...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn
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Название: ...denn ihrer ist das Himmelreich

Автор: Jost Müller-Bohn

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

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isbn: 9783869548739

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СКАЧАТЬ ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“

      2. Petrus l,19

      Wenn die Finsternis verschwindet und es langsam hell wird, dann scheint oft noch ein heller Stern am Himmel: der Morgenstern. Das junge Mädchen hat lange gelesen, auch die Geschichte vom Morgenstern.

      Es war ein Organist, das ist der Mann, der in der Kirche immer die Orgel spielt, der hatte in der Nacht große Angst. Es war Krieg und draußen schossen immerzu die feindlichen Soldaten. Deshalb gingen die Leute vor Angst gar nicht ins Bett, denn wenn durch das Schießen plötzlich das Hausdach anfing zu brennen, wären sie alle verloren gewesen. So hat der Orgelspieler voller Angst die ganze Nacht nicht geschlafen. Am Morgen faltete er die Hände, betete zu Gott und dankte dem Vater im Himmel, dass in dieser Nacht nichts passiert war. Plötzlich kam ein feindlicher Reiter und klopfte ganz laut an die Tür. Er hatte sein braunes Pferd an den Fensterladen gebunden.

      Der Organist wollte gerade „Guten Morgen“ sagen, als der Reiter rief: „Gebt mir sofort den Schlüssel für die Kirche.“ Der Organist erschrak sehr! Er dachte: Dieser böse Mann will vielleicht etwas aus der Kirche stehlen. Er wollte ihn nicht in die Kirche lassen, aber der Reiter sagte ganz ungeduldig: „Mach sofort die Kirchentür auf und komm mit mir ins Gotteshaus!“ - Was sollte der Mann tun? Er musste gehorchen.

      Zitternd ging der Organist voran und der Reiter mit seinen schweren Stiefeln hinterher: „Klirr, klirr“, klapperte der Säbel. Dann sagte der Reiter: „Mach die Orgel auf und gib mir ein Gesangbuch!“ Der Organist gab ihm ein Gesangbuch. Der Reiter blätterte darin und sagte: „Spiel mir jetzt dieses Lied hier!“ Der Organist setzte sich an die Orgel und spielte das Lied. Der Soldat sang mit tiefer Stimme:

      „Wie schön leuchtet der Morgenstern, voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, aus Juda aufgegangen!

      Du Davids Sohn aus Jakobs Stamm, mein König und mein Bräutigam, du hast mein Herz umfangen.“

      Der Reiter sang immer weiter und der Organist spielte jetzt voller Freude, denn er merkte, dass der Soldat nichts Böses wollte. Später fragte der Organist den Soldaten, warum er sich gerade dieses Lied gewünscht habe. Da erklärte es ihm der Reiter:

      „In der Nacht musste ich an einem sehr gefährlichen Ort Wache halten. Die feindlichen Soldaten schossen sehr stark und sie ritten und schlichen immer an mir vorbei. Da fing ich an zu beten: „Herr, erhalte und behüte uns!“ Kaum hatte ich zu Ende gebetet, da sah ich den Morgenstern funkeln. In der Bibel steht, Jesus ist der helle Morgenstern, und weil er mich bewahrt hat, wollte ich ihm meine Sünden bekennen und in der Kirche dieses Lied singen. Jetzt können Sie sich denken, wie mein Herz voll Dankbarkeit war, als ich singen konnte: „Du hast der Feinde Macht gewehrt und meine Bitt‘ um Schutz erhört!“ Dann reichte der Soldat dem Organisten die Hand, gab ihm noch etwas Geld und ritt davon.

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      Als das Mädchen, das wir auf unserem Bild hier sehen, diese Geschichte gelesen hatte, betete sie: „Herr Jesus Christ, ich danke dir, dass jetzt bei uns kein Krieg ist. Bitte bewahre mich auch weiterhin. Amen.“

      25.

