Arlo Finch (3). Im Königreich der Schatten. John August
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Название: Arlo Finch (3). Im Königreich der Schatten

Автор: John August

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия: Arlo Finch

isbn: 9783401809021

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СКАЧАТЬ Arlos Dad zu finden und zurückzubringen.«

      Eine Digitaluhr piepte. Connor stellte den Ton aus und zog ein Röhrchen Tabletten aus seiner Jackentasche.

      »Wie lange musst du die noch nehmen?«, fragte Jonas.

      »Weiß nicht«, sagte Connor. »Vielleicht für immer.«

      Im Sommer war Connor aufgrund einer schwer entzündeten Milz, die operativ entfernt werden musste, mit einem Hubschrauber aus dem Camp abgeholt worden.

      Obwohl er sich gut erholt hatte, musste er sich immer noch vor Keimen in Acht nehmen und durfte bis auf Weiteres keine schweren Gegenstände heben.

      »Wie viel hat die Operation gekostet?«, fragte Jonas.

      Indra war stellvertretend für Connor empört. »Das darf man nicht fragen. Das ist unhöflich.«

      »Wieso ist das unhöflich? Ich bin einfach neugierig. Alleine der Hubschrauber! Mussten deine Eltern das bezahlen?«

      Indra mischte sich wieder ein: »Wahrscheinlich weiß er es noch nicht mal!«

      Connor spülte die Tablette mit einem Schluck aus seiner Wasserflasche runter. Es dauerte eine Sekunde, bis sie unten war. »Es hat viel gekostet. Die Versicherung hat einen Teil übernommen, aber ich weiß, dass meine Eltern auch zahlen mussten.«

      »Gut, dass deine Eltern reich sind«, sagte Julie. Die Stille wurde noch stiller.

      Über den Reichtum der Cunninghams wurde in Pine Mountain oft gesprochen, niemals jedoch in ihrer Gegenwart. Obwohl sie keine Angeber waren, trugen Connor und sein Bruder immer die neuesten Outdoor-Klamotten. Ihre Familie hatte jedes Jahr einen neuen SUV und machte Winterurlaub in Resorts, wo einem Hoteldiener in die Skischuhe halfen.

      Darüber, wie die Cunninghams ihr Geld ausgaben, wurde allerdings viel weniger geredet als darüber, wo es herkam. Die Familie besaß mehr als hundert Morgen Land im Tal, aber jemand im Stadtrat hatte erzählt, dass sie zehn Jahre zuvor noch Steuerschulden gehabt hätten und beinahe bankrott gegangen wären.

      Doch dann hatte sich das Schicksal auf dramatische Weise zu ihren Gunsten gewendet. Die einen behaupteten, die Cunninghams würden Atommüll in einer ihrer lange stillgelegten Minen lagern. Andere glaubten, sie wären auf eine neue Goldader gestoßen und schürften heimlich. Niemand allerdings hatte es je gewagt, einfach mal bei den Cunninghams nachzufragen, bis Julie Delgado kam: »Wie ist deine Familie eigentlich an das viele Geld gekommen?«

      Indra wandte ein, dass dies niemanden etwas anginge, aber Connor wollte reden. Offenbar hatte er schon seit Längerem mit diesem Gedanken gespielt.

      Einen Moment lang suchte er nach dem richtigen Anfang. »Ich habe euch doch erzählt, wie Katie und ich uns in den Long Woods verirrt haben, wisst ihr noch?«

      Alle nickten. Als Connor noch ein kleiner Junge war, hatten sich er und seine Cousine Katie beim Campen vom Zelt ihrer Familie entfernt und waren in den Long Woods gelandet. Sie waren von der Druse dorthin gelockt worden – derselben Waldhexe, mit der der Trupp später im Tal des Feuers gekämpft hatte. Nach drei Wochen war der kleine Connor schließlich zu seiner Familie zurückgekehrt. Aber seine Cousine Katie war bei den Magus geblieben. Sie nannte sich jetzt Rielle. Zweimal im Jahr besuchte sie ihre Eltern in Pine Mountain, sonst aber lebte sie im Reich Eldritch.

