...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn
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Название: ...denn ihrer ist das Himmelreich

Автор: Jost Müller-Bohn

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

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isbn: 9783869548739

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СКАЧАТЬ man früher mit der Spindel machte? Ja, die Frauen stellten Wolle her und später den Stoff, um Kleider zu nähen. „Großmutter, erzähl uns doch bitte eine Geschichte!“ sagte der Kleine. Er hörte so gern zu, wenn die Großmutter erzählte. „Dann will ich euch die Geschichte von dem Dichter Johann Peter Hebel erzählen:

      „Ein Fürst traf auf einem Spazierritt einen fleißigen und frohen Landmann, der fröhliche Lieder beim Pflügen sang. Der Fürst fragte ihn, ob er so fröhlich sei, weil er ein so gutes Ackerland habe. „Nein“, sagte der Landwirt, „ich bin ein Arbeiter und bekomme täglich 15 Kreuzer Lohn.“ (1 Kreuzer = 4 Pfennige)

      „Das ist nicht viel, Landmann“, sagte der Fürst, „damit kann man doch nicht auskommen.“

      „Ach, Herr“, sagte der einfache Arbeiter, „wenn ich alles für mich brauchen würde, wäre ich meines Lebens nicht froh. Fünf Kreuzer genügen mir, mit fünf Kreuzern zahle ich meine Schulden ab und fünf Kreuzer spare ich noch.“

      Da staunte der Fürst: „Und dabei singst du auch noch: Lass die Herzen immer fröhlich und mit Dank erfüllet sein, denn der Vater in dem Himmel nennt uns seine Kinderlein?“

      „Ja, Herr, meine fünf Kreuzer teile ich noch mit meinen Eltern, die nicht mehr arbeiten können, und für die Kinder, die noch in der Schule etwas lernen müssen, sorge ich auch davon. Die Eltern haben alles mit mir geteilt und ich glaube, meine Kinder werden später auch ihren Verdienst mit mir teilen. So haben wir immer etwas, um Gott zu danken und den anderen Menschen zu geben.“ Als der Fürst das hörte, schenkte er dem Landmann noch eine stattliche Summe Geld. Er lernte jetzt das Wort Jesu verstehen: Geben ist seliger als nehmen.“

      Ob wir das auch einmal ausprobieren? Was willst du denn heute dem Vati, der Mutti, den Geschwistern oder Freunden schenken? Na, überleg mal.

      Wir wollen beten: Herr Jesus, du hast den Menschen immer etwas gegeben und warst immer fröhlich. Du hattest keine Wohnung, kein Bett und kein Geld. Lass uns auch so fröhlich sein wie du es warst. Amen.

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      18.

       Januar

      „Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.“

      3. Mose 19,32

      Wenn man früher in der Straßenbahn war und ein älterer Mensch kam in das Abteil, dann standen die Kinder auf, damit die älteren Leute sitzen konnten. Das freut die alten Menschen und sie freuen sich auch, wenn ihre Kinder oder Enkelkinder fröhlich zu ihnen kommen.

      Der Großvater hat heute Geburtstag und die drei Enkelkinder sind zu Besuch gekommen. Sie tragen alle einen kleinen Blumenstrauß in der Hand. Die Großmutter ist aufgestanden und freut sich: „Das ist aber schön, dass ihr dem Großvater gratulieren wollt.“ Der Jochen sagt dann: „Lieber Großvater, ich gratuliere dir… dich… zu deinem Geburtstag.“ Vor Schreck wusste er nicht: heißt es nun dir oder dich. Wisst ihr es, liebe Kinder? Dann singen sie alle ein schönes Lied. Was für ein Lied singen sie wohl? Sie singen ein Danklied für Gott, denn Gott hat ja den Opa behütet und gesund erhalten. Wollt ihr mitsingen? „Danket dem Herrn! Wir danken dem Herrn; denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich, sie währet ewiglich.“

      Dann singt der Jochen ganz allein: „Lobet den Herren! Ja, lobe den Herrn auch meine Seele; vergiss es nie, was er dir Gut‘s getan, was er dir Gut‘s getan.“

