Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane
Автор: Frank Callahan
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745213171
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Wahrscheinlich würde er in ihrem Kugelhagel zerfetzt werden. Es war unmöglich, gegen ein Dutzend Männer auf einmal zu ziehen, unter denen sicher einige gute Schützen waren.
„Du solltest aus dem Weg gehen, Jim …“, raunte er.
Aber Jim Connally blieb, wo er war.
56
Jesse Nelsons Blick war starr auf McLeish gerichtet.
Er studierte aufmerksam jede Regung im Gesicht seines Gegenübers, jede Anspannung von Muskeln und Sehnen, jede Veränderung seines Gesichts …
McLeish runzelte zunächst etwas die Stirn, dann entspannte sich seine gesamte Haltung etwas. Er nahm die Hand vom Revolver und zeigte ein gezwungen wirkendes Lächeln.
„Ich habe vorhin mit Sheriff Duggan gesprochen“, erklärte er dann. „Er will nicht, dass wir uns hier in der Stadt schießen …“
Connally atmete fast hörbar auf.
Er wusste, dass die Gefahr fürs Erste vorbei war.
Nelson blieb hingegen ohne jede erkennbare Regung.
Seine Rechte wich keinen Millimeter vom Holster.
„Sie wollen also kneifen!“
„Davon kann keine Rede sein. Ich will nur einen anderen Ort vorschlagen.“
Nelson zuckte mit den Schultern. „Wo?“
„Vor der Stadt liegt ein ehemaliger Mietstall mit Corrals und so weiter. Die Gebäude sind seit Jahren verlassen, der Besitzer weggezogen. Wissen Sie, wovon ich spreche?“
„Ich werde es schon finden, McLeish.“
„Gut. Ich werde Sie dort erwarten!“
„Jetzt gleich?“
„Ja, jetzt gleich. Je eher Sie ein toter Mann sind, Nelson, desto besser!“
„Es wird sich herausstellen, wer von uns ins Gras beißt, McLeish.“ Nelson deutete mit der Linken auf die Gefolgsleute des Ranchers. „Kommen Sie allein, oder bringen Sie – wie üblich – Ihre ganze Streitmacht mit?“
McLeish verzog das Gesicht.
„Lassen Sie sich überraschen!“
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„Ich halte das Ganze für ein abgekartetes Spiel, Jesse!“, meinte Connally besorgt, als der Rancher mit seinen Leuten davongeritten war.
„Ich weißt nicht, was du meinst, Jim!“
„Du bist so blind vor Rachedurst, dass du das Offensichtliche übersiehst!“
Nelson blickte jetzt ärgerlich drein.
„Verdammt noch mal, sag mir jetzt, wovon du redest, oder halt den Mund!“
„McLeish wird dich nicht ohne Grund zu diesem verlassenen Corral locken wollen! Er ist vor dir dort und wird dich gebührend zu empfangen wissen. Ehe du auch nur einen dieser Halunken zu Gesicht bekommen hast, wirst du bereits mausetot sein! Mir scheint, er hat diesen Ort nur vorgeschlagen, um dich ungestörter ermorden zu können, ohne Zeugen, ohne jemanden, der nachher sagen konnte, wer zuerst gezogen hat und ob das Duell fair abgelaufen ist …“
„Es wird kein Duell geben“, erklärte Nelson illusionslos.
„Es wird den Kampf eines Einzelnen gegen ein Dutzend Schufte geben, aber kein faires Revolverduell!“ Er lachte heiser. „Pah, dafür kenne ich McLeish weiß Gott gut genug!
Eine faire Chance ist ihm zu wenig, er will sich absolut sicher sein können, dass ich diesen Corral nicht lebend verlasse … Aber er wird es verdammt noch mal nicht leicht mit mir haben!“
„Du bist also fest entschlossen, Jesse.“
„Ja.“
„Dann werde ich mit dir kommen.“
„Das kommt nicht in Frage.“
„Zu zweit ist unsere Chance auch nicht groß, aber immerhin dürfte sie besser sein, als wenn du allein reitest!“
„Du hast mit dieser Sache nichts zu tun, Jim! Wenn ich mein Leben aufs Spiel setze, damit den Toten Gerechtigkeit widerfährt, dann ist das allein meine Angelegenheit! Ich möchte da niemanden mit hineinziehen!“
Aber Jim Connally winkte ab.
„Ich habe den Eindruck, du brauchst dringend jemanden, der auf dich aufpasst, Jesse!“
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Als sie sich dem verwaisten Mietstall näherten, sahen sie, dass etwas abseits ein gutes Dutzend Pferde festgemacht war. Von den dazugehörigen Reitern war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Aber es sprach alles dafür, dass sie sich hier irgendwo aufhielten.
Es war, wie Nelson vermutet hatte. McLeish und seine Leute riskierten nicht viel. Sie blieben in sicherer Deckung und warteten auf ihren Augenblick.
Nelson zügelte sein Tier, und Connally folgte seinem Beispiel.
„Kein besonders gutes Gefühl, eine wandelnde Zielscheibe abzugeben!“, raunte Connally, dem die gesamte Situation sichtliches Unbehagen bereitete.
„Es hat dich niemand gezwungen, mit mir zu reiten“, gab Nelson zurück. „Außerdem wären wir längst nicht mehr am Leben, wenn wir uns jetzt in einer günstigen Abschussposition befänden!“
Connally zuckte mit den Schultern.
„Wie gehen wir vor?“
„Wir werden unsere Pferde zu den anderen stellen.“
Connally runzelte die Stirn.
„Warum das?“
„Weil sie uns dann nicht abknallen können. Sie werden kaum auf ihre eigenen Pferde schießen…“
Das war einleuchtend.
Blieb nur noch die Frage offen, wie sie das Stück, das zwischen ihnen und den Pferden ihrer Gegner lag, lebend hinter sich bringen sollten!
59
Nelson musterte aufmerksam das Gelände. Da waren einige Corrals, die in keinem guten Zustand mehr waren, daneben eine Scheune und ein Gebäude, das wohl früher einmal als Wohnhaus gedient hatte.
Die Scheiben waren zersplittert, manche Fenster waren fein СКАЧАТЬ