      »Wenn Rielle zu Besuch kommt, bringt sie Sachen mit«, sagte er.

      »Was für Sachen?«, fragte Jonas.

      »Meist Gold. Silber. Manchmal Diamanten.« Connor führte das nicht weiter aus. Er ließ die Worte so in der Dunkelheit stehen.

      Indra wollte sichergehen, dass sie ihn auch richtig verstanden hatte.

      »Deine Cousine bringt euch Gold aus dem Reich Eldritch?«

      »Offensichtlich war das Teil der Abmachung, die sie mit den Magus geschlossen haben.«

      Indra drängte weiter. »Die Abmachung, die wer mit den Magus geschlossen hat?«

      »Ihre Eltern, meine Eltern. Alle.« Es war Connor offensichtlich unangenehm, das laut auszusprechen. Aber er schien auch erleichtert, sein Geheimnis endlich zu teilen.

      »Deine Eltern haben die Magus also kennengelernt?«, fragte Indra. »Findest du nicht, dass du das Arlo hättest sagen sollen? Sie könnten Informationen darüber haben, hinter was die Magus eigentlich her sind.«

      Connor verteidigte sich. »Ich glaube kaum, dass jemand aus meiner Familie den Magus tatsächlich begegnet ist. Außer Rielle natürlich, meine ich.«

      »Und wer hat die Abmachung dann getroffen?«, fragte Jonas.

      »Vergesst nicht, ich war noch echt klein. Ich hatte nichts damit zu tun. Aber soweit ich verstanden habe, gibt es Leute – Menschen wie wir –, die mit den Magus zusammenarbeiten. Sie sind so eine Art Unterhändler. Ich glaube, sie kommen von der Regierung.«

      Diese Vorstellung faszinierte Jonas. »Eine geheime Regierungsbehörde, die mit Außerirdischen aus dem Reich Eldritch handelt.«

      »Sie sind keine Außerirdischen«, sagte Connor.

      Jonas war unbeirrt. »Sie sind buchstäblich nicht aus unserer Welt. Ich glaube, das zählt.«

      Julie verdaute immer noch die Neuigkeiten.

      »Dann lagert deine Familie gar keinen Atommüll in den Minen?«

      Connor lächelte. »Nein.«

      Indra wollte weiter über Rielle sprechen. »Damit ich das richtig verstehe, deine Familie wird von den Magus für deine Cousine bezahlt. Das ist verrückt.«

      Connor spielte ihre Einwände herunter. »Es ist ja nicht so, dass sie gegen ihren Willen dort ist. Sie wollte bleiben.«

      »Sie war vier! Woher konnte sie mit vier Jahren wissen, was sie wollte?«

      »Du verstehst das nicht! Katie – Rielle –, sie war nicht normal. Sie war schon immer seltsam.«

      Indra war so aufgebracht, dass sie aufsprang. »Und wennschon! Geben wir sie halt den Magus, sollen die sich doch um sie kümmern? Warum schicken wir den Magus nicht gleich alle Menschen, die ein bisschen anders sind?«

      »Ich bin nicht dafür verantwortlich, Indra!«, fuhr Connor sie an. »Es war nicht meine Entscheidung!« Peinlich berührt darüber, dass er die Fassung verloren hatte, stellte er in einem ruhigeren Ton klar: »Schau, ich habe das nicht entschieden – das waren die Erwachsenen. Aber ich verstehe, warum sie es getan haben. Manchmal muss man zwischen zwei schlechten Entscheidungen wählen.«

      »Was, zwischen Kind und Bankrott?«

      »Zwischen ihr und mir, okay? Sie haben zwischen ihr und mir entschieden. Die Magus hatten uns beide und die einzige Möglichkeit, dass meine Familie mich zurückbekam, war, dass sie Katie dort ließen.« Connor wischte sich die Tränen vom Gesicht. »So ist es gewesen.«

      Lange blieb es still. Wieder einmal wäre ein Lagerfeuer, in das sie alle hätten starren können, hilfreich gewesen.

      »Es tut mir leid, Connor«, sagte Indra.

      »Ist СКАЧАТЬ