      Jetzt beugt sich die Großmutter über den Tisch und sagt: „Na, meine kleine Carla, du kannst doch auch so schön singen, deine große Schwester hilft dir dabei. Da freut sich der Opa sehr, du hast ihn doch auch ganz lieb, nun guck ihn auch einmal richtig an!“ Dann singen die beiden Mädchen: „Groß ist der Herr! Ja, groß ist der Herr; sein Nam‘ ist heilig und alle Welt ist seiner Ehre voll, ist seiner Ehre voll.“

      „Fein, das war sehr schön“, sagt der Opa und steht langsam mit seinem Krückstock auf. Dann hebt er seine Hände und segnet die Kinder: „Herr, unser Vater im Himmel, segne diese Kinder und lass sie allezeit in deiner Obhut sein. Behüte sie durch deine heiligen Engelscharen, wie du mich auch behütet hast in den vergangenen achtzig Jahren.“ Wie alt ist der Opa? - Achtzig Jahre!

      Dann erzählte die Großmutter noch eine Geschichte:

      „Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub und die Knie zitterten ihm. Wenn er bei Tisch saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er oft Suppe auf das Tischtuch und manchmal fiel ihm auch wieder etwas aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, deswegen musste sich der alte Großvater eines Tages hinter den Ofen in die Ecke setzen und sie gaben ihm sein Essen in ein altes Schüsselchen. Da sah er betrübt nach dem Tisch und seine Augen wurden ihm nass. Einmal konnten seine zittrigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten; es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schimpfte, er aber sagte nichts und seufzte nur. Da kauften sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen. Als die Eltern wieder einmal am Tisch saßen, trug der Enkel von vier Jahren einen Holzklotz vorbei. „Was machst du da?“ fragt der Vater. „Ich mache einen Holztrog“, antwortete das Kind, „daraus sollen Vati und Mutti essen, wenn ich groß bin.“ Da sahen sich die Eltern eine Weile an, fingen endlich an zu weinen, holten sofort den alten Großvater wieder an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.“

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      Jetzt wollen wir beten: Großer Gott, wir wollen uns freuen, wenn wir noch einen so lieben Opa haben und wir wollen ihn recht lieb haben und daran denken, dass wir ja auch einmal alt werden können. Segne die Großeltern! Amen.

      19.

       Januar

      „Gastfrei zu sein, vergesset nicht; denn dadurch haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“

      Hebräer 13,2

      „Ein froher Gast ist niemand zur Last“, sagen die Leute. Leider nehmen die meisten Menschen keine Gäste mehr auf. Sie schicken die Freunde in ein Hotel oder in ein Gasthaus. Hört nun die Geschichte von dem „Fremden Kind“. „In einem Häuschen am Eingang des Waldes lebte ein armer Tagelöhner, der sich mit Holzhauen mühsam sein Brot verdiente. Er hatte eine Frau und zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Die waren gehorsam und lieb zu den Eltern und halfen ihnen fleißig bei der Arbeit. Als die guten Leute nun eines Winterabends, da es draußen schneite und wehte, zusammensaßen und ein Stücklein Brot verzehrten, dafür Gott von ganzem Herzen dankten und der Vater noch aus den biblischen Geschichten vorlas, da pochte es leise ans Fenster und ein feines Stimmchen rief draußen: „O, lasst mich in eurer Haus. Ich bin ein armes Kind und habe nichts zu essen und kein Obdach und meine, vor Hunger und Frost umzukommen. O, lasst mich ein!“ Da sprangen die Kinder vom Tisch auf, öffneten die Tür und sagten: „Komm herein, armes Kind! Wir haben selber nicht viel, aber immer noch mehr als du und was wir haben, das wollen wir mit dir teilen. „ Das fremde Kind trat ein und wärmte sich die erstarrten Glieder am Ofen und die Kinder gaben ihm zu essen, was sie hatten, und sagten: „Du wirst müde sein. Komm, leg dich in unser Bettchen! Wir können auf der Bank schlafen.“ Da sagte das fremde Kind: „Dank es euch mein Vater im Himmel!“

      Sie führten den kleinen Gast in ihr Kämmerlein, legten ihn zu Bett, deckten ihn zu und dachten: O, wie gut haben wir es doch! Wir haben unsere warme Stube und unser Bettchen, das arme Kindchen aber СКАЧАТЬ