Vergangenheitskampf. Corinna Lindenmayr
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Название: Vergangenheitskampf

Автор: Corinna Lindenmayr

Издательство: Автор

Жанр: Контркультура

Серия:

isbn: 9783967526554

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СКАЧАТЬ Dann geh zu diesem Spiel, triff dich mit einem knackigen Kerl und hab einen tollen Abend. Und ganz nebenbei kannst du ja versuchen unser zu Hause zu retten.«

      Da es jetzt ohnehin zu spät war, irgendwelche Versuche zu unternehmen noch einen Gewinn aus dem Verkauf dieses Treffens zu erzielen, gab Emma-Sophie sich geschlagen. »Also gut.«

      Sie konnte es zwar nicht sehen, aber sie wusste dennoch, dass Bea gerade breit grinsend vor ihrem Telefon saß. »Er ist wirklich heiß.«

      »Ich dachte du stehst auf deinen Arzt.« fragte Emma-Sophie scheinheilig, während sie aufstand, sich schwerfällig ins Bad begab und den Wasserhahn der Badewanne aufdrehte.

      »Er ist ganz okay. Aber Max Christensen? Der spielt in einer ganz anderen Liga.«

      Und das, dachte Emma-Sophie, während sie in das heiße Wasser stieg, war genau das Problem.

      Seine Laune war auf dem Tiefpunkt. Und das war noch milde ausgedrückt. Sie hatten ein grottenschlechtes Spiel abgeliefert und erst in der Verlängerung den entscheidenden zweiten Punkt für sich gewinnen können. Zu allem Überfluss musste er sich jetzt auch noch zu einem Treffen mit einem dieser verrückten Groupies begeben.

      Max drehte den Duschhahn zu und fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar. Vielleicht sollte er einfach nicht hingehen.

      Vermutlich müsste er sich dann wieder eine ellenlange Standpauke von seinem Trainer anhören, bei welchem sich wiederum die beteiligten Sponsoren beschwerten und so weiter.

      Aber irgendeine fadenscheinige Ausrede würde ihm schon einfallen.

      Er verstand sowieso nicht, warum ausgerechnet er immer für solche Aktionen herhalten musste. Okay, er war der Kapitän, aber mal ernsthaft, wen interessierte schon mit welchem von ihnen man ein paar Selfies schoss und versuchte einen Wortwechsel aufrecht zu erhalten, von dem man noch nicht einmal wusste, wie man ihn beginnen sollte?

      Er schlüpfte in seine Levi´s und das schwarze Polo-Shirt, dann stopfte er die restlichen Sachen in seine Sporttasche. Natürlich war er mal wieder der Letzte. Aber das störte ihn nicht. Um ehrlich zu sein ließ er sich sogar mit Absicht Zeit. Er genoss die Ruhe in der Kabine, die dann eintraf.

      Gerade als er sich seinen Sherwood-Beutel um die Schulter warf öffnete sich die Tür.

      Genervt drehte er sich um. Wenn das jetzt einer dieser Reporter war, konnte er für nichts mehr garantieren. Doch zu seiner Erleichterung war es nur Jonas, der seinen Kopf durch die Tür streckte.

      »Noch Lust auf ein kaltes Bier?«

      Für einen kurzen Augenblick dachte er an dieses blöde Treffen, verdrängte diese Gedanken jedoch sofort wieder aus seinem Gehirn. Sicherlich würde es der Mannschaft noch weniger Pluspunkte einbringen, wenn er dort mit seiner momentanen Stimmung eintraf, die gelinde gesagt, mehr als nur im Keller war.

      »Klar.« Er zog sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine kurze Nachricht an seinen Trainer, dass er starke Kopfschmerzen habe und daher bedauerlicherweise nicht mehr in der Lage war, sich noch mit jemandem zu treffen. Dann verließ er mit Jonas den Raum. Ein paar nette Bierchen wären jetzt genau das Richtige.

      

       2. Kapitel

      Emma-Sophie war wütend. Nicht nur, dass sie ein für sie vollkommen verständnisloses Spiel gesehen hatte, nein, jetzt versetzte sie dieser Kerl auch noch. Was echt mal wieder typisch war.

      Sie hätte zu Hause bleiben sollen. Es sich mit ihrer warmen Wolldecke und einer heißen Tasse Kakao auf ihrem Sofa bequem zu machen um eine Folge »Bones« anzusehen, klang im Augenblick geradezu verlockend.

      Stattdessen stand sie nun hier, zitternd und kein bisschen glücklich über diese Situation.

