Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ schob, und ließ eine Ersatzpistole in die Sakkotasche verschwinden.

      Als er derart gerüstet das Büro verlassen wollte, summte das Telefon.

      „Bount wandte sich um und bat: „Nimm du den Anruf entgegen. Ich komme in ungefähr zwei Stunden zurück.“

      June nahm den Hörer ab und meldete sich. Dann stoppte sie Bount, der gerade dabei war, die Tür hinter sich zu schließen.

      „Ein Commissaire aus Paris“, rief sie. „Er sagt, es würde dich bestimmt interessieren.“

      Bount machte auf der Stelle kehrt und schnappte sich den Telefonhörer.

      June beobachtete seinen Gesichtsausdruck, der zusehends härter wurde.

      Nach vier Minuten bedankte sich Bount für den Anruf und ließ den Hörer sinken.

      „War es der Polizeibeamte, der euch in Paris abgeschirmt hat?“, fragte June.

      „Richtig. Er wollte mir das gerichtsmedizinische Gutachten mitteilen. Danach steht einwandfrei fest, dass Adolphe Giraque erschlagen wurde. An seinen Haaren fanden sich Lackspuren, die von dem Mordinstrument herrühren müssen, weil sie nicht aus der Küche stammen. Die Kopfwunde wurde durch einen runden Gegenstand verursacht. Also keinesfalls durch die Ecke oder Kante des Tisches, neben dem der Antiquitätenhändler lag. Das ausströmende Gas hätte ihn kaum getötet. Es gab genügend Ausweichmöglichkeiten. Möglicherweise sollte damit ein Selbstmord vorgetäuscht werden.“

      „Und warum glaubt der Commissaire, dass diese Zusammenhänge dich interessieren könnten?“, wollte June wissen.

      „Weil Giraque nach übereinstimmenden Zeugenaussagen keine persönlichen Feinde hatte, andererseits aber auch von seinen zum Teil wertvollen Antiquitäten nichts gestohlen wurde. Auch ein kleinerer Bargeldbetrag fand sich noch in der Ladenkasse.“

      „Das ist doch kein Wunder. Der Mörder wurde durch euer Auftauchen vorzeitig vertrieben.“

      Bount schüttelte den Kopf. „Bestimmt nicht. Giraque war nämlich schon seit zwei Stunden tot, als wir ihn fanden. Während dieser Zeit hätte der Täter in aller Ruhe das Geschäft ausräumen können.“

      „Und was folgerst du daraus?“

      „Es ist nur eine Vermutung, die ich nicht beweisen kann. Ich fürchte, der alte Mann musste wegen der Elefanten sterben.“

      „Aber es konnte doch niemand wissen, dass ihr ausgerechnet zu Giraque fahren würdet, um die Sammlung schätzen zu lassen“, wandte June ein.

      „Phra Kwan Ho wusste es. Ich habe es ihm gesagt.“

      „Das würde bedeuten, dass der Mann, dem Shao Ch’eng vertraute, diesen nach dessen Tod betrügen will. Und dass er mit den Gangstern zusammenarbeitet.“

      „Ich gebe zu, dass ich mich mit dieser Vorstellung auch nicht anfreunden kann. Es gibt aber auch noch eine andere Erklärung. Phra Kwan Ho könnte von den Gangstern in die Mangel genommen worden sein, nachdem sie die Enttäuschung über den leeren Aktenkoffer überwunden hatten. Sie zwangen ihn, alles zu sagen, was er wusste. Auf diese Weise erfuhren sie von unserem geplanten Besuch bei Adolphe Giraque. Sie gaben den Auftrag nach Paris, uns bei dem Antiquitätenhändler aufzulauern und uns die Elefanten abzunehmen. Ganz klar, dass Giraque zuvor sterben musste. Natürlich rechnete niemand damit, dass wir mit Polizeischutz eintreffen würden. Als der Killer das merkte, verdrückte er sich. Vielleicht waren es auch mehrere.“

      „So könnte es gewesen sein“, räumte June ein. „Warum rufst du nicht einfach Phra Kwan Ho an, um dir die Theorie bestätigen zu lassen?“

      „Das werde ich auch tun. Schon deshalb, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Notar umgebracht wurde.“

      „Oh Gott!“, stieß June hervor, fing sich aber gleich wieder und fragte: „Und wenn er noch lebt und gar keinen Besuch von den Gangstern erhalten hat?“

      „Dann gehe ich davon aus, dass er ein doppeltes Spiel treibt, das ich ihm nur noch nicht beweisen kann.“ June lächelte vielsagend. „Ich ahne, was du vorhast.“

      „Du bist ja auch ein kluges Kind“, lobte Bount. „Falls Phra Kwan Ho mit gezinkten Karten gespielt hat, werde ich ihm eine Falle stellen.“

      14

      Auf die Verbindung mit Bangkok musste Bount über eine halbe Stunde warten. Dafür lohnte sich der Anruf dann aber auch.

      Phra Kwan Ho lebte. Daran gab es keinen Zweifel.

      Bount hütete sich, den Notar direkt zu fragen, ob die Gangster von ihm die Information über den beabsichtigten Besuch bei dem Antiquitätenhändler in Paris erzwungen hatten. Damit hätte er den Mann gewarnt, falls dieser wirklich keine reine Weste besaß.

      Er berichtete lediglich über den Tod des Händlers. Er ging davon aus, dass Phra Kwan Ho nun von sich aus erzählen würde, falls er von den Gangstern unter Druck gesetzt worden war.

      Aber der Notar drückte nur sein Bedauern über den tragischen Todesfall aus und brachte ihn in keinerlei Verbindung zu den wertvollen Elefanten.

      „Ich bin ja so froh, dass Sie es geschafft haben, Mr. Reiniger“, beteuerte er. „Wie geht es Myang? Hat sie den Schock einigermaßen überwunden?“

      Bount beruhigte ihn und warf anschließend den Köder aus.

      „Ich habe mir die Sache überlegt. Es erscheint mir doch zu riskant, eine halbe Million Dollar fast ein ganzes Jahr in meinem Büro zu lagern, zumal die Sammlung noch immer nicht versichert ist.“

      „Was gedenken Sie zu tun?“ Unüberhörbares Interesse klang aus dieser Frage, obwohl das dem Notar höchst gleichgültig sein konnte. Schließlich hatte er mit den Elefanten nichts mehr zu tun, seit sie Bangkok verlassen hatten.

      „Vor allem werde ich nichts überstürzen“, antwortete Bount. „Ich fürchte, dass die Strolche nur darauf warten, dass ich die Elefanten über die Straße trage. Zumindest, solange die Banken geöffnet haben.“

      „Dann hätten Sie ja keine ruhige Minute mehr.“

      „Ich weiß mich schon zu wehren. Wichtig ist allein, dass der Sammlung nichts geschieht. Und da gibt es einen ganz einfachen Weg. Ich vereinbare mit dem Direktor meiner Bank, dass ich ihm die Elefanten heute Abend bringe, und zwar drei Stunden nach Geschäftsschluss. Wenn er hört, um welchen Wert es sich handelt, geht er ohne Frage darauf ein. Die Gangster aber rechnen nicht damit, dass ich um diese Zeit noch mit den Elefanten unterwegs bin.“

      „Genial, СКАЧАТЬ