Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland страница 58

СКАЧАТЬ Datum«, sagte ich.

      Ein Ruck ging durch meine Kollegen. Wie elektrisiert saßen sie plötzlich kerzengerade auf ihren Stühlen und in den Sesseln.

      Das eingeblendete Datum war noch jung. Sehr jung.

      »Erst drei Tage her«, sagte Milo.

      »Greifen Sie sich den Mann, Gentlemen!« Unser Chef griff zum Telefon. »Vielleicht ist noch etwas zu retten!«

      33

      Wir teilten uns auf, Milo und ich fuhren am frühen Morgen, es war noch stockdunkel, zum Washington Square, wo der Vater des mörderischen Yuppies wohnte. Wir hielten vor der Adresse, die Mr. McKee telefonisch ausfindig gemacht hatte - ein Jugendstilschlösschen. Eines von den exotischen Bauwerken, wie sie in dem Stilmischmasch des letzten Jahrhunderts überall in New York entstanden waren. Da kupferten die Architekten der Stadt von den Baumeistern der europäischen Renaissance genauso begeistert ab, wie von den altgriechischen Tempeln oder den holländischen Hausfassaden der Romantik. Sogar Miniaturausgaben des Kölner Doms bauten sie. Und ebensolche kleinen Schlösschen.

      Hinter den gotischen Fenstern war alles dunkel. Wir drückten den Klingelknopf am gusseisernen, mannshohen Gartentor.

      Eine weibliche Stimme quäkte aus der Sprechanlage.

      »FBI«, sagte ich. »Wir müssen Mr. Cord sprechen es ist sehr dringend!«

      »Mr. Cord und seine Frau haben vor einer Stunde das Haus verlassen.«

      »Wohin?«

      »Sie sind zum Hafen. Sie wollen im Morgengrauen in See stechen.«

      Die Haushälterin nannte uns den Pier am Hudson.

      Wir sprangen in den Dienstwagen und rasten los.

      34

      Es klingelte Sturm. Silvester Cord räkelte sich ein paar Mal im Bett. Das Klingeln ärgerte ihn. Sein Digitalwecker zeigte immerhin an, dass es noch nicht mal fünf Uhr war. Aber irgendwann würde auch der hartnäckigste Störenfried aufgeben.

      An diesem Morgen nicht. Es klingelte unablässig.

      Cord rieb sich die Augen. Fluchend schob er sich aus dem Bett, ging durch den Salon seines weiträumigen Apartments und trat auf den Balkon.

      Zwölf Stockwerke unter ihm, auf der Straße, sah er etwas, das ihn schlagartig hellwach werden ließ: Ein Fahrzeug mit blinkenden Rotlichtern. Kein Streifenwagen. Also waren die beiden gestikulierenden Männer vor der Haustür sie hatten ihn auf dem Balkon entdeckt Zivilbeamte von der City Police.

      Was, zum Teufel, hatte er mit der City Police zu schaffen?

      Nichts, dachte er, also mach auf.

      Er ging zur Wohnungstür und betätigte den Türöffner.

      Vielleicht wollte man ihm den Tod seines Vaters mitteilen, schoss es ihm durch den Kopf, und eine seltsame Erregung ergriff ihn. Sie erinnerte ihn an seine Kindheit, wenn er vor der verschlossenen Tür des Christmas Zimmers wartete.

      Er zog sich einen Morgenmantel über und öffnete die Tür.

      »FBI«, sagte einer der beiden Beamten und zückte seine Dienstmarke.

      Jetzt erschrak Cord. Das FBI würde ihm sicher nicht den Tod seines Vaters mitteilen wollen. Um Zeit zu gewinnen, ließ er sich die Dienstausweise zeigen, bevor er die Männer in sein Apartment ließ. »Was kann ich für Sie tun, Mr. Caravaggio und Mr. Medina?«

      Der große, breitschultrige Beamte musterte ihn ohne eine Miene zu verziehen. Der andere kleiner, schwarzhaarig und in einem bemerkenswert eleganten Anzug sah sich ungeniert in dem großen Raum um.

      Als er Cords Videorekorder entdeckte, bückte er sich, holte eine Kassette aus der Innentasche seines Jacketts und schob sie in den Recorder.

      »Zunächst mal tun Sie am besten mal was für sich, Mr. Cord.« Der Große, Flachsblonde deutete auf das Handy, das auf einem Tisch lag. »Rufen Sie Ihren Anwalt an.« Dann klärte er ihn über seine Rechte auf.

      Silvester Cord verstand die Welt nicht mehr. Oder besser: Er wollte sie nicht mehr verstehen.

      Auf dem Bildschirm erschien ein Gesicht, dass er ungefähr 50 Mal am Tag in irgendeinem Spiegel kontrollierte - sein eigenes. Und der Mund in seinem eigenen Gesicht bewegte sich. Und sagte: »Ich will, dass Sie meinen Vater aus dem Weg räumen. Samt seiner Freundin. Und es muss wie ein Unfall aussehen. So wie bei Bob Erikson...«

      Ungläubig wanderte sein Blick zwischen dem Bildschirm, dem Handy und den FBI-Männern hin und her. Sein Großhirn begann Karussell zu fahren.

      Und Hunderte von Gedanken und Bildern sprangen auf.

      Das kann doch nicht sein, dachte Cord. Erst die Millionen futsch, und jetzt wollen sie mir noch einen Strick drehen aus dem Gespräch mit dieser Frau. Aus diesem harmlosen Gespräch...

      »Das war nicht ernst gemeint, glauben Sie mir«, stammelte Cord. Das Parkett unter seinen nackten Fußsohlen schien zu schwanken.

      »Auf welche Weise soll Ihr Vater sterben, Mr. Cord?«, fragte der Blonde ungerührt.

      Cord starrte ihn mit offenem Mund an. An seinen Unterschenkeln spürte er einen kalten Luftzug. Die Balkontür war noch offen.

      Er drehte sich langsam um, ging auf seine Schrankbar zu und goss sich einen Whisky ein.

      Der blonde FBI-Mann stand jetzt fünf Schritte entfernt von ihm. Der andere hockte immer noch neben dem Videorekorder. Die Balkontür war zwei Schritte entfernt.

      Cord trank den Whisky langsam. Schlückchen für Schlückchen, dachte sein außer Rand und Band geratenes Hirn. Er trank ihn mit dem Gefühl, etwas Grundlegendes verkehrt gemacht zu haben in seinem Leben.

      Und er trank ihn mit dem Gefühl, dass es sein letzter Whisky sein würde.

      Dann plötzlich - sprang er vor!

      Mit drei Schritten war er an der Balkonbrüstung.

      Drei Sekunden später schlug er auf dem Bürgersteig auf.

      35

      Wir ließen die Wagentüren offen stehen und rannten über den Pier. Schiff für Schiff suchten wir nach Menschen ab. Um diese Zeit - es dämmerte gerade - war hier noch nichts los.

      Auf einer großen Hochseeyacht entdeckten wir aber endlich einen älteren Mann und eine wesentlich jüngere Frau. Sie lösten gerade die Haltetaue.

      Atemlos blieben wir vor dem Schiff stehen. Ich hatte in dem ganzen letzten halben Jahr nicht so viele Sprints hingelegt wie in dieser Nacht. »Sind Sie Hamilton Cord?«

      Der Mann zog seine buschigen weißen Augenbrauen zusammen und nickte. Mit dem weißen Schnurrbart erinnerte er mich an einen US-General aus der Zeit der Indianerkriege.

      »Trevellian, СКАЧАТЬ