Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung - Pete Hackett страница 34

Название: Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745208139

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СКАЧАТЬ fielen Schüsse. Das gellende, abgerissene Wiehern eines Pferdes schallte gespenstisch über sie hinweg, und verwehte. Mandy Bacon hatte sich aufgerichtet und starrte die Buschmauer an.

      „Ihr Freund“, sagte sie. „Jetzt hat Tetley Ihren Freund gefunden und gestellt.“ Sie lachte, als hätte sie den Verstand verloren.

      „Ruhe!“, zischte Jay ihr zu. „Das ist doch gar nicht sicher.“

      Die Schüsse verklangen. Stille breitete sich aus. Jay Durango merkte, dass es rasch heller wurde.

      „Natürlich haben sie ihn gestellt“, meinte das Mädchen nach einer Weile. „Oder wissen Sie immer noch eine andere Erklärung für die plötzliche Ruhe?“

      Er blickte sie an. Für einen Moment schien ein teuflisches Lächeln ihr Gesicht zu überziehen. Dann sagte sie: „Wir sitzen alle in der gleichen Falle und werden vielleicht das gleiche Schicksal erleiden. Aber es kann auch sein, dass Tetley mich zum Teufel jagt - und Sie in die Hölle!“

      „Er hat mich schon einmal auf die gemeinste Art töten wollen. Ich weiß, was mich erwartet. Darüber brauchen Sie sich keine Kopfschmerzen zu machen, Mandy. Aber noch habe ich meinen Colt. Vielleicht stirbt er vor mir.“

      „Sie würden ihn erschießen, obwohl Sie wegen Sean hierher gekommen sind?“

      „Ich werde auf jeden schießen, der gekommen ist, um mich umzubringen.“

      Mandy Bacons Oberkörper sank auf den sandigen Boden zurück.

      „In euerem Hass seid ihr alle gleich“, sagte sie schwach. „Ich habe nicht gehasst. Ich hatte Liebe und eine gesicherte Zukunft erringen wollen.“

      „Sie hatten sich nur den falschen Weg dazu ausgesucht“, gab Jay zurück.

      Sie richtete sich erneut auf.

      „Es war der einzige Weg, den ich sah!“, stieß sie hervor. „Oder wissen Sie nicht, dass ein Mädchen wie ich keine Auswahl hat? Uns wollen viele haben. Aber nur für eine Nacht. Was dann mit uns geschieht, interessiert keinen Menschen. Auch für einen Saloonkeeper sind wir nur solange interessant, wie wir jung und ansehnlich sind. Keine Stunde länger. Wissen Sie, wie alt ein Mädchen bei uns werden muss, um alt und verbraucht zu sein?“

      „Ich kann mich dafür nicht interessieren, Mandy. Ihr Plan hat zweien meiner Reiter das Leben gekostet.“

      Sie ließ den Kopf sinken. Jay Durango stand auf, den Revolver an der Hüfte angeschlagen. Er hörte wieder Geräusche. Sie suchten, und er wusste nicht, ob sie Dave wirklich in ihre Gewalt gebracht oder gar getötet hatten.

      Minuten reihten sich aneinander. Es wurde heller und heller, und schließlich zogen dunstige Nebelschwaden über die Kronen der Büsche.

      Mandy erhob sich. Hart schlugen ihre Zähne aufeinander.

      „Frieren Sie?“, fragte Jay.

      „Nein. Ich habe Angst. Ich möchte Sie um etwas bitten.“

      „Wozu? Sie kennen meine Meinung. Aus diesem Spiel steigt niemand mehr aus, Mandy.“

      „Es konnte ja sein, dass sich Ihre Meinung in den letzten Minuten geändert hat.“ Mandy ließ den Kopf sinken.

      „Meine Meinung wird sich nie ändern. Kommen Sie!“ Er griff nach ihrem Arm und zog sie weiter durch das verfilzte Gestrüpp.

      *

      Heiß brannte die Sonne vom Himmel. Überall in den Büschen bewegten sich suchende Männer.