      »Es tut mir entsetzlich leid.« versicherte ihr gerade ein in grauem Anzug und roter Krawatte gekleideter Mann, den sie auf Anfang fünfzig schätze, und sich als Trainer der Mannschaft vorgestellt hatte. Sein Name war ihr bereits wieder entfallen. McIrgendwas. »Vielleicht hat ihn der Schlag im letzten Drittel doch mehr erwischt wie gedacht.« Vielleicht. Vielleicht war er aber auch einfach nur ein selbstverliebter, Frauen versetzender Idiot.

      »Ist schon okay. Wirklich. Es war schon toll, von hier oben das Spiel ansehen zu können.« log Emma. In Wahrheit war es ihr kaum gelungen dem Puck zu folgen, geschweige denn zu verstehen, warum die meisten Spieler immer wieder versuchten, aufeinander einzuprügeln oder sich brutal gegen die Bande zu knallen.

      »Ich spendiere Ihnen noch einen Drink.« bot der Mann ihr gegenüber an, doch sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein. Danke. Ich werde jetzt besser nach Hause gehen. Ich muss morgen ziemlich früh raus. Tschüss und es war nett Sie kennengelernt zu haben!« Emma winkte diesem McSowieso überschwänglich zu und steuerte eilig Richtung Tür. Jetzt musste sie nur noch aus diesem Gebäude heraus finden. Was in Anbetracht dieser unzählig langen Gänge gar nicht so einfach zu werden schien. Wieder einmal verfluchte sie Bea und ihre Überzeugungskraft. Nie wieder würde sie sich zu irgendetwas überreden lassen. Leider wusste sie bereits im gleichen Moment als sie das beschloss, dass es nicht zutreffen würde. Bea schaffte es nämlich mit ihrer Hartnäckigkeit so gut wie immer ihren Kopf durchzusetzen und Emma-Sophie war in dieser Hinsicht eher das Gegenteil. Mit einem leisen Seufzer lief sie los und steuerte zielsicher auf eine alte, klobige Metalltür zu. Das bereits ziemlich dämmrige Licht flackerte verdächtig und gerade als Emma-Sophie den Griff der Tür in die Finger bekam, nur um festzustellen, dass sich diese trotz mehrfachem Ruckeln und Dagegentreten nicht öffnen lies, erlosch es komplett, sodass sie nun mutterseelenallein in einem stockfinsteren Gang stand, von dem sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wo sich dort der Ausgang befand.

      Konnte es noch schlimmer kommen?

      Manchmal gab es Tage, die katastrophal begannen und am Abend gar nicht mehr so schlecht waren. Dann wiederum gab es Tage, die zwar ziemlich gut anfingen aber beschissen endeten. Und es gab Heute. Heute lief einfach alles schief. War es also ein Wunder, dass er mehr als nur ein bisschen genervt durch den Gang der Eishalle trottete, während er sich selbst verfluchte, seinen Autoschlüssel in der Umkleide vergessen zu haben?

      Er erreichte die Kabine und lief durch die leicht geöffnete Tür hindurch. Das Erste was er dort auf einer der Sitzbänke erspähte, war, wie sollte es auch anders sein, den Schlüsselbund. Frustriert griff Max danach und schob ihn in seine linke Hosentasche.

      Vielleicht hätte er sich doch einfach ein Taxi nehmen sollen. Für seine Wohnung gab es einen Ersatzschlüssel und ob sein Audi nun hier oder bei ihm in der Garage parkte spielte eigentlich auch keine große Rolle.

      Da er nun aber schon einmal da war sah er sich prüfend in dem Raum um. Er genoss die Stille die er jetzt verströmte. Wenn er sich sonst hier befand, herrschte immer reges Treiben. Wenn nicht in der Kabine, dann zumindest außerhalb.

      Im Augenblick jedoch war alles ruhig. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und dachte an die letzten Spieltage und an die, die noch anstehen würden. Er war gut in Form, genauso wie die ganze Mannschaft. Sie bräuchten noch einen Sieg, dann wären ihnen auf jeden Fall die Pree-Play-Offs sicher. Er hoffte allerdings, dass es ihnen gelang, sich einen direkten Platz in den Play-Offs zu erkämpfen.

      Die Jungs waren hart im Nehmen aber diese Zeit war dennoch nicht ohne. Die Spiele wurden intensiver, die Stimmung angespannter und die Kämpfe brutaler. Die Chance auf ein paar spielfreie Tage СКАЧАТЬ