Tisch an und ich setzte mich.

      »Ich werde mal dem Weihnachtsmann Bescheid sagen, dass du da bist. Er wird es nicht glauben können«, sagte ein weiterer Kobold und huschte davon. Er klopfte an die Tür des Weihnachtsmannes und kurze Zeit später öffnete sich die Tür knarzend.

      Ein großer, kräftiger Mann trat heraus.

      Er hatte silbergraues, dickes, schulterlanges Haar und einen Bart. Er sah genauso aus wie ich mir den Weihnachtsmann immer vorgestellt hatte und wie man ihn von Bildern und Büchern kannte. Eigentlich glaubte ich gar nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber jetzt musste ich es wohl tun. Das konnte nicht möglich sein. Der Weihnachtsmann kam mit großen, schweren Schritten auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen.

      »Was für eine Ehre.«

      Seine Stimme war tief und grummelig und um meine Überforderung noch weiter zu verstärken, verbeugte er sich auch noch vor mir. Ich spürte wie mir die Röte in die Wangen stieg und mich plötzlich alle anzustarren begannen, während ich versuchte, einfach ganz zu wirken. Ich stand auf und machte einen kleinen Knicks.

      »Ich bin Linea«, sagte ich etwas unsicher.

      »Das wissen wir«, erwiderte Amaliel und lächelte immer noch ihr sanftes Engellächeln.

      Ich runzelte die Stirn. »Was?«

      »Natürlich wissen wir, wer du bist. Wir kennen jedes einzelne Kind auf dieser Welt. Und du bist das einzige Kind auf dieser großen Welt, was die Ehre besitzt, uns besuchen zu dürfen«, erklärte der Weihnachtsmann und setzte sich zu uns allen an den Tisch. Ich tat es ihm gleich.

      »Aber warum ich? Und warum heute? Es klingt ja beinahe so, als wäre es unmöglich euch besuchen zu können.«

      »Das ist Schicksal, mein liebes Kind«, sagte ein Kobold. »Du bist das Kind, das uns helfen kann.« Ich starrte den Weihnachtskobold mit weit aufgerissenen Augen an. Meine Gedanken begannen sich auf einmal nur noch im Kreis zu drehen.

      »Ja, ist ja schon gut. Wir wollen Linea ja nicht noch mehr verwirren«, sagte der Weihnachtsmann und goss mir heißen Kakao in eine bunte Tasse. Ich bedankte mich und trank einen Schluck.

      »Ich verstehe nur nicht, wie ich hierher gelangt bin«, begann ich, doch dann stockte ich plötzlich, denn in diesem Augenblick entdeckte ich einen Kakaobecher auf der Fensterbank. Das war doch mein Kakaobecher, der da stand!

      »Es gibt bei euch eine Art unsichtbares Loch oder auch unsichtbares Portal, welches hierher führt. Nur Kinder und einige Gegenstände können zu uns gesogen werden. Das Loch würde Erwachsene gar nicht bemerken. Und du warst diejenige, die zu uns kommen sollte«, erklärte mir Amaliel und stopfte sich ein Marzipanbällchen in den Mund.

      »Aber ich war gestern auch an dieser Stelle und da wurde ich nicht hergezogen und neulich habe ich nur meinen Becher in dem Loch verloren, ohne selber darin zu verschwinden«, sagte ich und zeigte auf den Becher auf der Fensterbank.

      »Das lag wahrscheinlich daran, dass wir gestern den Durchgang von eurer Welt zu dieser Welt geschlossen haben. Gestern war es fürchterlich stürmisch bei euch und das kann dazu führen, dass kleine Gegenstände zu uns gelangen, so wie zum Beispiel dein Kakaobecher. Es könnte aber auch passieren, dass der Sturm hier bei uns Schaden anrichtet. Das wollen wir verhindern«, erzählte der Weihnachtsmann. »Heute war der Durchgang wieder offen. Als du deinen Kakaobecher verloren hast, hatte das Loch wohl einfach nicht genug Kraft, um dich mitzureißen.«

      So langsam fing ich an, alles zu verstehen. Aber so richtig glauben konnte ich noch nicht, dass ich mit dem Weihnachtsmann, Kobolden und einem Weihnachtsengel an einem Tisch in Joulumaa saß.

      Das Telefon, welches neben Mette auf dem Tisch lag, klingelte und sie ging ran.

      »Hallo Mette. Hier ist Lineas Mutter. Ist Linea vielleicht bei dir?«, fragte sie besorgt.

      »Nein, bei mir ist sie nicht«, antwortete Mette.

      »Sie hat mir nicht gesagt, wo sie hinwollte und an ihr Handy geht sie auch nicht. Das sieht ihr gar nicht ähnlich.«

      »Das stimmt. Ich werde sie versuchen zu erreichen und melde mich wieder«, sagte Mette und verabschiedete sich.

      Wo war Linea nur und warum war sie nicht erreichbar?

      3.

      Plötzlich erschrak ich und blickte auf meine Uhr. Mir fiel ein, dass ich ja bald wieder zurück zum Weihnachtsmarkt und nach Hause musste!

      Aber seitdem ich hergekommen war, war erst eine Viertelstunde vergangen, was mir mit einem Blick auf meine Armbanduhr auffiel. Mir kam es aber schon viel länger vor. Amaliel schien meinen Blick auf die Uhr zu bemerken und erklärte mir sofort, dass eine viertel Stunde in unserer Welt eine ganze Stunde in Joulumaa ist.

      »So haben wir mehr Zeit uns um alle Geschenke zu kümmern. Wenn wir in eurer Welt nämlich nur noch eine Viertelstunde Zeit haben, haben wir noch eine ganze Stunde in unserer Welt.«

      »Genau, das ist sehr praktisch. Es dauert ja auch ziemlich lange alle Geschenke herzustellen und zu bauen«, erklärte mir ein Kobold.

      »Aha,« machte ich. Das war ja alles sehr logisch, aber irgendwie auch ganz schön kompliziert. »Und wie kann ich jetzt wieder zurückkommen?«

      »Ach, das ist ganz einfach, Linea«, sagte mir ein anderer Kobold und biss zufrieden in einen Lebkuchen. »Wenn du wieder in zurück möchtest, musst du einfach nur auf den magischen Schnipper drücken. Der Schnipper ist genau dort, wo du gelandet bist. Er ist im Boden eingebaut und leuchtet rot. Wir haben die Stelle um den Schnipper im Schnee markiert. Wahrscheinlich ist sie nach deinem Eintreffen nicht mehr sehr deutlich zu sehen. Du bist ja direkt СКАЧАТЬ