      Jay Durango lag mit dem Barmädchen in einer Rotdornhecke und konnte die verstaubten Stiefel eines Mannes sehen. Jays Hand lag auf dem Mund Mandy Bacons, weil er befürchtete, sie würde vielleicht aus Angst einen Schrei ausstoßen.

      Der Stiefel bewegte sich vorbei. Für einen Sekundenbruchteil brach sich ein Sonnenstrahl auf dem großen Spornrad. Dann zerbrach ein Ast, und der Mann war vorbei.

      Der Schweiß von der Stirn des Mädchens rann über Jay Durangos Handrücken. Er lockerte den Griff und ließ sie schließlich los, als er den Mann nicht mehr hören konnte.

      Mandy Bacon wandte ihm das Gesicht zu.

      „Wie lange verstecken wir uns nun schon vor ihnen?“, fragte sie flüsternd. „Und wie lange wollen wir uns noch verstecken? Ich habe Hunger. Noch ein paar Stunden, dann schreie ich deswegen.“

      Jay Durango blickte sie starr und schweigend an, und Mandy Bacon senkte den Kopf. Die Sonnenstrahlen trafen ihr rotes Haar, in dem plötzlich Funken zu sprühen und Feuer zu brennen schien.

      „Nat!“, rief eine dunkle, bellende Stimme.

      Der Kopf des Mädchens zuckte in die Höhe.

      „Das ist Tetley“, flüsterte sie mit bebender Stimme. „Ich würde seine Stimme unter Tausenden erkennen.“

      „Nat!“, schrie die Stimme wieder.

      „Was ist los, Boss? Ich bin hier. Wir haben noch nichts gefunden. Vielleicht ist er doch entkommen.“

      „Unmöglich.“ Die Stimme des Ranchers kam von rechts.

      Jay Durango drehte sich etwas und spannte den Hammer des Colts unter der vorgehaltenen Hand.

      „Die Leute sollen überall rufen, dass er herauskommen soll und dass wir seinen Gefährten und Zattig haben.“

      „In Ordnung, Boss.“

      Jay war zusammengefahren. Irgendwo entfernten sich Schritte. Dann wurde es still. Auf einmal, links, weit entfernt eine rufende Stimme: „Durango, komm heraus! Dein Kumpel und Zattig sind in unserer Hand! Harmon ist nicht verletzt! Aber wir garantieren für nichts, wenn du nicht mit dem Mädchen herauskommst! Durango! Hörst du uns?“

      „Nun wissen Sie es!“, stieß das Mädchen hervor. „Tetley hat Ihren Freund. Ich habe es gleich geahnt, als die Schüsse fielen und das Pferd wieherte. Tetley wird ungeduldig. Vielleicht lässt er Ihren Bruder töten, wenn Sie sich nicht ergeben.“

      „Was wollen Sie eigentlich, Mandy? Noch vor ein paar Stunden war Ihre Angst vor Tobe Tetley größer als vor Richter Douglas.“

      „Ich habe mir alles durch den Kopf gehen lassen. Zeit genug war dazu. Tetley wird es nicht wagen, mir etwas zu tun. Er wird mich fortjagen, wie er es schon einmal getan hat. Er wird wissen, dass ich alles totschweige.“

      „Natürlich. Es liegt ja in Ihrem eigenen Interesse.“

      „Eben.“ Ihr Lächeln war hämisch, verschwand aber sofort wieder aus ihrem Gesicht. Sie kniete sich auf den Boden, und noch ehe Jay Durango begriff, schrie sie: „Wir sind hier! Hier!“

      Er riss sie zu Boden und presste ihr fluchend die Hand auf den Mund.

      Aber es war zu spät. Schon hörte er die sich nähernden Schritte. Da sprang er auf und warf sich aus der Hecke. Ein Mann kam ihm entgegen.

      „Halt!“, donnerte die Stimme des Cowboys.

      Jay СКАЧАТЬ