Duftapotheke Bundle. Bände 1-3. Anna Ruhe
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Duftapotheke Bundle. Bände 1-3 - Anna Ruhe страница 20

Название: Duftapotheke Bundle. Bände 1-3

Автор: Anna Ruhe

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783401809168

isbn:

СКАЧАТЬ ich und nahm mir vor, heute herauszufinden, was für seltsame Fläschchen hier versteckt wurden. Und vor allem, welches davon wir verloren hatten. Langsam ging ich an den Regalbrettern entlang. Aber nichts deutete darauf hin, dass irgendwo ein Duftflakon fehlte. So ordentlich standen die Fläschchen dann doch nicht aneinandergereiht. Und selbst wenn ich irgendwo einen leeren Platz fand, hieß das ja noch lange nicht, dass ausgerechnet dort die Flasche mit der braunen Flüssigkeit gestanden hatte.

      Also wendete ich mich erst mal den quadratischen Schublädchen in der unteren Hälfte des Regals zu. Vielleicht fand ich dort etwas, das uns weiterhalf. In der ersten lagen getrocknete Blüten und in den anderen fand ich noch mehr Blütenblätter, aber auch Pulver und Mineralien, ein paar Verschlusskorken, Parfümzerstäuber und leere Flakons.

      Ich nahm ein bauchiges Fläschchen mit rötlichem Inhalt in die Hand, stellte es aber schnell wieder an seinen Platz zurück, als ich auf dem Etikett »Brennender Duft« las. Immerhin stand der Flakon im Regal mit den »Flüchtigen Düften«. Trotzdem ließ ich das Teil besser nicht fallen.

      »Eins der Notizbücher ist nicht mehr da!«, rief Mats mir zu und seine Stimme klang dabei ungewohnt hoch. »Das letzte Mal waren es drei, jetzt liegen nur noch zwei hier.«

      Benno stand neben Mats und hatte den Kopf in den Nacken gelegt, um seinem Helden ins Gesicht sehen zu können. »Dann kennen auch andere unser Versteck?«

      Für ein paar Sekunden waren Mats und ich ganz still. Ich fragte mich, ob es ein schlechtes oder ein sehr schlechtes Zeichen war, wenn dieser Raum mit seinem seltsamen Zeug nicht nur unsere Entdeckung war. Ob Willem die Duftapotheke kannte? Immerhin war er der Einzige, der einen Schlüssel zum Gewächshaus hatte. Benutzte er das alles hier sogar? Aber wenn ja, wofür und wozu?

      Benno machte sich keine Sorgen, aber Mats konnte ich ansehen, dass ihn diese Tatsache genauso verunsicherte wie mich. Bestimmt gefiel es diesem Jemand nicht, dass wir hier herumschnüffelten. Mir fiel wieder mein Traum ein, wie Willem nachts durch den Kies gelaufen war, Pflanzen gepflückt und damit irgendetwas angestellt hatte.

      Ich sprach meinen Gedanken laut aus: »Willem ist der Einzige, der sich um das Gewächshaus kümmert. Und in der Villa Evie wohnen wir. Den Treppenfahrstuhl kann also niemand anderes einfach so benutzt haben.«

      Mitten in meine Worte schrillte das Telefon im Nebenraum. Ich machte vor Schreck einen Satz und sah genauso angespannt wie die Jungs in die Richtung, aus der das Klingeln gekommen war. Das Telefon läutete ein zweites Mal, also schlichen wir wieder nach drüben in das enge Büro. Zu dritt standen wir vor dem riesigen schwarzen Telefon.

      Benno drückte seinen Kopf dicht an mich und rührte sich nicht. Unsere Anspannung füllte den Raum, bis ich es nicht mehr aushielt und den Telefonhörer abnahm. Wie in Zeitlupe führte ich ihn an mein Ohr. Mein Atem ging schwer und ich versuchte, nicht direkt in das untere Ende des Hörers zu schnaufen. Ich lauschte, aber niemand sagte etwas.

      »Hallo?«, traute ich mich endlich.

      Nichts.

      Dann legte derjenige am anderen Ende der Leitung auf. Mir drang wieder das gleichmäßige Tuten entgegen. Mit zittrigen Fingern legte auch ich auf und drehte mich zu Mats.

      »Wer war das?« Seine Worte vibrierten.

