Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015 - A. F. Morland страница 13

СКАЧАТЬ seine Existenz aufzubauen. Er hatte gespart und viele Opfer gebracht. Es war nicht leicht gewesen. Er hatte es noch nie im Leben leicht gehabt. Und nun war Pino Calva da, um dies alles mit einem einzigen Schlag zu vernichten.

      Rackins Wut wandelte sich in Verzweiflung.

      „Gib mir drei Tage Zeit, Calva. Ich ... ich werde das Geld beschaffen. Ich geb’ dir einen Schuldschein, wenn du willst.“

      „Ich scheiß’ auf einen Schuldschein. Das ist doch nichts weiter als ein Stück Papier“, brüllte Calva, dass ihm die Adern aus dem Hals traten. „Ich will mein Geld sehen.“

      „Ich werde es irgendwo auftreiben“, beeilte sich Rackin zu sagen. „Bestimmt. In drei Tagen hast du die Bucks.“

      Calva schüttelte ganz langsam den Kopf. Er war eine zu Stein gewordene Mauer der Ablehnung.

      „Tut mir leid, Rackin. Nichts zu machen.“

      „Aber drei Tage wirst du mir doch geben können, Calva.“

      „Du hast dich nicht an die Abmachung gehalten, Rackin“, knurrte Calva ärgerlich. Es war ihm zuwider, darüber sprechen zu müssen. „Ich bin doch weiß Gott die Gutmütigkeit in Person. Stimmt’s, Jungs?“

      Ernie und Eddie grinsten zustimmend.

      „O ja, Boss. Das bist du“, sagte Eddie Harvey. „Das kann ich sogar beschwören, wenn’s sein muss.“

      „Muss aber nicht sein“, grinste Ernie Walker und stieß den Kumpel amüsiert in die Seite.

      Calva schleuderte die Zigarre wütend auf den Boden.

      „Verdammt, Rackin, denkst du, mir wäre nicht zu Ohren gekommen, wie abenteuerlich du hinter meinem Rücken über mich herziehst?“

      Daniel Rackin verlor die Gesichtsfarbe. Sein Herz begann aufgeregt zu schlagen. Verflucht, wer hatte Calva das hinterbracht?

      „Hast gesagt, du würdest das mit mir nicht mehr lange mitmachen und so“, zischte Calva drohend.

      Rackins Puls raste. Er zuckte die Achseln, wollte die Sache bagatellisieren.

      „War doch nur Quatsch, was ich gesagt habe, Calva.“

      „Der Meinung bin ich auch.“

      „Ich war bestimmt betrunken, als ich ...“

      „Der Meinung bin ich nicht.“ Calva nahm eine drohende Haltung ein. Er musterte Rackin eine Weile schweigend. Dann sagte er: „Meine Jungs wollten sich dich sofort kaufen, als sie von deinem Gewäsch erfuhren, Rackin. Es kostete mich viel Mühe, sie zurückzuhalten. Sie sind nun mal zu temperamentvoll. Kennst sie ja. Wenn ich nicht wäre, der sie hin und wieder bremst, die gingen durch wie wild gewordene Pferde. Bei denen hättest du nichts zu lachen, Rackin.“

      Der Barbesitzer schluckte. Seine Kehle war total ausgetrocknet. Er fühlte sich hundeelend. Er ängstigte sich. Er hatte keine Ahnung, wie schlimm ihm diese drei Gangster mitspielen würden. Dass sie ihn aber nach Calvas Ansprache durch den Wolf drehen würden, das war so sicher wie das Amen im Gebet.

      „Ich habe den Jungs gesagt: Lasst den armen Irren doch quasseln. Solange er pünktlich bezahlt, darf er ruhig schimpfen. Wenn er aber mal nicht pünktlich bezahlt ...“

      Rackin spürte büschelweise weiße Haare auf seinem Kopf sprießen. Sein Blick irrlichterte in der näheren Umgebung umher, doch wohin er sah, erblickte er zuerst einmal ein Galgenvogelgesicht.

      „Ich fürchte, heute kann ich meine Jungs nicht mehr zurückhalten, Rackin“, sagte Calva mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. „Ich hab’ ja kein Argument mehr, womit ich sie überzeugen könnte. Das siehst du doch ein, oder?“

      Rackin spürte, dass seine Knie weich wie Pudding wurden. Auf seiner Stirn hatten sich schillernde Schweißtröpfchen gebildet.

      „Hör mal, Calva“, presste er verzweifelt hervor. „Gib mir wenigstens zwei Tage. Ich verschaffe dir dein Geld. Du hast mein Wort. Zwei Tage, Calva. Was ist das schon?“

      „Keinen Tag, Rackin“, sagte Calva beinhart. Er trat einen Schritt zurück. Rackins Augen weiteten sich in panischem Entsetzen. Er ahnte, was jetzt kommen würde.

      Calva sagte: „Jungs!“

      Mehr brauchte er nicht zu sagen. Eddie Harvey und Ernie Walker verstanden sofort. Sie packten nach Rackin. Während Eddie den Barbesitzer hielt, begann Ernie auf den wehrlosen Mann einzudreschen.

      Nach zehn Minuten hielt Ernie kurz inne. Für ihn war dies erst die Ouvertüre gewesen. Grinsend und keuchend langte er in die Tasche, holte einen Schlagring hervor und streifte ihn mit sichtlichem Genuss über die groben Knöchel seiner rechten Hand.

      Rackin stieß einen entsetzten Schrei aus ...

      4

      „Mein Name ist Wendell Mann. Ich bin Arzt. Kann ich Ihnen helfen?“, fragte jemand neben mir.

      Ich starrte wie in Trance auf den toten Jazzmusiker, der mit heruntergeklappter Kinnlade vor mir saß und den Anschein erweckte, als würde er schlafen. Mein Gesicht musste dem Arzt eine ganze Menge verraten haben. Es war schließlich nicht leicht, den Tod Akim Kellys mit einem einfachen Achselzucken zu übergehen.

      „Ich fürchte, da ist nichts mehr zu machen, Doc“, raunte ich leise. Ich wollte kein überflüssiges Aufsehen machen. Es war genug, wenn einer schon fast durchgedreht hatte: Ich!

      Wendell Mann untersuchte meinen verhinderten Klienten kurz. Dann nickte er. „Sie haben recht, Mister. Der Mann ist tot.“

      „Er wurde vergiftet“, hörte ich mich sagen.

      „Um Himmels willen“, erschrak der Arzt.

      „Mit Zyankali.“

      Mann roch an dem Glas.

      „Tatsächlich ... Kannten Sie ihn?“

      Ich nickte.

      „Akim Kelly. Der derzeit bekannteste Jazzmusiker. Und der beste.“

      Dr. Mann zuckte die Achseln.

      „Ich mache mir nichts aus Jazz.“

      „Ich bin Privatdetektiv“, sagte ich leise. „Biff Calder. Er wollte mich um Hilfe bitten.“

      „Um СКАЧАТЬ