       Januar

      „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.“

      Psalm 34,8

      Wie schön ist es doch, dass Gott die Engel geschaffen hat. Sie sollen uns behüten und bewahren. Seht ihr den großen Engel über den Dächern der dunklen Stadt? Er hat zwei große Flügel und einen Friedenszweig in der Hand. Der Mond ist auch schon aufgegangen und blinzelt hinter den Wolken hervor. Unten in dem Haus kann man in zwei Zimmer hineinblicken: in die Wohnstube und in das Schlafzimmer. In der Wohnstube sitzen noch der Vati und die Mutti. Der Vati liest eine Geschichte vom Heiland vor und die Mutti stickt ein schönes Muster in die große Tischdecke. Die Oma hat das kleine Baby ins Bett gebracht, und der Opa hört die Geschichte aus der Bibel. Die große Tochter kniet am Tisch und spricht ein Abendgebet. Dieses Abendgebet kann man auch singen:

      „Abends will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn:

      zwei zu meinem Haupte, zwei zu meinen Füßen,

      zwei zu meiner Rechten, zwei zu meiner Linken,

      zweie, die mich decken, zweie, die mich wecken,

      zweie, die mich weisen ins himmlisch‘ Paradies!“

      Als ich noch ein ganz kleiner Junge war und gerade erst laufen gelernt hatte, ging die Mutti einmal einkaufen. Sie ließ mich in der Wohnung zurück und sagte: „Jost, ich gehe nur ganz schnell zum Kaufmann, um etwas einzukaufen. Sei recht lieb und mach keine Dummheiten! Ich bringe dir auch etwas Schönes mit, vielleicht eine Banane oder eine Apfelsine.“ Natürlich habe ich mich darauf sehr gefreut und wollte auch ganz artig sein. Als nun die Mutti etwas länger fortblieb, hörte ich im Hof die Kinder spielen und lärmen. In der großen Stadt Berlin gibt es sehr viele hohe Häuser - nein, keine Hochhäuser, wie wir sie heute kennen, aber Häuser, die vier bis fünf Stockwerke hatten. Das waren damals die größten Wohnhäuser.

      Da ich immer alle Kinder sehr liebte und selbst noch keine Geschwister hatte, nahm ich mir einen Stuhl und schob ihn an das Fenster. Vorher schloss ich noch die Wohnungstür zu. Dann kletterte ich auf ein sehr schmales Fensterbrett und schaute hinunter in den Hof. Ich musste ganz tief hinunterblicken, denn wir wohnten im fünften Stock. Deshalb drückte ich meine Nase ganz platt, um die spielenden Kinder sehen zu können. Nun ist ja eine Fensterscheibe sehr dünn, aber die Fensterscheibe zerbrach nicht. Wisst ihr warum? - Weil Gott einen Engel gesandt hatte und dieser von der anderen Seite die Scheibe festhielt, sonst wäre ich durch die Scheibe gebrochen und in den Hof hinuntergefallen. Dann wäre ich gewiss gleich tot gewesen. Als die Mutti nun zurückkam, war die Tür verschlossen. „Mach doch bitte die Tür auf“, rief die Mutti. „Ich kann nicht!“ rief ich ganz ängstlich. „Wo bist du denn?“ fragte die Mutti.

      „Auf dem Fensterbrett, ich kann nicht mehr zurück und hinunter.“ „Dann bleibe bitte ganz, ganz ruhig stehen, ich komme gleich wieder zurück“, sagte die Mutti. Sie holte den Hausmeister und der öffnete dann die Tür. Ach, wie hat die Mutti da vor Freude geweint, als sie ihren Jungen wieder gesund in die Arme schließen konnte.

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      Nun wollen wir beten: Vater im Himmel, wir danken dir von ganzem Herzen, dass du deine lieben Engel gesandt hast, damit sie uns behüten und bewahren. Wir danken dir, dass du damals auch den kleinen Jost behütet hast. Amen.

      26.

       Januar

      „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr.“

      Sprüche 6,6

      Das Hänschen wollte nicht lernen, es war ein fauler Junge. Ach, dachte er, in die Schule gehen, heißt immer nur, den Kopf anstrengen. Die Rechenaufgaben lösen oder Schreiben und Lesen lernen, ist doch eine langweilige Sache. Auf dem Bild sehen wir, wie die kleinen Kinder durch den Schnee zur Schule gehen. - „Komm mit uns in die Schule, Hans“, sagt der kleine Junge und der große meint noch: „Wenn du gut lernst, kannst du später viel Geld verdienen.“ - „Ach“, sagt Hans, „ich komme auch ohne Lernen weiter“ und geht an der Schule vorbei. Wie es dem Hänschen ergangen ist, wollen wir jetzt hören.

      Die СКАЧАТЬ