      Ratlos schob ich meine Hände in die Hosentaschen. »Wenn ich das bloß wüsste …«

image

      13. Kapitel

      Ich drehte mich um und rannte durch die Duftapotheke zur Tür, die vom Gewächshaus hierherführte. Schnell schob ich meinen Schlüssel ins Schloss und drehte ihn so lange, bis ich sicher sein konnte, dass die Tür verriegelt war.

      »Wir müssen unbedingt mehr über diese komischen Düfte herausfinden!« Mit angewinkelten Armen sah ich die Jungs an, die mir hinterhergekommen waren. »Das ist doch alles total unheimlich!«

      Benno lugte hinter uns ins kleine Büro, als befürchtete er, der mysteriöse Anrufer könnte dort plötzlich aufgetaucht sein.

      »Superunheimlich!« Mats strich sich durch seine dunklen Locken. »Wer ruft hier bitte an und legt dann gleich wieder auf?«

      »Du hast doch gesagt, dass eins der Notizbücher fehlt. Weißt du noch, was drinstand?«

      »Ne. So genau hab ich es mir nicht angeschaut. Aber von außen sah es genauso aus wie die anderen.« Mats ging zum Tresen und griff sich die zwei übrig gebliebenen Notizbücher. Beide hatten einen dunkelbraunen Ledereinband und an den Ecken feine Messingbeschläge. Vorne drauf waren drei goldene Buchstaben eingeprägt: D. d. B.

      »D. d. B.?«, las ich laut und kaute auf meiner Unterlippe. »Ist das die Abkürzung für Daan de Bruijn?«

      Mats nickte langsam. »Wahrscheinlich. Wir sollten den nächsten Brief, der hier für ihn ankommt, unbedingt abfangen! Dann wissen wir auch, wer an ihn schreibt.«

      Ich nickte und beugte mich wieder über das Notizbuch. »Also, was steht dadrin?«

      Mats schlug das oberste der Bücher auf. Das Papier war an den Rändern braun und glänzte speckig. Es war also schon oft angefasst worden. »Ich hab bloß dieses hier angeschaut und da stehen Rezepte drin.«

      Tatsächlich, auf den Seiten standen Zutatenlisten. Sie ähnelten denen aus Kochbüchern, nur dass sie aus eigenartigen Dingen bestanden. Die meisten Buchstaben waren durch ihre breiten Schwünge, Bögen und Verzierungen schwer zu entziffern. Mats versuchte es trotzdem. Er blätterte und blätterte und las dabei die Rezepte laut vor. Es gab ein »Odeur aus grünem Neid«, einen »Liebesduft«, »Eine Brise Angst«, »Ein Hauch Mitgefühl« und viele weitere Düfte für und gegen fast alles. Mir fiel dabei auf, dass jedes Rezept in eine Kategorie eingeteilt war. Entweder war es ein flüchtiger oder ewiger, heilender oder verletzender Duft. Das waren dieselben Bezeichnungen, wie sie auf den Metallplättchen standen, die an den Regalen der Flakons befestigt waren.

      Bei einem Rezept hielt Mats inne und seine Augenbrauen zogen sich fast ineinander. »›Duft der Endlichkeit‹? Ist das ein Duft, der alles zu Ende gehen lässt, oder was?«

      Allein der Gedanke ließ mich erschauern. Meine Augen flogen über die Buchstaben.

image image

      »Aber warum soll man das dann benutzen?«, fragte Benno.

      Ich hob nur die Schultern und betrachtete immer noch die geschwungenen Buchstaben, als Mats schon längst aufgehört hatte vorzulesen. »Sonst steht da nichts?«

      Mats blätterte um und schüttelte den Kopf. »Ne, mehr steht da nicht. Aber gut zu wissen, dass es einen Duft gibt, der andere Düfte aufheben kann.«

      »Na ja.« Ich lachte. »Die Nebenwirkung ist nur leider nicht so toll. ›Gelegentlich tödlich‹? Da ist ein bisschen Hagel im Vergleich nicht so schlimm, oder?«

      Ob der »Duft der Endlichkeit« hier irgendwo im Regal stand? Um das herauszufinden, ging ich noch mal an den unzähligen Flakons entlang.

      Benno kletterte auf den Tresen und ließ seine Beine baumeln. »Ich versteh nicht, wo man die Sachen reintun soll, um den Duft zu machen?«, fragte er.

СКАЧАТЬ