Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ die Büsche zu dringen.

      Irrt er sich? Oder kommt gar einer der Halunken zurück, um nachzusehen?

      Zweige brechen. Ein schlanker, langer Kopf taucht auf.

      „Rex“, murmelt Sam Haie. „Rex, hier!“

      Aber es ist nicht Rex. Es ist ein Cayuse, wie er nun sieht. Es muss Strothers Pferd sein. Wie hatte er es nur gleich genannt?

      Sam Haie kommt nicht darauf. Dafür sieht er das Tier nun ganz durch die Büsche kommen. Er beißt die Zähne aufeinander, dass ihm die Kiefer schmerzen und versucht, wieder aufzustehen. Es gelingt ihm. Er kommt bis zu dem Pferd, und kann nach der Trense greifen. Sein Blick gleitet zu seinem Sattel.

      Nein, er wird ihn nicht auf den Rücken des Cayusen bringen. Er muss es so versuchen. Schwankend führt er das Pferd bis zu einem großen, bemoosten Feldstein. Auf ihn steigt er, um auf den Rücken des Pferdes gelangen zu können.

      „Lauf“, murmelt er und sinkt auf den seidigen Hals des Tieres.

      Der Hufschlag verklingt. Das Feuer verlöscht. Das Heulen der Wölfe kommt näher, und auch das heisere Krächzen der Geier ist schon zu hören.

      24

      „Hau mir eine auf den Schädel und verschwinde“, sagt Matt. „Mach es so, dass es echt aussieht und dass sie mich finden, ehe ich wieder munter bin.“

      Roger schaut ihn vom Regal her an. Die Petroleumlampe, die Matt mitbrachte, verbreitet fahles, dämmriges Licht.

      „Na los, Roger. Ich will nicht erleben, dass es morgen weitergeht. Es wird nämlich weitergehen! Er gibt nicht nach, und du gibst auch nicht nach. Er hat die Macht, und du wirst tot sein. Weiß der Teufel, was vorher noch alles passiert.“

      „Wenn ich gehe, könnte es doch passieren, dass ich zurückkomme?“

      „Du wirst froh sein, ihn nicht mehr zu sehen. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich viele Schicksale kenne und studiert habe. Los, mach es kurz!“

      Roger bewegt sich auf ihn zu.

      „Da hast du meinen Colt. Du nimmst ihn ja sowieso.“

      Roger greift nach der Waffe. Eine Welle der Dankbarkeit durchströmt ihn.

      „Warum?“, fragt er.

      „Hör doch auf, lange Reden zu halten. Es ist eben so. Schlag zu!“

      Roger hebt den Colt und lässt ihn wieder sinken.

      „Du bist verrückt“, murmelt er. „Ich habe noch nie auf einen Mann eingeschlagen, der den Kopf dazu hinhält.“

      „Dann bist du eben doch kein echter Keefe. Binde mich wenigstens und stecke mir einen Knebel in den Mund. Ich kann den anderen dann erklären, dass du mich vorher niedergeschlagen hast. Sie werden das schon fressen. Nichts glauben sie lieber, als dass einer schlechter ist als der andere.“

      Roger greift nach ein paar Stricken, die im Regal liegen. Er kann noch immer nicht begreifen, dass Matt so anders ist, als er ihn einschätzte. Aber er hat dessen Colt in der Hand. Es gibt keinen Zweifel. Er nimmt die Stricke heraus, und Matt setzt sich auf das Bündel Säcke und hält die Hände nach hinten. Als Roger ihn gefesselt hat, sagt er:

      „Mein Taschentuch ist ziemlich sauber. Schieb es mir in den Mund.“

      Roger macht das und richtet sich auf.

      „Danke, Matt“, murmelt er.

      Der Cowboy nickt.

      Roger dreht den Docht der Lampe herunter, dass die Flamme verlöscht. Tiefe Dunkelheit umgibt ihn. Er hört Matt atmen, möchte noch etwas zu ihm sagen, weiß aber nicht was.

      So schiebt er sich zur Tür hinaus und schließt sie hinter sich.

      Im Flur ist es dunkel. Irgendwo sind Geräusche. Vielleicht oben im Haus. Es kann auch drüben im Bunkhaus sein.

      Roger geht an der Wand entlang bis in die Küche, öffnet das Fenster und springt hinaus. Er sieht den frischen Grabhügel, unter dem zwei Männer liegen. Der eine hatte den Tod verdient. Und er, Roger, hatte geschossen, ohne zu überlegen. Aber vielleicht hat der andere den Tod auch verdient. Nur, was wird der dritte denken, der den Schuss abfeuerte?

      Roger schiebt sich an der Hauswand nach links, bis er gegenüber der Remise ist. Ja, er wird fortreiten. Aber wohin? Zu Pegg? Dort werden sie ihn zuerst suchen.

      Trotzdem muss er hin reiten. Er muss ihm sagen, welche Gefahr ihm droht.. Ihm und Helen. Vielleicht kann er wenigstens ihr klarmachen, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand kann.

      Mit einem Sprung ist er bei der Remise. Es ist immer noch sehr still auf der Ranch. Er kann die Zügelholzstange drüben am Brunnen sehen, an die er ihn schnallen lassen wollte.

      Roger muss sich zwingen, nicht daran zu denken. Er schiebt den Colt in den Hosenbund und geht in die Remise hinein.

      Fünf Minuten später ist er mit seinem Pferd hinter dem Haus. Das frische Grab bleibt zurück. Er steigt auf und reitet langsam davon. Als er die Höhe der Bodenwelle erreicht, ist es hinter ihm immer noch still.

      Roger schnalzt mit der Zunge und sprengt davon.

      25

      „Es ist Roger“, sagt Helen. „Dad, du kannst das Gewehr wegstellen.“

      Sie kommt zögernd aus dem Haus und tritt auf ihn zu. Sie forscht in seinem rauen Gesicht und sieht, dass es nicht nur um sie, sondern auch in seinen Augen Nacht ist.

      „Was hat es gegeben, Roger?“

      Roger blickt über Helen hinweg und sieht den krummen Siedler aus dem Haus kommen. Pegg hat die Parkerflinte doch noch in der Hand, als würde er dem Frieden nicht trauen.

      „Es war nicht sehr schön“, murmelt Roger. „Zwei mussten sterben. Mein Vater wollte mich auspeitschen lassen. Doch es kam nicht dazu. Einer seiner Leute hat mir geholfen. Pegg, ich glaube, jetzt ist es Zeit!“

      Helen wendet sich um und sucht nach einem Zeichen der Zustimmung im wie zerhackt aussehenden Gesicht ihres Vaters.

      „Zeit?“, murmelt der.

      „Ja. So wie jetzt war er noch nie. Ich gehe fort, weil ich mich zum sinnlosen Sterben zu jung fühle. Er kommt bestimmt. Ich habe ihm nichts gesagt, aber er kommt! Pegg, nur ein Narr kann gegen ihn und sein Rudel kämpfen wollen. — Helen, du kommst doch mit mir?“

      Das Mädchen schaut zwischen den Männern hin und her.

      „Ich weiß nicht, Roger. Es kommt auf meinen Vater an.“

      „Du willst ihn nicht alleinlassen, nicht wahr?“, fragt er.

      „Ja. Ich kann nicht. Dad, wollen wir es nicht oben in Montana versuchen?“

      „Dort sitzen die letzten Indianer. СКАЧАТЬ